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  • 14.06.2013 15:36

  • von Christian Schrader

Chilton über Teamduell mit Bianchi: "Ich kann ebenbürtig sein"

Trotz sechs Niederlagen im Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen wähnt sich Max Chilton auf einem guten Weg und freut sich auf den Rest der Saison

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Neuling Max Chilton bezeichnete seinen Sprung in die Königsklasse des Motorsports zu Beginn als teilweise "surreal". Der Sprung war für den vierten der GP2-Serie von 2012 ein großer - und die Konkurrenz im eigenen Team ist es ebenso.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Chilton: Daumen hoch für die Aussichten, Daumen runter im Teamduell mit Bianchi Zoom

Gegen den ein Jahr älteren Jules Bianchi sieht der Brite relativ alt aus, was auch an Fakten belegt werden kann: Im Qualifying-Duell der beiden Teamkollegen liegt Chilton mit 1:6 zurück. Trotzdem wähnt sich der Mann aus Reigate auf einem guten Weg, empfindet den Abstand zu seinem Teamkollegen als nicht so extrem, wie er oftmals ausgelegt wird und betont, dass auch der Franzose etwas von seinen Daten lernen könne.

"Es wurde eine Menge über meinen Teamkollegen Jules Bianchi geredet", sagt Chilton gegenüber 'Autosport' und fügt hinzu: "Dieser Hype kann nur eine gute Sache für mich sein." Die auffällig guten Leistungen seines Teamkollegen Bianchi sind ihm nicht entgangen: "Ich bin der erste, der anerkennt, dass er in Bestform ist", entgegnet Chilton und betont: "Wenn alles für mich zusammenkommt, habe ich gezeigt, dass ich ebenbürtig sein oder mich anhand seiner Performance verbessern kann."

Weniger Erfahrung als der Teamkollege

Um einen guten Job zu machen, könne man laut Chilton "eigentlich immer vom Teamkollegen lernen, weil du seine Daten sehen kannst": "Wenn du denkst, dass du eine Kurve in der Perfektion gefahren bist, dann siehst du vielleicht, dass noch mehr Zeit gefunden werden kann. Das ist der Nutzen eines angemessenen Vergleichs, insbesondere gegen jemanden, der mehr Erfahrung als ich hat."

"Wenn alles für mich zusammenkommt, habe ich gezeigt, dass ich ebenbürtig sein oder mich anhand seiner Performance verbessern kann." Max Chilton über das Teamduell

Bianchi war im vergangenen Jahr Testfahrer bei Force India und 2011 bei Ferrari. Er hat damit ein Jahr mehr als Chilton auf dem Buckel, der sich lediglich 2012 als Testfahrer bei Marussia probieren konnte. Andersrum könnte man sagen, dass der Brite das Team bereits länger kennt.


Fotos: Marussia, Großer Preis von Kanada


Chilton wähnt sich trotz der belegbaren Dominanz seines Teamkollegen auf einem guten Weg: "Die Lücke zu Jules ist jetzt wesentlich kleiner und es gab Zeiten, wo ich vorne war", betont der 22-Jährige, der zum Mann aus Nizza aufschließen möchte: "In dieser Art und Weise erwarte ich, dass es von jetzt an weitergeht: Rundenzeiten und die Plätze zwischen uns optimieren vom einen auf das andere Rennen. Gewiss scheint es, dass Jules auch von meinen Daten in den vergangenen Rennen lernen konnte", ist sich Chilton sicher.

"Gewiss scheint es, dass Jules auch von meinen Daten in den vergangenen Rennen lernen konnte." Max Chilton

Chilton sieht Caterham momentan vor Marussia

In der Teamwertung liegt Marussia aufgrund der besseren Platzierungen vor Caterham, dennoch schätzt Chilton die grünen Renner aktuell besser als sein eigenes Team ein: "Am Anfang der Saison waren wir stärker als Caterham, aber momentan müssen wir ein bisschen härter arbeiten, um sie zu schlagen." Er habe aber "volles Vertrauen in das Team, dass wir unseren Vorsprung behaupten können, da die Updates, die wir bisher hatten, gut funktioniert haben."

Für das kommende Rennen in Silverstone (28. bis 30. Juni 2013) kündigt Chilton "noch ein paar weitere Entwicklungen" an und hebt hervor: "Ich hatte einige gute Rennen. Es ist aber wichtig, aus den enttäuschenden Grand Prix zu lernen, weil man sich nur so weiterentwickelt und verbessert. Ich bin glücklich mit der Art und Weise, wie ich vorankomme. Ich habe jedes Rennen beendet und meine Performance wird besser und besser. Es gibt also gute Gründe, sich auf den Rest der Saison zu freuen."