Hembery: "Vielleicht einen weiteren 1.000-Kilometer-Test"

Paul Hembery bezeichnet den Mercedes-Reifentest in Barcelona als den "immer noch besten" und wünscht sich eine Wiederholung mit anderen Teams

(Motorsport-Total.com) - Der heiß diskutierte Reifentest, den Mercedes zwischen den Grands Prix von Spanien und Monaco für Pirelli in Barcelona durchführte, war einer der ganz großen Aufreger in der ersten Hälfte der laufenden Formel-1-Saison. Dem italienischen Reifenhersteller passten die Diskussionen darüber naturgemäß ebenso wenig ins Konzept wie jene, die anlässlich der Reifenplatzer-Orgie von Silverstone hochkamen.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Hembery wünscht sich weitere Reifentests wie jenen mit Mercedes in Barcelona Zoom

"Das war zu viel. Es gab auch in den vergangenen beiden Jahren Diskussionen, aber in diesem Jahr wollten sie einfach nicht aufhören", blickt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) zurück und meint: "Erst jetzt kehrt langsam Ruhe ein."

Den der Öffentlichkeit zunächst vorenthaltenen Barcelona-Test mit Mercedes bezeichnet Hembery als den "immer noch besten Reifentest, den wir je hatten" und führt an, dass er sich solche Testfahrten auch mit anderen Teams sehr gut vorstellen kann: "Deshalb wollen wir mehr davon."

"Vielleicht werden wir einen weiteren 1.000-Kilometer-Test mit einem 2011er-Auto machen. Am Ende des Jahres hätten wir außerdem gerne noch ein oder zwei Tests mit einem 2013er-Auto. Einen in Brasilien und einen Regentest in Le Castellet", sagt Hembery und stellt klar, dass er die Silberpfeile aufgrund des Barcelona-Tests nicht im Vorteil wähnt: "Ich will nicht sagen, dass Mercedes davon aus Reifensicht profitiert hat."

Als Reaktion auf das Reifendrama von Silverstone kamen am vergangenen Wochenende in Ungarn erstmals veränderte Pirelli-Reifen zum Einsatz. Diese wurden im Vorfeld von allen Teams mit Ausnahme von Mercedes beim Young-Driver-Test in Silverstone ausprobiert und für gut befunden. Bis die Teams Informationen über die Pirelli-Pneus für die Saison 2014 erhalten, wird es aber noch dauern.

Zum einen ist nach wie vor nicht abschließend geklärt, ob die Italiener der Formel 1 erhalten bleiben. Zum anderen müsse man laut Hembery zunächst "genau wissen, wie die neuen Autos funktionieren". Für den (wahrscheinlichen) Fall, dass Pirelli bleibt, stellt der Motorsportchef in Aussicht: "Wir müssen die Teams am 1. Oktober über die Basisdaten des Designs informieren" und bezieht sich dabei auf das Design der Reifen. So ist unter anderem die Rückkehr zu breiteren Hinterreifen, wie sie zuletzt in der Saison 1992 zum Einsatz kamen, im Gespräch.