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Carlos Sainz: "Wir sind nicht so schlecht, wie wir aussehen"

Wo steht Ferrari nach der Niederlage gegen Red Bull beim Formel-1-Rennen in Spa? Carlos Sainz mit einer Standortbestimmung vor dem Grand Prix in Zandvoort

(Motorsport-Total.com) - Sechs Zehntel Rückstand im Qualifying, keine Chance im Rennen: Das war die Ferrari-Situation beim Belgien-Grand-Prix 2022 in Spa-Francorchamps vor einer Woche. Was die Frage aufwirft: Ist der WM-Zug für das italienische Traditionsteam in der aktuellen Formel-1-Saison damit endgültig abgefahren?

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz im Ferrari F1-75 in Zandvoort 2022

Carlos Sainz im Ferrari F1-75 in Zandvoort 2022 Zoom

Carlos Sainz meint vor dem Niederlande-Grand-Prix in Zandvoort: Spa sei wahrscheinlich nur ein Ausreißer gewesen, ein "ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie ein außergewöhnliches Wochenende die Wahrnehmung in der Formel 1 verändert", so formuliert er es. Und: "Ich glaube nicht, dass wir so schlecht sind, wie wir aussehen."

Laut Sainz hat Ferrari gute Chancen, bereits in Zandvoort wieder "da zu sein, wo wir vor der Sommerpause schon waren". Das würde bedeuten, sein Team könne erneut "vorne dabei" sein und "um Poleposition und Sieg kämpfen", sagt Sainz.

Sainz: Auch bei Red Bull schwankt die Leistung

Red Bull erweise sich allerdings als harter Gegner, weil es "die Messlatte Rennen für Rennen etwas höher gelegt hat", so der Ferrari-Fahrer weiter. "Es ist aber noch nicht allzu lange her, da haben wir sie in Österreich doch ziemlich geschlagen. Und in Frankreich überholte ich von P20 kommend den Red Bull von Perez. Das liegt [gefühlt] doch nur zwei, drei Rennen zurück."

"Also vielleicht gelingt es uns, den Abstand auf solchen Strecken weiter zu reduzieren. Und aus einem schwierigen Wochenende kann man ja auch etwas lernen."

Zum Beispiel, nicht jedes einzelne Ergebnis auf die Goldwaage zu legen. Sainz: "Bei den bisherigen 13, 14 Rennen in diesem Jahr waren wir im Qualifying und im Rennen immer ein Zehntel zurück, aber plötzlich waren es in einem Fall acht Zehntel."

"Vielleicht bin ich zu optimistisch, was das angeht, aber ich glaube nicht, dass wir das dieses Jahr noch einmal erleben. Das ist mein Gefühl. Vielleicht aber straft mich schon dieses Wochenende Lügen. Wir werden sehen."


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Ferrari hat sein "Hauptziel" für 2022 schon erreicht, meint Sainz

Und bei all dem dürfe man nicht vergessen, was für eine Steigerung Ferrari von 2021 auf 2022 hingelegt habe. Ein "starkes Auto" zu entwickeln, das sei nämlich "das Hauptziel" gewesen, meint Sainz. "Wir wollten an die Spitze zurückkehren. Das haben wir erreicht. Aber natürlich gibt es Dinge, die wir besser machen können. Wir lernen von Rennen zu Rennen dazu."

"Dennoch: Ich sehe ein sehr solides Team mit einer guten Atmosphäre. Wir können uns weiter steigern, damit wir nächstes Jahr einen weiteren Schritt machen können, sodass wir nicht nur um Siege kämpfen. Es geht darum, deutlich häufiger zu gewinnen und am Ende auch den Titel zu holen."

Mehr Funkverkehr in Spa: Ein Zeichen?

War der Belgien-Grand-Prix ein erster Schritt auf diesem Weg? Angesprochen auf den veränderten Ton am Funk bei Teamkollege Charles Leclerc, dem im Rennen etliche Optionen und Fragen unterbreitet wurden, sagte Sainz: "Ich weiß nicht genau, was bei Charles besprochen wurde, weil ich seinen Funk nicht nachvollzogen habe."

"Ich kann da nur für mich selbst sprechen: Ich mag es wirklich, den Funk offen zu haben und klar darzustellen, was ich im Auto fühle, was das Team bei den Reifen und bei der Strategie denkt. Ich will dem Team die Info geben, was ich im Rennen erlebe. Verhält der harte, der mittlere oder der weiche Reifen wie erwartet, ist er schlechter oder besser? Und dann schauen wir, ob wir gemeinsam zur gleichen Schlussfolgerung kommen."

"Ob das bei Charles in Spa der Fall war, das weiß ich nicht. Ich kann von meiner Seite her nur sagen: So will ich es immer. Bei mir im Funk hört man das also in vielen Rennen."

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