Sauber: Ab auf den malaysischen Prüfstand
In der Hitze von Sepang werden Mensch und Maschine auf die Probe gestellt: Das Sauber-Team ist gespannt auf ein "physisch anstrengendes" Rennen
(Motorsport-Total.com) - Drei Ausfälle und null Punkte: Nach zwei Rennen zur Formel-1-WM wartet das BMW Sauber F1 Team noch immer darauf, seine ersten Zähler des Jahres einzufahren. Gelegenheit dazu hat die Schweizer Mannschaft bereits an diesem Wochenende, wenn die Formel 1 in Malaysia Station macht. Auf dem Sepang International Circuit erwartet sich das Sauber-Team eine genaue Standortbestimmung.

© Sauber
Pedro de la Rosa und das Sauber-Team nehmen Kurs auf das Malaysia-Rennen
Formel-1-Routinier Pedro de la Rosa freut sich auf den Grand Prix von Malaysia: "Die Rennstrecke in Sepang gehört zu meinen Favoriten", sagt der spanische Rennfahrer. "Der Kurs hat einen schönen Rhythmus mit vielen flüssigen Kurven, das erinnert mich ein bisschen an den Circuit de Catalunya. Ich denke, wenn man in Sepang schnell ist, dann ist man überall schnell", meint de la Rosa.#w1#
"Wie gesagt, es gibt Ähnlichkeiten mit Barcelona, beide Strecken sind sehr repräsentativ. In Malaysia kommen Fahrer und Autos auf den Prüfstand", erläutert der langjährige McLaren-Testpilot und fügt an: "Das Rennen in Malaysia ist physisch extrem anstrengend, vor allem wegen der Luftfeuchtigkeit und der Hitze. Ich fahre sehr gerne dort! Da spürt man richtig, wenn man fit ist", so de la Rosa.
Kobayashi hofft auf trockene Bedingungen
"Für einen Fahrer ist das bei weitem das härteste Rennen im Kalender, und es stellt auch sehr hohe Ansprüche an die Autos", erklärt der 39-Jährige. Während de la Rosa bereits vor einigen Jahren in Sepang an den Start gehen konnte, gibt Teamkollege Kamui Kobayashi dort am Wochenende erstmals in der Formel 1 Gas. Positive Erinnerungen an Malaysia hat der Youngster aber dennoch.
"2008 habe ich dort ein GP2-Asia-Rennen gewonnen", berichtet Kobayashi. "Die Strecke ist schön. Die Hitze ist schon heftig, aber da müssen alle durch, und mich stört das nicht weiter. Ich hoffe, dass wir nicht das gleiche Wetter wie beim Grand Prix im vergangenen Jahr bekommen, als das Rennen wegen des heftigen Regens abgebrochen werden musste", gibt der Japaner zu Protokoll.
"Malaysia ist nicht allzu weit weg von meiner japanischen Heimat, ich hoffe, ein paar Fans aus Japan zu treffen", so Kobayashi. "Meine Lieblingskurve ist die letzte vor der Start-Ziel-Gerade. Man muss sehr hart bremsen und optimal durchkommen, um für die Gerade beschleunigen zu können. Das hat großen Einfluss auf die Rundenzeit. Wenn man diese Kurve vermasselt, bezahlt man das teuer."
Die Kühlung steht im Vordergrund
Willy Rampf, Technischer Direktor beim BMW Sauber F1 Team, sieht das nicht anders: "Sepang ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, die an das Chassis und dessen Abstimmung hohe Anforderungen stellt. Es gibt schnelle Wechselkurven, in denen Fahrstabilität entscheidend ist. Gleichzeitig verlangen die langsamen und zum Teil ansteigenden Kurven beim Herausbeschleunigen eine gute Traktion."
"Besonders heikel ist die Rechtskurve vor der Gegengeraden, deren Radius zum Ausgang hin enger wird", sagt Rampf und fügt hinzu: "Wir erwarten Außentemperaturen um die 35 Grad Celsius mit entsprechenden Asphalttemperaturen von deutlich über 40 Grad Celsius. Man muss deshalb für ausreichend Kühlung sorgen und diesen Aspekt auch bei der Abstimmung berücksichtigen."
Es gelte, die Reifen bei diesen Bedingungen nicht zu überfordern, so der Deutsche, der am Wochenende wohl hin und wieder einen Blick an den Himmel riskieren wird: "Natürlich ist das Wetter in Malaysia sehr unberechenbar. Vor allem um diese Tageszeit ist die Regenwahrscheinlichkeit sehr hoch, was bestimmt zu einem spannenden Rennverlauf führen würde", hält Rampf fest.

