Caterham in Melbourne: Aufbruch in neues Zeitalter

(Motorsport-Total.com) - Mit einer gegenüber dem Vorjahr komplett neuen Cockpitbesetzung nimmt Caterham die Formel-1-Saison 2013 unter die Räder. Die erste von 19 Saisonstationen markiert der Grand Prix von Australien in Melbourne am 17. März. In den beiden grünglänzenden Boliden vom Typ CT03 sitzen Charles Pic und Rookie Giedo van der Garde. Mit diesem Fahrerduo, das zusammengerechnet die Erfahrung von gerade einmal 20 Grands Prix mitbringt, will sich Caterham vor Marussia behaupten und im Saisonverlauf idealerweise den ersten WM-Punkt einfahren.

"Ich freue mich darauf, nach Melbourne zurückzukehren. Es ist mein erstes Rennen für Caterham und ich glaube, es wird ein gutes Wochenende", sagt Pic, der im vergangenen Jahr noch für Marussia ins Lenkrad griff. Neben der "tollen Atmosphäre" der Stadt Melbourne hat es dem 23-jährigen Franzosen vor allem der Streckenverlauf im Albert Park angetan: "Der Kurs ist richtig cool. Er ist schnell, aber trotzdem ein temporärer Straßenkurs, auf dem die Autos mit viel Abtrieb unterwegs sind."

"Eine freie Runde zu erwischen, ist nicht einfach", weiß Pic aus der Erfahrung des Vorjahres und erwartet lediglich im ersten Freien Training am Freitag aufgrund der noch "grünen" Strecke wenig Fahrbetrieb. "Im Verlauf des Wochenendes wird der Grip aber deutlich besser und es kommt darauf an, seine Qualifying-Runde im richtigen Moment anzugehen", sagt der Franzose und fühlt sich nach den Testfahrten in Spanien "bereit, um jetzt mit dem Rennfahren zu beginnen. Ich glaube, wir haben eine interessante Saison vor uns."

Van der Garde vor erstem Grand-Prix-Start

Für Teamkollege van der Garde markiert der Australien-Grand-Prix 2013 anders als für Pic das Debüt in der Startaufstellung eines Formel-1-Rennens. "Um ehrlich zu sein, kann ich es kaum noch erwarten. Auch wenn es eine Weile gedauert hat, an diesen Punkt zu kommen, so fühle ich mich doch vollständig bereit und freue mich darauf, wieder Rennen zu fahren", so der Niederländer, der im vergangenen Jahr als Caterham-Testfahrer fungierte und für die "Grünen" zudem in der GP2-Serie an den Start ging.

Genau in diesem Erfahrungsschatz sieht van der Garde im Hinblick auf seinen ersten Grand-Prix-Start einen großen Vorteil. "Da ich im vergangenen Jahr viel Zeit mit dem Team verbracht habe, war nichts wirklich neu für mich. Die Saison 2012 habe ich mit einem Sieg in Singapur (beim GP2-Finale; Anm. d. Red.) beendet. Auch wenn wir realistisch genug sind und wissen, dass wir diesmal nicht an diesem Ende des Feldes zu finden sein werden, so möchte ich doch in der richtigen Position sein, um jede sich bietende Chance zu ergreifen."

Der Niederländer ist sich bewusst, dass Sponsor McGregor "eine große Rolle dabei gespielt hat, mich zum Formel-1-Fahrer aufsteigen zu lassen. Wenn ich jetzt dem Caterham-Team dabei helfen kann, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen, dann wäre das eine gute Art, mich bei allen Leuten von McGregor und bei allen in Leafield zu bedanken".

Teamchef Abiteboul sieht die Basis gelegt

Im Umzug des Teams nach Leafield, der im August 2012 über die Bühne ging, sieht Teamchef Cyril Abiteboul einen wesentlichen Aspekt im Vorfeld der neuen Saison. "Australien wird für das gesamte Team einen stolzen Moment darstellen. Das Jahr 2013 ist unser viertes in der Formel 1, unser erstes mit der neuen Farbgebung und die erste Saison seit wir nach Leafield umgezogen sind. Auch wenn es von außen betrachtet so aussieht, als würden wir die Saison in einer ähnlichen Position wie 2012 beginnen, so hat sich innerhalb des Teams doch viel getan."

So greift man inzwischen unter anderem auf einen wesentlich moderneren Windkanal zurück. "Zudem haben wir in Person von Charles Pic und Giedo van der Garde zwei neue Fahrer, die beide jung und erfolgshungrig sind und dazu beitragen wollen, die Ziele des Teams zu erreichen. Ich habe beiden Fahrern gesagt, dass wir in der Saison 2013 Teil der Show sein wollen - vielleicht nicht sofort von Beginn an, aber im Verlauf der Saison", sagt Abiteboul und versweist auf Upgrades am CT03, die beim Auftakt der Europa-Saison (12. Mai in Barcelona) debütieren sollen.

So kommt der Caterham-Teamchef zum Schluss: "Wir haben die Fabrik, wir haben die Leute und wir haben die Infrastruktur, um den nächsten Schritt gehen zu können. Es kommt uns so vor, als wäre die Saison 2012 erst gestern zu Ende gegangen, doch wir können es nicht erwarten, wieder ins Rennen zu gehen."