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Chandhok: Nicht Senna, sondern Prost
Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok verrät, warum Alain Prost für ihn seit frühster Kindheit das größte Vorbild war - auch wenn er Ayrton Senna ebenfalls schätzt
(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Pilot Karun Chandhok hat auf die Frage nach seinem größten Idol eine klare Antwort: Alain Prost. Wenn er daraufhin gefragt würde, warum er nicht Ayrton Senna als Vorbild nenne, habe der Inder eine Handvoll Gründen in petto, versichert er gegenüber 'Motorsport'. Zum einen sei seine Mutter bereits immer ein großer Bewunderer des Franzosen gewesen, was wohl auch auf ihn abgefärbt habe. "Aber je mehr ich in der Zeit vor den Fernsehübertragungen über Alain las, desto größer wurde meine Bewunderung für ihn", erinnert sich Chandhok.

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Für Karun Chandhok ist Alain Prost eine echte Sportlegende Zoom
Es verwundere ihn deshalb, dass Prost heute nicht mehr so eine riesige Fanbasis besitzt. Die Argumente für dessen größten Rivalen Senna kann sich Chandhok aber erklären: "Es steht außer Frage, dass Ayrton der schnellste Fahrer auf eine Runde war. Wenn es um die pure Fähigkeit geht, das letzte Bisschen aus einer Qualifyingrunde herauszuholen, gab es keinen Besseren als Ayrton - und wird es vielleicht auch nie wieder geben." Abgesehen davon habe es selten einen so charismatischen Fahrer wie Senna gegeben, findet der Rennfahrersohn.
Zudem habe der Senna-Film eine ganze neue "Senna-Manie" bei den Fans hervorgerufen, was die Geschichte in Chandhoks Augen etwas verdreht. Man dürfe nicht vergessen, dass es in einem Film einen Helden und einen Verlierer geben muss, in diesem Fall sei Prost natürlich Zweiter geworden: "Der Film zeigt nichts von Prosts Erfolgen und gleichzeitig nichts von Sennas Niederlagen. Obwohl die Macher des Films Freunde von mir sind, muss ich sagen, dass das für mich die falsche Entscheidung war", so der Inder.
Trotz alledem hätte es auch Prost zu einem solch legendären Ruf bringen können, ist sich Chandhok sicher: "In den späten Achtzigern war er für viele Jahre ein Titelanwärter. Er hätte 1983 fast die Meisterschaft gewonnen, wurde aber in der letzten Runde durch sein unzuverlässiges Auto eingebremst." Ein Jahr später habe Prost die Weltmeisterschaft um einen halben Punkt an Niki Lauda verloren und auch 1988 habe er eigentlich mehr Punkte als Senna geholt. "Alains vier Weltmeistertitel hätten auch gut sieben sein können."

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Alain Prost wurde insgesamt viermal Weltmeister und holte 51 Siege Zoom
"Prost hat 51 Siege mit vier verschiedenen Teams geholt - und das in einer Zeit mit weniger Rennen und einer schlechteren Verlässlichkeit als heute", staunt Chandhok. Dass er seinem Idol schon persönlich begegnet ist, macht den ehemaligen HRT-Piloten und Lotus-Testfahrer stolz: "Ich hatte das Glück, bei manchen Gelegenheiten mit ihm zu speisen und konnte beispielsweise Zeit mit ihm in Goodwood und Monaco verbringen." Noch heute sei Prost körperlich verdammt fit: "Eine wahre Legende des Sports."

