GP China

China-Donnerstag in der Analyse: McLaren laut Russell uneinholbar vorne

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Zak Brown rechnet mit Verstappen-Abschied +++ McLaren: Verschärfung betrifft uns nicht +++ Erinnerungen an Eddie Jordan +++

10:22 Uhr

Gasly: So weit ist Alpine nicht weg

In Melbourne blieben die Franzosen ohne Punkte, doch Pierre Gasly betont vor dem China-Wochenende: "Die vergangene Woche hat uns Zuversicht gegeben, dass wir mitmischen werden."

"Es ist ein extrem enges Mittelfeld", erinnert er und erklärt, das eigene Auto habe sich bereits "etwas besser" als beim Test in Bahrain angefühlt. "Der Abstand zu den Autos vor uns ist auch nicht wahnsinnig groß", so Gasly.

Melbourne sei einfach "unglücklich" gewesen, denn er selbst fuhr lange in den Top 10, ging nach einem späten Fehler allerdings leer aus. Sein Teamkollege crashte derweil bereits unmittelbar nach dem Start.

"Aber wir haben noch 23 Rennen vor uns, und ich denke, das Wichtigste ist zu wissen, dass wir den Speed und die Leistung im Auto haben", so Gasly optimistisch.


10:09 Uhr

Aston Martin trauert

Der Name Jordan ist bereits vor 20 Jahren aus der Formel 1 verschwunden, doch Eddies Rennstall lebt bis heute weiter und trägt aktuell den Namen Aston Martin. Auch dort trauert man heute.

"Wir sind sehr traurig über das Ableben von Eddie Jordan. Sein Einfluss wird in der gesamten Motorsportgemeinschaft über Generationen hinweg zu spüren sein", teilt das Team mit.

Teamchef Andy Cowell erklärt: "Eddie Jordan war eine der größten Persönlichkeiten des Motorsports aller Zeiten. Er war ein Unikat, ein wunderbarer Mensch und eine charismatische Führungspersönlichkeit, die dieses Team gegründet und 1991 in die Formel 1 gebracht hat."

"Seine Vision legte den Grundstein für uns, und er hinterlässt ein bleibendes Vermächtnis für die gesamte Motorsportgemeinschaft. Heute zollen wir einer Legende des Sports Tribut und unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen", so Cowell.


09:58 Uhr

Die bunte Geschichte von Jordan

In den letzten Jahren trat Eddie Jordan vor allem noch als Experte auf, aber immerhin 15 Jahre hielt er sich davor auch mit seinem eigenen Team in der Formel 1. Hier blicken wir noch einmal auf sein Lebenswerk zurück:


Fotostrecke: 1991-2005: Die bunte Geschichte von Jordan


09:50 Uhr

Eddie Jordan gestorben

Ein trauriger Tag für die Formel 1: Eddie Jordan, der Mann, der Michael Schumacher einst sein Debüt in der Königsklasse ermöglichte, ist im Alter von 76 Jahren gestorben.

Erst vor wenigen Monaten hatte Jordan eine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Nun ist er in der vergangenen Nacht wenige Tage vor seinem 77 Geburtstag verstorben.

Unser Beileid gilt seinen Freunden und seiner Familie.

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09:44 Uhr

Antonelli: Ganz schön viel los in der Formel 1 ...

Der Mercedes-Rookie verrät nach seinem Debüt, dass ihn vor allem "die Intensität" in der Formel 1 überrascht habe. Denn besonders abseits der Rennstrecke gebe es viel mehr als in der Formel 2 zu tun.

"Wenn man die Session beendet hat, muss man ein Debriefing machen", nennt er ein Beispiel. "Und das muss natürlich gut sein, denn es kann dem Team wirklich helfen, am Wochenende Fortschritte zu machen", betont er.

Deswegen müsse man auch im Training selbst schon seine Bestleistung abliefern. "Die Leute glauben das vielleicht nicht", so Antonelli, aber sogar FT1 sei für einen Fahrer bereits "intensiv".

"Man will dabei sein, man will schnell sein. Und man will auch gut in das Wochenende starten", so Antonelli. Klingt danach, dass das in der Formel 2 alles etwas lockerer war, denn die Formel 1 habe ihn in dieser Hinsicht "überrascht".


09:25 Uhr

Hamilton spielt Funk in Melbourne runter

Der Brite bekam nach dem Rennen in Australien etwas Kritik ab, weil er Renningenieur Riccardo Adami am Funk teilweise etwas hart abbügelte. Die Berichterstattung sei aber "übertrieben" gewesen, betont Hamilton selbst heute.

"Ich war sehr höflich", beteuert der Ferrari-Neuling. Er habe lediglich eine normale Diskussion geführt und niemanden beleidigt. "Zu diesem Zeitpunkt hatte ich wirklich Probleme mit dem Auto", erklärt er.

Daher habe er sich "voll auf diese paar Dinge konzentrieren" müssen. "Wir lernen uns gegenseitig erst kennen", erinnert Hamilton und betont, dass andere Fahrer viel schlimmer mit ihren Renningenieuren reden würden.

"Es gibt keine Probleme", stellt er daher im Hinblick auf seine Beziehung zu Adami klar. Nach dem Rennen habe man noch einmal ganz in Ruhe darüber gesprochen, welche Informationen für ihn nützlich seien und welche nicht.


09:08 Uhr

Piastri stimmt zu: Kein perfektes Auto

Von Lando Norris haben wir in der PK ja schon gehört, dass der McLaren nicht perfekt zu seinem Fahrstil passe. Auch Teamkollege Oscar Piastri hat in seiner Medienrunde nun bestätigt, dass der MCL39 nicht das angenehmste Auto sei.

"Wenn ich ein perfektes Rennauto entwerfen würde, [...] dann kann es nicht alles, was ich will", sagt Piastri über den McLaren, betont aber auch, dass es unter dem aktuellen Reglement wohl nicht möglich sei, so ein Auto überhaupt zu bauen.

"Ich glaube nicht, dass irgendein Rennfahrer jemals einen Rennwagen gefahren ist, der perfekt für ihn war, oder vielleicht kann man an einer Hand abzählen, wie oft das passiert ist", so Piastri.

Daher sei es ein "ziemlich natürlicher Prozess", sich an das Material anzupassen, das man eben habe. Trotzdem würde er sich wünschen, dass der McLaren noch etwas einfacher zu fahren wäre.


08:48 Uhr

Lawson: Interessiert mich nicht, was Brown sagt

Zak Brown stichelte bei Sky kürzlich gegen Red Bull. Nach Melbourne sagte er dort: "Yuki [Tsunoda] hat einen großartigen Job gemacht, [er ist] wahrscheinlich der Typ, der im Red Bull sitzen sollte, wenn man sich ansieht, wie er sich geschlagen hat."

"Aber sie scheinen einige seltsame Fahrerentscheidungen zu treffen", so Brown, der damit natürlich auf die Entscheidung anspielt, Liam Lawson statt Tsunoda das Cockpit neben Max Verstappen gegeben zu haben.

"Um ehrlich zu sein, ist es mir völlig egal, was Zak sagt", winkt Lawson ab, als er darauf angesprochen wird, und betont: "Ich habe nicht mit ihm gesprochen, und ich glaube nicht, dass ich jemals mit ihm gesprochen habe."

Und auch die sozialen Medien habe er in den vergangenen Wochen nicht verfolgt, so Lawson. Ist vielleicht besser so ...


08:36 Uhr

Verstappen: Müssen überall besser werden

Der Weltmeister glaubt nicht, dass es ausreicht, die Balance des eigenen Autos weiter zu verbessern, wenn man McLaren in diesem Jahr einholen möchte. "Meine Balance im Qualifying in Melbourne war nicht allzu schlecht", stellt er klar.

"Ich glaube nicht, dass die Balance das Hauptproblem ist. Im letzten Sektor sind mir die Reifen ausgegangen", erklärt er. Das sei den meisten Teams so gegangen, nur eben McLaren nicht, betont er.

"Ich denke, wir müssen einfach insgesamt besser werden, wenn man es mit McLaren vergleicht", stellt der Niederländer klar. Denn der McLaren sei aktuell offenbar "überall gut", so Verstappen.


08:25 Uhr

Sainz: Hätte die gleichen Probleme gehabt wie Hamilton

Apropos Ferrari: Dass es zwischen Lewis Hamilton und seinem Renningenieur Riccardo Adami noch knirscht, das war beim Formel-1-Auftakt in Australien deutlich am Funk zu hören.

Carlos Sainz überrascht das nicht: Er ist nach seinem Wechsel von Ferrari zu Williams nämlich auf ähnliche Probleme gestoßen und sagt: Für ihn ist es in den ersten Wochen im neuen Team "genau dasselbe".

"Der einzige Unterschied ist: Ich hatte in Australien aus Kommunikationssicht leider kein so anspruchsvolles Rennen. Dadurch habe ich diese Erfahrung mit meinem Ingenieur verpasst", so Sainz, der bereits früh crashte.

Seine kompletten Aussagen findet ihr hier.


08:18 Uhr

Russell: Hinter McLaren ist es super eng

McLaren sieht er uneinholbar vorne, dahinter allerdings gibt es laut Russell aktuell keine wirkliche Hackordnung. "Ich glaube nicht, dass Ferrari letzte Woche in Melbourne sein wahres Potenzial gezeigt hat", nennt er ein Beispiel.

"Am Freitag gehörten sie zu den Schnellsten, in Q1 und Q2 sahen sie stark aus, und in Q3 schien alles schief zu gehen, und dann war es im Rennen natürlich sehr schwierig", so Russell.

Trotzdem hätte Ferrari sogar auf dem Podium stehen können, wenn ihre riskante Strategie aufgegangen wäre, betont er. Er habe die Scuderia daher in China voll auf der Rechnung - und Red Bull natürlich auch.

Zwischen diesen drei Teams werde es ein enger Kampf werden. Nur McLaren sei eben zu weit weg.


08:04 Uhr

Verstappen: Ich bin ja auch kein Idiot ...

Der Niederländer sieht es ähnlich wie Russell. Er betont zwar, dass es "unmöglich" zu sagen sei, wie groß der Vorsprung des McLaren genau sei, weil er das Auto ja schließlich nie selbst gefahren sei.

Es sei aber klar, dass McLaren "ziemlich weit" vorne sei, "denn ich glaube nicht, dass ich im Nassen ein Idiot bin", so Verstappen, der als einer der besten Regenfahrer in der Startaufstellung gilt.

Trotzdem habe er im ersten Stint in Melbourne keine Chance gegen die McLaren-Piloten gehabt, erinnert er. Das sei ein Zeichen dafür, dass McLaren aktuell "super stark" sei, so der Weltmeister.


07:50 Uhr

Russell: McLaren weiter vorne als Red Bull jemals

Das ist mal eine Aussage. Obwohl Red Bull in der Saison 2023 insgesamt 21 der 22 Rennen gewann, glaubt George Russell, dass der aktuelle McLaren sogar noch besser als der damalige Red Bull ist.

"Ich glaube, der Vorsprung von Red Bull lag [im Qualifying] bei drei oder vier Zehnteln. Ich denke, der Vorteil, den wir im Moment bei McLaren sehen, ist definitiv größer als das", so der Mercedes-Pilot.

"Ich denke, dass ihr Auto definitiv in der Lage ist, jedes Rennen zu gewinnen, und ihr Auto sollte jedes Rennen gewinnen", so Russell, der glaubt, dass McLaren in diesem Jahr lediglich punktuell Federn lassen wird.

Denn den Rückstand auf McLaren könne man nicht innerhalb einer einzigen Saison aufholen, stellt er klar. "Sie machen eindeutig etwas besser als der Rest", betont der Brite und verweist vor allem auf die Reifen.

"Sie waren in Sektor 3 [in Melbourne] viermal schneller als alle anderen. Es ist das gleiche Auto wie in Sektor 1 und 2, der einzige Unterschied ist die Überhitzung der Reifen", erklärt Russell.


07:24 Uhr

Albon: Williams im Rennen besser als im Qualifying

Williams war am Sonntag in Melbourne dank P5 von Alexander Albon "Best of the Rest". Am Samstag lag man im Qualifying allerdings noch hinter Yuki Tsunoda (Racing Bulls).

"Ehrlich gesagt denke ich, dass das Auto im Rennen besser als im Qualifying ist", verrät Albon. Denn bei der Entwicklung habe man den Fokus mehr auf die Rennen gelegt.

"Unsere Longrunpace in FT2 war in Melbourne im Vergleich zum Mittelfeld sehr stark", betont er, auch wenn es noch immer eine "deutliche Lücke" zu den Topteams gebe.

Im Rennen selbst sei es wegen der Mischbedingungen dann schwierig gewesen, die Performance zu beurteilen. China sollte hier laut Albon ein klareres Bild vermitteln.


07:17 Uhr

Sauber lobt Hülkenberg: "Das beste Feedback"

Die Verpflichtung von Nico Hülkenberg hat sich für Sauber bereits nach dem ersten Rennen bezahlt gemacht. Mit sechs Punkten hat der Deutsche bereits mehr Zähler geholt als das Sauber-Team in der kompletten vergangenen Saison.

Doch der 37-Jährige beweist seinen Wert nicht nur innerhalb des Autos, sondern auch außerhalb, wie Technikchef James Key betont. "Er war bisher brillant in der Zusammenarbeit", lobt er die ersten Wochen mit seinem neuen Fahrer.

"All die ruhige Erfahrung, mit der er sich hinsetzen und eine sehr klare Einschätzung der Dinge abgeben kann, war wirklich, wirklich wertvoll", so Key, der betont: "Das ist das beste Feedback, das das Team seit langer Zeit bekommen hat."

Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!


07:10 Uhr

McLaren: Verschärfung betrifft uns nicht

Bereits an diesem Wochenende gibt es strengere Tests für die Heckflügel. Lando Norris betont hierbei auf Nachfrage, dass McLaren deswegen nichts umbauen müsse.

"Wir brauchen nichts zu ändern. Unser [Heckflügel] ist in Ordnung. Wahrscheinlich war er sogar zu gut. Wir gehen wahrscheinlich nicht weit genug ans Limit", so Norris.

Oder anders gesagt: McLaren war bislang nicht einmal am Limit, weshalb der neue Grenzwert an diesem Wochenende laut Norris auch kein Problem sein wird.

"Hätte diese Technische Richtlinie am vergangenen Wochenende gegolten, wäre das auch in Ordnung gewesen. Sie richtet sich also nicht gegen uns, wie es scheint."

"Sie richtet sich an andere Teams", vermutet Norris.