• 20.04.2024 16:02

  • von Filip Cleeren, Übersetzung: Kevin Hermann

Aston-Protest abgewiesen: Qualifying-Ergebnis von China bleibt bestehen!

Aston Martins Protest gegen das Qualifyingergebnis der Formel 1 in China wurde abgewiesen - Warum die Stoppzeit von Carlos Sainz regelkonform war

(Motorsport-Total.com) - Die FIA-Kommissare haben den Protest von Aston Martin gegen das Qualifying-Ergebnis des Großen Preises von China zurückgewiesen. Aston Martin hatte nach dem Abflug von Ferrari-Pilot Carlos Sainz in Q2 Protest gegen das Ergebnis eingelegt.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Hätte Carlos Sainz nach der roten Flagge nicht weiterfahren dürfen? Zoom

Sainz hatte sich in der letzten Kurve gedreht und die Reifenwand auf der gegenüberliegenden Seite der Strecke berührt, was zu einer roten Flagge führte, da er über eine Minute lang stehen blieb. Artikel 39.6 des F1-Sportreglements besagt, dass "jeder Fahrer, dessen Auto während des Qualifyings oder des Sprint-Qualifying-Shootouts auf der Strecke stehen bleibt, nicht weiter an dieser Session teilnehmen darf".

Doch Sainz schaffte es, wieder in Gang zu kommen, und konnte nach einer schnellen Reparatur eine Runde drehen, die ihn ins Q3 brachte. Damit verdrängte er Aston-Martin-Pilot Lance Stroll, der als Elfter knapp den Einzug in das letzte Qualifyingsegment verpasste.

Stewards erklären Artikel 39.6: Regel wurde nie wortwörtlich ausgelegt

Die Regel soll verhindern, dass Fahrer, die Hilfe von Streckenposten oder Abschleppwagen erhalten haben, wieder in die Sitzung einsteigen können, und nicht diejenigen, die aus eigener Kraft losfahren können. Der genaue Wortlaut des Artikels erwähnt dies jedoch nicht, was Aston die Möglichkeit eröffnete, gegen das Ergebnis zu protestieren.

Die Rennkommissare wiesen den Protest von Aston jedoch ab, da sie der Meinung waren, dass anhand "zahlreicher Beispiele" klar sei, wie die Regel angewandt werden würde: "Es ist klar, dass der klare Wortlaut von Art. 39.6 nahelegt, dass ein Auto, das während des Qualifyings auf der Strecke 'stehen bleibt', nicht weiter an der Session teilnehmen darf", so das Urteil der Stewards.

"Aus den Beispielen, die von einigen der anwesenden Teamchefs und der FIA angeführt wurden, ging jedoch klar hervor, dass diese Regel in der Vergangenheit von den Teams und der FIA nicht so angewandt wurde."

Stewards kritisieren Teams für Unklarheit

Als Beispiel wurde Alexander Albon von Williams genannt, der nach einer 40-sekündigen Unterbrechung im Qualifying zum Großen Preis von Kanada 2022 wieder antrat, woraufhin Aston argumentierte, dass Sainz' Unterbrechung von einer Minute und 17 Sekunden zu lang gewesen sei.

Die Stewards wiesen darauf hin, dass die Unklarheit der Regel darüber, was ein "Stopp" ist, in der Vergangenheit bereits Gegenstand von Diskussionen gewesen sei. Da jedoch keine Einigung zwischen den Teams darüber erzielt werden konnte, welches Zeitlimit in das Reglement aufgenommen werden sollte, wurde dies dem Ermessen der Rennleitung überlassen.


"Das FIA-Team erklärte, solange das Auto innerhalb einer angemessenen Zeit aus einer gestoppten Position wieder starten und weiterfahren könne, sei dies normalerweise erlaubt. Die Teams selbst sagten, sie hätten zuvor versucht, sich darauf zu einigen, was sie für eine angemessene Zeitspanne hielten, bevor ein Auto als 'gestoppt' gilt. Leider waren sie nicht in der Lage, eine endgültige Einigung über die maximal erlaubte Zeit zu erzielen."

Die Stewards betonen auch, dass ihnen Notizen von einer Sitzung der Formel-1-Kommission in Spa im letzten Jahr gezeigt wurden, in denen der Konsens darin bestand, den Artikel 39.6 um das Element "Hilfe von außen" zu ergänzen, aber diese Änderung wurde im Sportreglement 2024 nicht vorgenommen.

Die Stewards kamen zu dem Schluss, dass "selbst wenn der eindeutige Wortlaut von Artikel 39.6 eine strengere Schlussfolgerung rechtfertigen würde, die bisherige Praxis im Sport eine Aufhebung des Ermessensspielraums der Rennleitung durch uns als Stewards nicht rechtfertigt".

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