Chilton: Rookie-Paarung bei Marussia "nicht ideal"

Max Chilton hätte sich in seiner Debüt-Saison den erfahrenen Timo Glock an seiner Seite gewünscht, erwartet aber auch mit Luiz Razia keine Probleme

(Motorsport-Total.com) - Nach der Auflösung des Vertrages mit Timo Glock, hat Marussia durch die Verpflichtung von Luiz Razia dank der Sponsorengelder des Brasilianers das finanzielle Überleben fürs Erste gesichert. Dafür steht das Team jedoch vor der Herausforderung, mit zwei Fahrern in die Saison zu starten, die über keinerlei Rennerfahrung in der Formel 1 verfügen. Razia kam zwar für Virgin, wie das Team 2010 noch hieß, sowie für Caterham-Vorgänger Lotus, Force India und Toro Rosso zu einigen Testfahrten, hat aber ebenso wie Teamkollege Max Chilton noch keinen Grand Prix absolviert.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Max Chilton hätte gerne an der Seite von Timo Glock gelernt Zoom

Das Formel-1-Debüt der Briten steht damit unter schwierigen Vorzeichen, wie er selbst zugeben muss: "Es ist nicht ideal und wir werden es manchmal schwer haben", sagt Chilton. Er hätte es vorgezogen, sein Lernjahr unter der Führung des erfahrenen Glock zu durchlaufen: "Ich hatte mich darauf gefreut, Timos Teamkollege zu sein, denn er ist sehr erfahren", sagt Chilton über den Deutschen, der nach dem Aus bei Marussia zu BMW in die DTM gewechselt ist.

Allerdings sieht der 21-Jährige sich und das Team trotz der fehlenden Formel-1-Erfahrung der Piloten gut für die Saison gerüstet. "Ich bin mir aber sicher, dass wir in diesem Bereich keine Probleme haben werden. Wenn wir nicht bereit wären, würden wir nicht in der Formel 1 sein", meint der Brite. Chilton erkennt in der Rookie-Paarung sogar einen Vorteil. Dadurch sei eine Gleichbehandlung sichergestellt.


Fotos: Max Chilton, Testfahrten in Jerez


"Keiner von uns ist eine Nummer eins oder eine Nummer zwei, denn wir sind beide Rookies. Das Team wird uns gleichbehandeln", meint Chilton. "Das Team wird uns helfen, ich werde mir Luiz' Daten anschauen und er sich meine, und dann denke ich, dass wir nach den Wintertests gerüstet sein sollten", stellt sich der Brite die Zusammenarbeit vor. Auch verfüge das Team nach drei Jahren in der Formel 1 über eine ausreichende Datenbasis: "Sie können auf drei Jahre Daten und Feedback zurückgreifen. Es wäre schön, einen erfahrenen Teamkollegen, aber das Team kann uns diese Informationen auch geben."

Bei Teamchef John Booth hat der 21-Jährige nach den ersten beiden Testtagen schon einen guten Eindruck hinterlassen: "Max hat großartige Arbeit geleistet. Es war für beide Fahrer bisher nicht einfach, aber Max hat gut darauf geantwortet. Er weiß die Hochs und Tiefs, die Tests mit sich bringen, zu schätzen und hat mit dem Team daran gearbeitet, die Kinderkrankheiten zu beheben."