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GP Japan
China-Samstag in der Analyse: Aston-Martin-Protest abgelehnt
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen holt ersten Sprintsieg 2024 ... +++ ... und fährt danach auch auf Pole +++ Strafe für Alonso nach Sainz-Berührung +++
Ricciardo: Mein bislang bestes Wochenende
Der Australier landete als Zwölfter in der Qualifikation heute zum ersten Mal in diesem Jahr vor seinem Teamkollegen und berichtet: "Bis jetzt war es ein positives Wochenende für uns und mein bestes in diesem Jahr."
Er erinnert: "Wir haben an diesem Wochenende das Chassis getauscht, und ich fühle mich besser und habe mehr Vertrauen in das Auto." Mit seiner Runde im Qualifying sei er zufrieden, viel mehr sei nicht drin gewesen.
Zudem sei auch der Sprint zuvor "ermutigend" im Hinblick auf das Rennen morgen gewesen. Ganz anders lief es beim Teamkollegen. Tsunoda wurde im Sprint nur 16. und im Qualifying dann sogar 19. und damit Vorletzter.
So richtig kann er sich das nicht erklären, denn mit seiner Runde sei er "ziemlich zufrieden" gewesen, berichtet er. "Auf P19 zu landen ist frustrierend und schade, aber wir werden es analysieren, versuchen zu verstehen und eine Lösung finden", betont er.
Wind bremst Albon: Mehr war nicht drin
"Es war bislang ein kniffliges Wochenende", berichtet der Williams-Pilot, der immerhin den Sprung in Q2 schaffte. Mehr als P14 sei dort aber nicht möglich gewesen, stellt er klar, nachdem Teamkollege Sargeant bereits in Q1 ausgeschieden war.
"Unser Auto hat mit den langen Kurven auf dieser Strecke zu kämpfen, und die Mischung aus schnellen und langsamen Kurven macht die Abstimmung schwierig. Wir mussten die langsamen Kurven priorisieren, was die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten beeinträchtigt", erklärt er.
Auch der Wind habe sich "auf die Balance ausgewirkt", betont Albon und erklärt, er sei dennoch "optimistisch" für das Rennen, weil der Wind dort "weniger stark" sein sollte. "Von hier aus können wir morgen definitiv kämpfen", hofft er.
Schwieriger wird es für Sargeant, der nach seinem Dreher in Q1 Letzter wurde. "Das Qualifying war frustrierend, denn bis zum Dreher war es eine gute Runde", ärgert sich der US-Amerikaner, der auf "eine viel bessere Session" gehofft hatte.
Pirelli rechnet mit zwei Stopps
Eine kleine Vorschau schon einmal auf das morgige Rennen. "In Anbetracht des hohen Grades an Abbau, den wir im gestrigen Freien Training und im heutigen Sprint gesehen haben, ist ein Zweistopper eindeutig die schnellste Strategie", erklärt Mario Isola.
Pirellis Motorsportchef betont zudem, dass dabei alle Mischungen eine Option sein könnten. "Das Sprintrennen hat das gute Leistungsniveau des Medium-Reifens deutlich gezeigt, und dank Russell haben wir gesehen, dass der Soft als mögliche Rennmischung nicht auszuschließen ist", so Isola.
Er erklärt: "Auf dem Papier ist eine Mischung aus C3 und C2 am besten, aber wie bereits erwähnt, könnte auch der C4 ins Spiel kommen. Was die Abnutzung angeht, so ist der linke Vorderreifen derjenige, der am meisten geschont werden muss."
"Aber auch die Hinterreifen könnten in Mitleidenschaft gezogen werden", prophezeit er.
Leclerc: Haben Qualifying etwas geopfert
Der Monegasse erklärt nach P6: "Wir haben das Qualifying vernachlässigt, weil wir das Rennen morgen priorisiert haben." Oder anders gesagt: Man hat das Auto eher für den Sonntag abgestimmt.
Damit habe man in der Qualifikation allerdings "etwas mehr Mühe als erwartet" gehabt, gesteht er, betont jedoch auch: "Unser Renntempo ist stark, und es wird ein langes Rennen, in dem der Reifenabbau eine große Rolle spielt."
"Selbst die kleinste Veränderung des Windes kann die Balance des Autos beeinflussen, es kann also alles passieren. Wir werden morgen pushen und mal sehen, was möglich ist", so der Monegasse.
Er landete heute im Qualifying übrigens erstmals seit dem Saisonauftakt in Bahrain wieder vor seinem Teamkollegen.
Hülkenberg: Rennen wird "hartes Stück Arbeit"
Wir bleiben gleich einmal bei Hülkenberg: Nachdem er den Sprint noch auf P19 beendet hatte, zeigte sich der Deutsche mit P9 im Qualifying wieder in Topform. Er berichtet: "Ich war sehr zufrieden mit dem Quali, es war sehr sauber."
"Wir haben einige Dinge aus dem Sprint verbessert, es entsprach eher unseren Erwartungen. Ich bin also zufrieden. Ich erwarte morgen ein hartes Rennen. Ich denke, es wird ein hartes Stück Arbeit für uns, aber ich freue mich darauf", so Hülkenberg.
Für Teamkollege Magnussen war dagegen bereits in Q1 Feierabend. Er berichtet: "Ich konnte im ersten Run nur eine Runde drehen, da ich zur Waage gerufen wurde, und wir hatten keine Zeit, mit dem ersten Reifensatz noch einmal auf die Strecke zu gehen."
"Ich hatte nur eine Runde auf meinem zweiten Satz, und Sargeant flog in Kurve 8 vor mir ab, da habe ich ein bisschen Zeit verloren. Und dann kam mir in Kurve 14 Tsunoda in die Quere. [...] Ich habe das Gefühl, dass ich ein bisschen Pech hatte", so der Däne.
Verwarnung für Hülkenberg
Ein weiteres Urteil der Stewards ist bereits da: Nico Hülkenberg hat seine erste Verwarnung in diesem Jahr kassiert, weil er sich zu Beginn des Qualifyings in der Schlange am Boxenausgang vorgedrängelt hat.
Zwar habe ihm das Team die Erlaubnis dazu erteilt. Allerdings hätte er laut den Rennkommissaren wissen müssen, dass das verboten ist. Hier die komplette Begründung im Wortlaut:
"The driver explained that he checked if he was permitted to do so and the team (incorrectly) confirmed that he could. We confirmed this by listening to the team radio. Notwithstanding the team’s incorrect instructions, the driver ought to have known the regulations and should not have overtaken in the pit lane. We therefore impose a reprimand."
Bezieht sich Aston Martin auf FIA-Nachricht?
Spannend in diesem Zusammenhang: Der FIA-Monitor zeigte um 7:33 Uhr Ortszeit die offizielle Meldung: "CAR 55 (SAI) STOPPED ON START/FINISH STRAIGHT"
Das kann man jetzt natürlich so interpretieren, dass Sainz damit die "Anfroderungen" des Reglements für ein stehengebliebenes Fahrzeug erfüllt hat.
Warten wir mal ob, wie die Rennkommissare die Sache einschätzen.
Anhörung beginnt jetzt
Die Anhörung ist für 18:00 Uhr Ortszeit angesetzt. Das ist genau jetzt. Ich persönlich glaube eher nicht, dass der Protest durchgehen wird. Denn zwar löste Sainz in der Tat eine rote Flagge aus.
Er konnte später aber aus eigener Kraft weiter- und zurück an die Box fahren. Letztendlich wird es beim Urteil darum gehen, wie man es auslegt, ab wann ein Fahrer "auf der Strecke stehen bleibt".
Aston-Martin-Protest wegen Sainz
Aston Martin legt Protest gegen das Qualifying-Ergebnis ein und bezieht sich dabei auf Artikel 39.6 im Sportlichen Reglement. Dort heißt es wörtlich:
"Jeder Fahrer, dessen Fahrzeug während des Qualifyings oder des Sprint-Qualifyings auf der Strecke stehen bleibt, darf an dieser Session nicht mehr teilnehmen."
Der Protest bezieht sich also darauf, dass Carlos Sainz weiter am Qualifying teilnahm, obwohl er in Q2 eine rote Flagge ausgelöst hatte.
Aston Martin protestiert gegen das Ergebnis
Aston Martin hat Protest gegen das Ergebnis im Qualifying eingelegt! Mehr gleich bei uns.
Sainz: Sind sogar schlechter als in Japan
Eigentlich hatte man bei Ferrari erwartet, dass man an diesem Wochenende etwas stärker als zuletzt in Japan sein würde. Aber: "Am Ende ist es wahrscheinlich noch schlechter als in Suzuka über eine Runde", grübelt Sainz.
Auch die "seltsame Oberfläche" trage ihren Teil dazu bei, glaubt er. Zwar hoffe er nun, dass es im Rennen etwas besser laufe. Doch Red Bull werde man ganz vorne sicher nicht angreifen können.
Man müsse sich eher auf "die beiden McLarens und den Aston" vorne konzentrieren, so Sainz. "Sie haben an diesem Wochenende eine bessere Pace über eine Runde gezeigt", räumt er ein.
"Ich hoffe, dass wir über die volle Renndistanz unsere Chancen bekommen", erklärt er, betont aber auch, dass es nicht leicht sein werde, morgen noch auf das Podium zu kommen.
Russell: Rote Flagge hat Reifensatz gekostet
Der Brite ist mit P8 nicht zufrieden und berichtet: "Es war ein bisschen schade in Q2, denn meine erste Runde war stark genug für P3, bis Carlos [Sainz] in der letzten Kurve die rote Flagge ausgelöst hat."
Dadurch habe er danach einen weiteren frischen Reifensatz verwenden müssen und dann in Q3 nur noch einen gehabt. "Wenn wir an diesem Wochenende alles optimiert hätten, wären wir im Qualifying vielleicht auf P3, P4 oder P5 gelandet", erklärt er.
"Aber selbst damit würden wir uns nicht zufrieden geben. Wir wollen um Siege und Meisterschaften kämpfen", erinnert er und betont im Hinblick auf das Rennen, dass das Auto da hoffentlich etwas bessere funktioniere.
"Wir wissen, dass wir in neun von zehn Fällen ein schnelleres Rennauto haben als in der Qualifikation", betont er und erklärt, das habe man auch heute im Sprint wieder beobachten können.
"Morgen ist also ein neuer Tag. Aber wie ich schon sagte: Wir sind nicht zufrieden mit dem, wo wir sind. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns", so Russell.
Alonso: Fallen morgen im Normalfall zurück
Der Spanier geht nicht davon aus, dass er den dritten Platz im Rennen halten kann. Auch in der bisherigen Saison zeichnete sich ja schon der Trend ab, dass der Aston Martin im Qualifying besser als im Rennen geht.
Und das werde laut Alonso in China wohl "nicht anders" werden. "Ich erwarte ein schwieriges Rennen", sagt er und erklärt: "Wir sind langsamer als Ferrari, langsamer als McLaren und vermutlich auch als die Mercedes."
"Häufig sind wir im Qualifying besser als sie, aber im Rennen müssen wir abwarten, wann sie kommen, wie schnell sie kommen und wie viele Runden wir unsere Positionen behalten können", so Alonso.
Aber zumindest heute im Sprint konnte er die Gegner ja ziemlich lange hinter sich halten ...
Sainz: Habe schlimmeren Crash verhindert
Der Spanier sagt zu seinem Abflug gegenüber DAZN: "Ich konnte im letzten Moment die Richtung ändern, in die ich gecrasht bin. Ich konnte den Winkel ändern, und so konnte ich Schäden an der Aufhängung und am [Heck-]Flügel vermeiden."
Das Auto sei danach in Ordnung gewesen, aber über die generelle Performance sagt er: "Wir scheinen an diesem Wochenende nicht sehr schnell zu sein. Es ist eine Strecke, mit der wir zu kämpfen haben."
"Wir waren schon lange nicht mehr Siebter. Wir müssen also arbeiten, aber es wird nicht einfach werden. Ich hoffe, dass wir im Rennen besser abschneiden können als auf einer Runde", so Sainz.
In der Tat ist P7 für ihn das bislang schlechteste Qualifyingergebnis in diesem Jahr. Auch Teamkollege Leclerc war als Sechster nur 0,008 Sekunden schneller.
Alonso: Runde war eigentlich schon ruiniert
Spannende Aussage vom Spanier: Der verrät nämlich, dass seine Runde, die ihn am Ende auf P3 brachte, nach den ersten Kurven eigentlich schon ruiniert gewesen sei. Da habe er "fast das Auto verloren", berichtet er.
Er habe dann schon darüber nachgedacht, die Runde abzubrechen, "weil ich ungefähr zwei Zehntel in zwei Kurven verloren habe", so Alonso. Er habe letztendlich aber nicht aufgegeben, und das habe sich ausgezahlt.
"Ich denke, das Auto hat sich seit heute Morgen verbessert. Wir haben ein paar Änderungen am Set-up vorgenommen. Mal sehen, ob wir das morgen in gute Punkte umsetzen können", so der Spanier.
Verstappen: Auto jetzt noch besser
Der Pole-Sitter verrät, dass man das Auto im Vergleich zum Sprint, den er ja bereits gewinnen konnte, noch einmal verbessern konnte. Nach dem Sprint habe man nämlich einige "Ideen" gehabt, wo man noch nachlegen könne.
"Und ich denke, dass das Auto jetzt im Qualifying noch besser funktioniert hat", so Verstappen, der "sehr happy" mit dem Tag ist. "Das Auto war wirklich schön zu fahren. Und auch in Q3 fühlte sich die letzte Runde wirklich ordentlich an", betont er.
Saisonübergreifend war es für Verstappen übrigens bereits die sechste Pole in Serie - wenn man das Sprint-Qualifying gestern einmal ignoriert.

