Chandhok wünscht sich Tests zurück

Karun Chandhok kommt aktuell nicht viel zum fahren und hofft auf eine Rückkehr der Tests, die ihm mehr Fahrpraxis erlauben würden

(Motorsport-Total.com) - Karun Chandhok hat nach seinem Formel-1-Debüt 2010 für dieses Jahr keinen Stammplatz erhalten. Der Sohn des indischen Motorsportpräsidenten sitzt bei Lotus auf der Ersatzbank und kommt unregelmäßig als Freitagsfahrer zum Einsatz. "Wenn du früher selbst aktiv warst und jetzt nicht fahren kannst, ist das nicht so toll", bemerkt Chandhok.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Bild mit Seltenheit: Karun Chandhok sitzt derzeit nicht sehr oft im Lotus

"Schlimmer ist es fast noch, wenn du dann endlich einmal einsteigen darfst, nach wenigen Metern aber mit technischen Problemen anhalten musst", berichtet er nüchtern. Zuletzt rollte der Inder in Valencia bereits nach zwei Runden aus. "Ich brachte an meinen Freitags-Einsätzen nicht viele Runden zustande, was unglücklich ist, doch so ist das halt."

"Durch das Testverbot sparen die Teams Geld, doch die mangelnde Streckenzeit ist ein Problem. Im Fall von Pedro (de la Rosa; Anm. d. Red.) in Kanada merkte man aber, dass Fahrer, die einspringen, auch eine Vorbereitung haben müssen. Wir sollten drei, vier Testtage während der Saison haben, um jungen Fahrern oder eben den Ersatzpiloten etwas Kilometer zu verschaffen. Das könnte man aufteilen. Ich denke, das wäre sinnvoll", gibt Chandhok zu bedenken.

Karun Chandhok

Bei HRT wurde Karun Chandhok 2010 ab Mitte der Saison ersetzt Zoom

Die Rückkehr der Formel-1-Tests hätte auch für die Anhänger des Sports positive Seiten: "Für die Fans wäre es klasse, wieder ein paar Testtage während der Saison zu haben. Ich erinnere mich gut daran, als die Teams im Sommer nach Silverstone kamen. Ich hielt das für eine großartige Idee, zumal viele Rennställe in dieser Region ansässig sind. Wenn man es sich nicht leisten konnte, den Grand Prix zu besuchen, war dieser Test eine tolle Gelegenheit für die Zuschauer", so der 27-Jährige.

Aktuell haben die Teams lediglich die Möglichkeit, durch Geradentests, die meist auf Landebahnen stattfinden, ihre Autos zu testen. Chandhok ist kein Fan dieser Idee: "Geradentests sind langweilig. Da brauche ich nichts beschönigen, denn für den Fahrer ist es keine große Herausforderung, eine Gerade hoch und runter zu fahren. Für die Ingenieure ist das aber überaus wichtig, wo Testfahrten doch untersagt sind."

Ob Chandhok bald wieder als Stammfahrer in einem Cockpit sitzt, ist ungewiss. Vor der Saison hatte der Inder offensichtlich einige Angebote, entschied sich aber dennoch für den Lotus-Deal: "Unterm Strich solltest du auf jeden Fall das große Gesamtbild im Auge haben. Wir hatten einige Optionen, um bei diversen Teams als Renn- oder Ersatzfahrer unterzukommen. Im Winter dachte ich darüber nach."

"Es geht um die Langfristigkeit und nicht um ein paar weitere Rennen", erklärt er. "Tony (Fernandes, Lotus-Teamchef; Anm. d. Red.) machte mir in dieser Hinsicht einen guten Vorschlag. Manchmal muss man eben langfristig denken."