Christian Horner: "Red Bull hat kein Fahrerproblem"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner stellt klar, dass die aktuellen Performance-Probleme auch mit Sebastian Vettel im Cockpit vorhanden wären - Warten auf Renault

(Motorsport-Total.com) - In den Jahren 2010 bis 2013 wurde Sebastian Vettel viermal hintereinander mit Red Bull Fahrer-Weltmeister. Gleichzeitig ging der Titel des Konstrukteurs-Weltmeisters in diesem Zeitraum viermal an die "Bullen" aus Milton Keynes. In der Saison 2014 lag Red Bull nach sechs Rennen auf Rang zwei der Konstrukteurs-Wertung. Die Piloten Daniel Ricciardo und Vettel belegten in der Fahrwertung die Ränge vier und sechs. Am Saisonende feierte am als Konstrukteur den Vizetitel. Ricciardo und Vettel schlossen die Saison auf den Plätzen drei und fünf ab.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo, Christian Horner

Christian Horner stärkt seinen beiden Piloten Ricciardo und Kwjat den Rücken Zoom

Nach sechs Rennen der Saison 2015 muss sich Red Bull damit abfinden, in der Konstrukteurs-Wertung nur auf Rang vier geführt zu werden. Die Piloten Ricciardo und Daniil Kwjat belegen in der Fahrwertung die Ränge sieben und acht. Dass Vettel das Team im Winter in Richtung Ferrari verlassen hat und durch den bei Toro Rosso aufgebauten Red-Bull-Junior Kwjat ersetzt wurde, ist nicht der Grund für den Abwärtstrend.

"Wir haben kein Fahrerproblem", versichert Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Gazzetta dello Sport'. "Daniel hat 2014 bewiesen, dass er auf Augenhöhe mit Vettel fährt", vergleicht der Boss die Leistungen seiner Fahrerpaarung aus dem vergangenen Jahr und stellt mit Blick auf die bisher enttäuschend verlaufene Saison 2015 klar: "Selbst wenn Sebastian noch hier wäre, könnten wir derzeit nicht mehr aus unseren Möglichkeiten machen."

Warten auf Leistungsschub von Renault

Achillesferse am 2015er-Red-Bull-Paket sind nicht die Fahrer, sondern vielmehr der Antriebsstrang von Renault. Dies spricht Horner zwar nicht direkt aus. Er stellt aber klar, dass auch das Kürzertreten von Stardesigner Adrian Newey nicht als Grund für die aktuell schwache Performance herhalten kann: "Adrian ist noch stark ins Formel-1-Programm eingebunden. Früher tat er das von Montag bis Freitag, heute einfach noch die ersten beiden Tage in der Woche. Dann kümmert er sich um andere Projekte."

Der aktuelle RB11 trägt in der Tat noch die Handschrift von Newey und gilt als vernünftiges Chassis. Wenn nur der Antrieb etwas kraftvoller wäre... Nachdem Ferrari und Honda ihre ersten Token gezogen haben, wartet man bei Red Bull (und Toro Rosso) sehnsüchtig darauf, dass auch Renault von den im Saisonverlauf erlaubten Weiterentwicklungen der Antriebseinheit Gebrauch macht.

Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo

Beide Red-Bull-Piloten setzen bereits den vierten Verbrennungsmotor ein Zoom

Sinnvolle wäre, wenn man dies einhergehend mit dem ohnehin anstehenden Wechsel der Antriebskomponenten erledigen würde. Mit Ausnahme von Carlos Sainz sind alle Piloten aus dem Red-Bull-Lager bereits mit dem vierten Exemplar des Verbrennungsmotors unterwegs. Kommt ein fünftes Exemplar zum Einsatz, ist eine Rückversetzung in der Startaufstellung die Folge. Dass man die Rückersetzung mit einem Leistungs-Upgrade verbinden kann, ist unwahrscheinlich. Renault-Sportchef Cyril Abiteboul ließ kürzlich anklingen, dass mit mehr PS erst nach der Sommerpause zu rechnen ist.