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Chilton über tödlichen Bianchi-Unfall: "Hätte ich sein können"

Max Chilton erinnert sich an den tödlichen Unfall seines ehemaligen Teamkollegens Jules Bianchi zurück und verrät, dass er selbst an jenem Tag eine Menge Glück hatte

(Motorsport-Total.com) - Der schwere Unfall von Jules Bianchi beim Großen Preis von Japan 2014 war für alle Formel-1-Piloten ein Schock. Ein besonderes schwerer Schlag war der Unfall, der Bianchi das Leben kostete, für Max Chilton - und das aus gleich zwei Gründen. Zum einen war der Brite bei Marussia zwei Jahre Bianchis Teamkollege und verbrachte daher mehr Zeit mit ihm als viele andere Fahrer. Zum anderen verrät Chilton nun, dass ihn in Japan fast das gleiche Schicksal ereilt hätte wie Bianchi.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Nachdenklich: Max Chilton überstand 2014 gleich mehrere gefährliche Situationen Zoom

"Jules' Tod hat mich schwer getroffen. Ich danke meinem Schutzengel, dass ich es nicht war", verrät Chilton im Gespräch mit 'The Sun' und erklärt: "Eine Runde vorher hatte ich einen ganz ähnlichen Moment wie er. Unser Auto war das schlechteste in der Startaufstellung. Wir hatten den wenigsten Abtrieb und in genau der gleichen Kurve hatte ich einen ähnlichen Moment. Es hätte jeden von uns treffen können."

Bianchi flog damals bei schwierigen Bedingungen in Suzuka in Kurve 7 ab und krachte nahezu ungebremst in einen Bergungskran. Dieser war ausgerückt, weil Adrian Sutil zuvor an der gleichen Stelle von der Strecke abgekommen war - und um ein Haar auch Chilton. Im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen hatte der Brite allerdings Glück und konnte einen Abflug noch verhindern.

"Ich habe mir den Unfall noch immer nicht angesehen. Ich kann ihn mir nicht anschauen", verrät der Brite, dessen Formel-1-Karriere nur ein Rennen später endete. Eine Woche später fuhr Chilton in Russland sein letztes Rennen in der Königsklasse. "Die Formel 1 ist schwierig, denn dein Teamkollege ist dein größter Gegner. Aber Jules hat mir in den zwei Jahren so viel beigebracht", erklärt er.


Fotostrecke: Unfall von Jules Bianchi

Chilton glaubt, dass Bianchi noch eine große Zukunft vor sich gehabt hätte. Doch am 17. Juli 2015 verstarb der Franzose an den Folgen des Unfalls. Chilton hatte in seiner Karriere derweil bereits mehrfach Glück. "Ich erinnere mich an 2014, als ich in der Formel 1 fast von Räikkönens Rad getroffen wurde. Es verpasste mich nur um 15 Zentimeter", erinnert sich der Brite an den Großen Preis von Großbritannien 2014 zurück, als er nach einem Räikkönen-Unfall von einem umherfliegenden Rad fast am Kopf getroffen wurde.