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GP China
China-Sonntag in der Analyse: Mercedes ist "derzeit nicht schnell genug"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen gewinnt ersten China-GP seit 2019 +++ WM-Führung auf 25 Punkte ausgebaut +++ Mehrere Safety-Car-Phasen +++
Piastri: Schaden verhinderte besseres Ergebnis
Auch der McLaren-Pilot wurde Opfer der Ricciardo-Stroll-Kollision. Zu der Behauptung von Stroll, dass alle vor ihm plötzlich gebremst hätten, sagt er vielsagend: "Ja, aber alle anderen sind nicht ineinander gekracht."
"In dieser Art von Kurve muss man immer damit rechnen", betont er und erklärt, dass es anschließend "sehr hart" für ihn gewesen sei. Er berichtet: "Nach dem Rennen habe ich mir das Auto und meinen Diffusor angesehen."
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ingenieure ihn so nicht entworfen haben", schmunzelt er und erklärt: "Es überrascht also nicht, dass ich ab diesem Punkt so viel Pace verloren habe, was schade ist, denn ich denke, dass heute einige gute Punkte drin waren."
Mit dem beschädigten McLaren wurde er lediglich Achter, während es der Teamkollege auf das Podium schaffte.
Leclerc: Auf harten Reifen einfach zu langsam
P4 war für den Monegassen heute Schadensbegrenzung, denn man habe "vor allem auf den harten Reifen" Probleme gehabt, "was ein bisschen seltsam ist, denn die Stärke dieses Autos ist seit Anfang des Jahres, dass es unter allen Bedingungen und mit allen Reifen sehr solide ist", wundert er sich.
"Der heutige Tag ist ein bisschen ein Ausreißer, denn sobald wir die harten Reifen aufgezogen haben, waren wir eine halbe Sekunde zurück. Das ist also sehr seltsam", so Leclerc, der im ersten Stint auf den Mediums noch gehofft hatte, mit Norris im McLaren kämpfen zu können.
Da habe man noch "einen guten Job gemacht, und dann waren wir auf dem Hard einfach langsam", zuckt er die Schultern. Man müsse sich jetzt anschauen, warum China kein gutes Wochenende gewesen sei.
Tatsächlich verpasste Ferrari heute zum ersten Mal in diesem Jahr das Podium.
Krack: Stroll konnte nicht mehr ausweichen
Damit noch einmal zurück zum Stroll-Crash. Teamchef Mike Krack nimmt den Kanadier dabei (wenig überraschend) in Schutz. Gegenüber Sky sagt er: "Leider konnte er da nicht ausweichen."
"Er war so ein bisschen das letzte Glied in dieser Kette, ich glaube, das hat schon vorne mit Sainz angefangen. Da haben alle gebremst und alle sind nach links gefahren, das sieht man ja auch ein paar Autos davor", so Krack.
"In so einer Situation passiert halt sowas", betont er und erklärt, man habe sich über die Strafe "gewundert", denn: "Wir haben das ein bisschen differenzierter gesehen. Aber das sind Entscheidungen, die dann der Schiedsrichter trifft, und das muss man akzeptieren."
Ärgerlich aus seiner Sicht: "Ich glaube, wir hätten [ohne den Unfall] Punkte geholt mit beiden." So punktete am Ende nur Alonso als Siebter.
Hamilton gesteht: Set-up ein totaler Reinfall
Wir bleiben bei Mercedes, wo Hamilton selbst berichtet: "Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Untersteuern. Ich lenkte bei langsamer Geschwindigkeit ein und wartete, wartete, wartete ..."
"Ich dachte deshalb, ich hätte einen Schaden am Auto, wie einige der anderen, weil an einer Stelle überall Trümmer herumflogen. Aber es war einfach das Set-up, das ich gewählt hatte", gesteht er.
China sei bislang das schlechteste Rennen in diesem Jahr gewesen. Einziger Lichtblick: "Wir hatten einen zweiten Platz im Sprint und mit besseren Entscheidungen bei der Abstimmung wären wir vielleicht dort, wo George ist."
Der wurde immerhin Sechster, Hamilton selbst Neunter.
Wolff: Performance in China "nicht gut genug"
Der Mercedes-Teamchef resümiert am Ende des Wochenendes bei Sky: "Wir haben dieses kleine Highlight gestern gehabt mit Platz zwei im Sprintrennen. Aber Platz sechs, Platz neun ist überhaupt nicht unser Anspruch."
"Das Auto haben wir definitiv falsch hingestellt", betont er und erklärt: "[Das] war auch etwas, wo Lewis eine Entwicklungsrichtung vorgegeben hat, die war so daneben, dass das Auto nicht um die Kurve gefahren ist."
Letztendlich sei es einfach "nicht gut genug", gewesen, gesteht er und betont: "Jetzt bringen wir im Miami ein bisschen was [ans] Auto, mal schauen, wie das funktioniert. Man muss immer wieder aufstehen, auch nach solchen Ergebnissen."
Sainz: Start hat uns viel Zeit gekostet
Der Spanier berichtet nach P5 bei DAZN: "Es war ein etwas verrücktes Rennen. Was wir am Anfang des Rennens gemacht haben, hat Charles und mich ein oder zwei Positionen gekostet, und das hat uns im Rennen viel gekostet."
Die beiden Ferrari-Piloten duellierten sich nach dem Start miteinander - und verloren dadurch letztendlich beide Positionen. Anschließend sei dann auch seine Strategie nicht optimal gewesen, betont Sainz.
"Wir haben die harten Reifen sehr früh aufgezogen, und im letzten Stint musste ich sehr lange fahren. Aber wir haben es trotzdem geschafft, den fünften Platz zu halten, was, glaube ich, das Maximum war, das wir erreichen konnten", so Sainz.
Letztendlich sei Ferrari an diesem Wochenende einfach "nicht sehr schnell" gewesen.
Zwei Strafpunkte für Stroll
Der Kanadier hat für den Ricciardo-Crash übrigens zwei Strafpunkte kassiert. Da kann man jetzt durchaus über die Verhältnismäßigkeit diskutieren, wenn man bedenkt, dass Teamkollege Alonso gestern vor den Vorfall mit Sainz im Sprint sogar drei Punkte bekommen hat ..
Die komplette Übersicht über alle Strafpunkte in der Formel 1 findet ihr auf jeden Fall hier!
Hülkenberg: Eines meiner "saubersten Rennen"
Der Deutsche wurde Zehnter und punktete damit in diesem Jahr bislang in drei von fünf Rennen. Gegenüber Sky erklärt er: "Ich glaube, das ist alles, was heute möglich und drin war. Man sieht einfach, wenn von den Top-5-Teams keiner ein Problem hat, dann sind die Top 10 gebucht."
"Heute hatte Lance [Stroll] ein Problem, und wir haben uns die Position erkämpft durch ein perfektes Quali und eigentlich auch ein perfektes Rennen. Ich glaube, [es war] eines der saubersten Rennen in meiner Laufbahn", erklärt er zufrieden.
Er habe einen "guten Rhythmus gehabt, keine Fehler" gemacht und sei einfach ein "sauberes Rennen" gefahren. "Ich glaube, auch auf der Strategieseite [war es] sehr gut vom Team reagiert, dass wir den Sauber von Valtteri [...] wieder undercutet haben."
"Der Stint auf dem Medium war schwierig für uns, der ist uns ein bisschen unter dem Hintern weggeschmolzen. Aber dann auf dem harten ging es deutlich besser. Da waren wir konkurrenzfähig, was das Mittelfeld angeht", so Hülkenberg.
Warum Alonso auf Soft wechselte
Viele wunderten sich, warum der Spanier hinter dem Safety-Car die weichen Reifen aufzog. Das hatte laut Alonso selbst einen ganz einfachen Grund: "Wir hatten keine harten Reifen mehr", erklärt er.
"Wir hatten einen Soft und einen Medium und 35 Runden vor uns, die wir nach unseren Berechnungen nicht [auf einem Satz] zu Ende fahren konnten", so Alonso. Daher zog er die Softs auf und später dann noch die Mediums.
Sein Fazit: "Am besten ist es wohl, den Sprint am Samstag nicht zu fahren, um einen Satz Reifen für den Sonntag zu sparen. Es gibt nur wenige Punkte für uns, wenn man das Rennen nicht gewinnt, und man riskiert Strafpunkte und solche Dinge."
Daher sei es in Zukunft "vielleicht besser, [den Sprint] nicht zu fahren", so Alonso.
"Fuck that guy": Ricciardo teilt gegen Stroll aus
Noch mehr als über den Unfall selbst regt sich der Australier darüber auf, dass Stroll die Verantwortung bei ihm sieht. "Anscheinend bin ich ein Idiot und es war mein Fehler", sagt der Racing-Bulls-Pilot sarkastisch.
"Ich gebe mein Bestes, nicht zu sagen, was ich sagen möchte, aber: Fuck that guy", ärgert sich Ricciardo und hofft: "Wenn er es in einer Stunde noch einmal anschaut, dann nimmt er die Verantwortung auf sich."
"Aber wenn nicht, dann kann ich ihm nicht helfen. Das kann keiner hier", winkt er ab und erklärt: "Natürlich passieren Rennunfälle, aber hinter dem Safety-Car sollte das niemals passieren."
"Ich habe mir seine Onboard-Aufnahme angeschaut, um es aus seiner Perspektive zu sehen. [...] Man kann sehen, dass sich sein Helm beim Anbremsen sofort nach rechts dreht und er auf den Scheitelpunkt von Kurve 14 schaut."
"Er schaut überhaupt nicht auf mich, und wenn er dann zurückschaut, dann hängt er mir im Heck", zuckt er die Schultern und gesteht: "Ja, wir haben uns alle gestaut. Aber es ist eine Haarnadel."
"Es ist nicht so, dass er mich bloß angestupst und mir einen Reifenschaden gegeben hat. Er ist unter mein Auto gefahren", ärgert er sich. Für Strolls Aussagen hat er daher überhaupt kein Verständnis.
Norris: Hatte nicht mit Podium gerechnet
Der Brite holte mit P2 heute sein bislang bestes Ergebnis in diesem Jahr und seinen zweiten Podestplatz nach Melbourne. Er selbst sei "überrascht" und "sehr happy", betont der McLaren-Pilot.
Überrascht habe ihn dabei neben der "guten" eigenen Pace auch, dass Ferrari nicht schneller gewesen sei. Er habe daher "überhaupt nicht" mit so einem Rennverlauf und Ergebnis gerechnet.
Ein Podium habe er nicht erwartet. "Es ist also eine angenehme Überraschung. Aber es zeigt, dass das Team gute Arbeit geleistet hat. Wir arbeiten hart und das zahlt sich aus", freut sich Norris.
Mit einem Lachen verrät er: "Ich habe eine Wette abgeschlossen, wie weit wir heute hinter dem Ferrari ins Ziel kommen würden, und ich dachte 35 Sekunden. Damit habe ich mich sehr getäuscht ..."
Letztendlich freue er sich darüber, diese Wette verloren zu haben.
Perez: Kostete das Safety-Car P2?
Zur Erinnerung: Der Mexikaner lag auf P2, verlor durch seinen Stopp hinter dem Safety-Car allerdings zwei Plätze. "Das hat uns wirklich einiges gekostet. Leider kam das Safety-Car, und wir haben zwei Plätze verloren", ärgert er sich.
Dadurch musste er sich wieder nach vorne arbeiten. "Wenn man in den ersten Runden [nach dem Stopp] so kämpft, lässt die Lebensdauer des Reifens dramatisch nach", erklärt Perez, der am Ende nicht mehr an Norris herankam.
"Aber wenigstens haben wir es auf das Podium geschafft", zuckt er die Schultern. Denn eigentlich wäre heute sogar ein Doppelsieg möglich gewesen. Insgesamt sei es aber trotzdem "ein starkes Wochenende" gewesen.
Zhou emotional
Mit P14 war es sportlich kein erfolgreiches Wochenende für den Sauber-Piloten. Trotzdem war er nach Rennende extrem emotional. Zur Erinnerung: Er war heute der erste Chinese, der ein Formel-1-Rennen in seinem Heimatland gefahren ist.
Jetzt Fahrer bewerten!
Auch dieses Mal habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die Fahrer für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Schanghai? Jetzt abstimmen!
Zum offiziellen Fahrer des Tages wurde übrigens Lando Norris gewählt. Aber bei uns fällt das Ergebnis häufig anders aus ...
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten geht es los mit dem ersten China-GP seit 2019 und wir verlagern das Geschehen damit in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach der Zieldurchfahrt melden wir uns dann mit den Stimmen zum Rennen zurück.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 in China im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!

