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  • 22.08.2014 10:36

  • von Dominik Sharaf

Chilton zahlt und fährt: Marussia bootet Rossi wieder aus

Der Brite darf in Belgien doch für die Hinterbänkler starten, führt damit sein eigenes Statement aber ad absurdum - Freitagseinsatz als Rossi-Trostpflaster

(Motorsport-Total.com) - Bäumchen wechsel dich bei Marussia: Nachdem das chronisch klamme Team noch am Donnerstag angekündigt hatte, Stammpilot Max Chilton am kommenden Wochenende in Spa-Francorchamps durch Testfahrer Alexander Rossi zu ersetzen, gibt es vor dem Freien Training die Rolle rückwärts: Der Brite sitzt ab der zweiten Session am Freitag doch im Auto und bestreitet den Belgien-Grand-Prix. Offenbar hat Chilton über Nacht das für den Drive nötige Geld zusammengekratzt.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Max Chilton darf doch noch für Marussia auf die Ardennen-Achterbahn Zoom

Marussia hatte in einer offiziellen Verlautbarung von "vertraglichen Problemen" als Grund für Chiltons Ausbootung gesprochen - allerdings auch angekündigt, den 23-Jährigen so schnell wie möglich wieder einsetzen zu wollen. Er finanziert sein Formel-1-Engagement mit der Hilfe seines Vaters, der als Topmanager ein Vermögen verdient hat. Kurios: Noch am Donnerstagabend hatte die PR-Agentur Chiltons verkündet, ihr Kunde würde aus freien Stücken auf den Einsatz verzichten.

Via 'Twitter' hieß es: "Max Chilton hat sein Renncockpit für das Rennen in Spa, Belgien, freiwillig geräumt, damit das Team dringend benötigte Sponsorengelder anziehen kann, indem es den Platz verkauft." Offenbar war an diesen Worten wenig Wahres dran. 'Sky'-Experte Marc Surer kommentiert süffisant: "Da hatte er Glück, dass heute nicht Sonntag ist und die Bank offen hat." Von Marussias Sportdirektor Graeme Lowdon heißt es dagegen nur: "Das zeigt, wie das Geschäft manchmal funktioniert."

"Manchmal gelangen wir an einen Punkt, an dem es aus vertraglichen Gründen nicht möglich ist, dass jemand im Auto sitzt. Alex ist da, um dem Team zu helfen, wenn solche Dinge geschehen. Der Plan ist und bleibt Stabilität", so Lowdon weiter. Rossi ist der Leidtragende der Reise nach Jerusalem, kommt in Spa aber immerhin zu seinem ersten Freitagseinsatz für Marussia. Bei Ex-Arbeitgeber Caterham hatte sich der US-Amerikaner schon mehrmals für Freie Trainings hinter das Lenkrad geklemmt.