Circuit of the Americas: Kreative Namensfindung
Warum die neue Formel-1-Strecke in Austin heißt, wie sie heißt, und was sich die Verantwortlichen bei der Namensgebung gedacht haben
(Motorsport-Total.com) - Zur Findung eines adäquaten Namens für die gerade im Bau befindliche Formel-1-Strecke in der Nähe der texanischen Hauptstadt Austin wurde das Unternehmen Exopolis ausgewählt. Im Bereich des digitalen Marketings hat die Firma bereits Kunden wie Apple, Microsoft oder auch Nickelodeon beraten.
© Ian Weightman
Neben den Baumaßnahmen laufen auch die Marketingaktivitäten auf Hochtouren
Als sich die Kreativagentur Gedanken zur Namensgebung machte, war man sich sicher, dass man mehr als nur eine Bezeichnung für eine Rennstrecke oder einen Standort kreieren möchte. Die kreativen Köpfe von Exopolis hatten die Vision, eine kleine Geschichte zu erzählen. Der Name "Circuit of the Americas" würde dieser Rolle gerecht werden.
Internationale Note
"Es soll mehr als nur ein Grand Prix der Vereinigten Staaten werden", erklärt Matt Hovis, Geschäftsführer von Exopolis, dem 'Statesman'. "Wir wollten der Marke einen international anmutenden Beigeschmack verleihen. Es soll eine offene Einladung an alle Leute in Mexiko, Mittel- und Südamerika und auch Kanada sein. Jeder soll sich eingeladen fühlen."
In Zusammenarbeit mit Promoter Tavo Hellmund wurde dieser Name ausgewählt. "Nach ein paar 100 weiteren Vorschlägen kamen wir wieder zu dem Namen zurück. Das ist oft so im kreativen Bereich", bemerkt Hovis.
"Der Namensfindungsprozess ging ziemlich schnell vonstatten - vier bis sechs Wochen - und involvierte größtenteils eigene Angestellte. "Die wenigen externen Mitarbeiter beschäftigten sich mit den ursprünglichen Vorschlägen", fährt Hovis fort. "Hellmund und die Exopolis-Kerngruppe trafen schlussendlich die finale Entscheidung."
Austin wird einmalig
"Der Name ist klassisch und nachhaltig. Das gefällt uns", sagt Hovis. "Es gibt nichts Vergleichbares in Amerika beziehungsweise Texas. Hier wird eine Stätte geschaffen, an der ein urbanes Gefühl herrscht. Man kommt hierher, um ein Rennen zu sehen und internationale Stimmung zu erleben."
"Bei der Wahl des Logos wählte Exopolis einen ähnlichen Denkansatz. Herausgekommen ist ein Design, das sowohl Geschwindigkeit als auch Schwung in sich vereint. Dennoch dreht es sich nicht ausschließlich um das zentrale Thema Rennsport", erklärt Hovis.
Kritiker erkennen Arroganz
Trotzdem war der Name nicht frei von Kritik. So kritisierten Blogger und Nutzer sozialer Netzwerke, dass der Name überheblich und arrogant wirke und nicht mit dem Erbe der anderen Strecken Amerikas einhergehe. Hovis ist sich der Kritik bewusst. Doch unterm Strich hält er fest, dass bisher die meisten Reaktionen positiv waren.
"Ob Austin noch einen Titelsponsor erhalten wird, ist aktuell ungewiss. Die dazugehörigen Gebäude und Einrichtungen könnten aber noch eigene Namen erhalten", bemerkt Hovis. Die Namensgebung für die einzelnen Kurven ist noch nicht gestartet: "Wir überlegen, diesen Prozess in die Hände der Fans zu legen und über soziale Netzwerke zu entscheiden. Aber das ist noch nicht beschlossene Sache."