• 31.07.2004 10:17

  • von Fabian Hust

Clear sind Fahrer mit "Eiern" lieber

Jock Clear, der Renningenieur von Takuma Sato, ist froh, dass sein Schützling bereit ist, im Auto großes Risiko einzugehen

(Motorsport-Total.com) - Es gibt Fahrer, die sind schnell, fallen auf der Strecke jedoch kaum auf. Ein Beispiel hierfür ist Sauber-Pilot Giancarlo Fisichella, der einen sehr unauffälligen Fahrstil hat, dennoch viele seiner Kollegen in den Schatten stellt. Andere Fahrer hingegen können gar nicht ohne spektakuläre Drifts oder nervös wirkende Autos ihre Runden abspulen, zu dieser Gattung gehört zum Beispiel Jordan-Pilot Giorgio Pantano.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

BAR-Honda arbeitet intensiv daran, Satos Enthusiasmus etwas zu bremsen

BAR-Honda-Pilot Takuma Sato gehört zu jener Spezies Fahrer, die sehr mutig zu Werke geht, dafür aber mit dem einen oder anderen Abflug bestraft wird. So flog der Japaner auch zuletzt beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring im Freien Training ab, was für die Mechaniker viel Arbeit am Auto bedeutete und ihn wertvolle Vorbereitungszeit auf die Qualifikation kostete.#w1#

Takuma Satos Renningenieur Jock Clear, der in der vergangenen Saison noch mit Jacques Villeneuve zusammengearbeitet hat, ist ein Fahrer wie Sato lieber, der mutig ans Werk geht und dabei vielleicht das eine oder andere Mal neben der Strecke landet, als ein Pilot, der der Konkurrenz hinterherfährt, weil er zu vorsichtig zu Werke geht: "Im Moment mag dies vielleicht nicht positiv sein, aber ich denke, man muss dies langfristig sehen. Das ist einfach ein Maßstab für seinen Enthusiasmus und seine 'Eier'", wird Clear von britischen Medien zitiert.

Allerdings gibt es im Team auch kritische Stimmen, weil der Enthusiasmus des Japaners manchmal ausartet und somit wertvolle Chancen vergeben werden. Dies sieht auch der Brite so: "Taku hat keine Angst davor, sein Auto an das Limit zu bringen. Wir wollen erreichen, dass er die Dinge etwas vorsichtiger angeht, aber es gibt keinen Zweifel daran, dass er auf eine Runde gesehen schnell ist und wir haben gesehen, dass er dies auch im Rennen umsetzen kann."

In der vergangenen Saison fuhr der 27-Jährige noch für das Jordan-Team, wo er in seiner Debütsaison jede Menge Schrott fabrizierte. In dieser Saison hatte der Rennfahrer aus Tokio eine Phase, in der er unheimlich stark fuhr und sogar Teamkollege Jenson Button in den Schatten stellte - diese Phase war jedoch nur von kurzer Dauer. Mit 61 WM-Punkten rangiert Teamkollege Jenson Button deutlich vor Sato, der mit 15 Zählern lediglich Neunter ist.