• 13.11.2002 13:20

  • von Fabian Hust

Byrne verrät die wirkungsvollste Neuerung im F2002

Ferraris Chefdesigner Rory Byrne verrät, warum man mit dem F2002 so unglaublich stark war und spricht über den neuen F2003

(Motorsport-Total.com) - Während sich die anderen Teams in der vergangenen Saison im Vergleich zum Vorjahr nur ein wenig verbessern konnten oder sogar einen Schritt zurück machten, gelang Ferrari mit dem F2002 ein großer Sprung nach vorne, über dessen Größe die meisten Formel-1-Insider überrascht waren ? inklusive den Roten selbst ? schließlich war bereits das Vorgängermodell F2001 ein exzellentes Auto gewesen.

Titel-Bild zur News: Rory Byrne

Rory Byrne ist der "helle Kopf" hinter den erfolgreichen Ferrari-F1-Modellen

Auf einem Empfang in Johannesburg bestätigte Chefdesigner Rory Byrne, dass man mit dem neuen Auto erst Anfang Februar testen wird und aus diesem Grund noch nicht sicher ist, dass das Weltmeister-Team mit dem F2003 auch in die neue Saison starten wird: "Wir wollen sicher stellen, dass wir mit dem Auto auf unseren Erfolgen aufbauen können", so der Südafrikaner.

Erstmals sprach Byrne auch über Details, die den F2002 in der vergangenen Saison so erfolgreich gemacht haben: "Der F2002 war ein komplett integriertes Design. Im Vergleich zu 2001 haben wir auf jedem Gebiet kleine Schritte nach vorne gemacht. Wir haben uns überall verbessert ? teilweise konnte man das sehen, wie zum Beispiel auf dem Gebiet der Aerodynamik, aber einige Details wie die Aufhängungen konnte man nicht sehen, da sie versteckt sind."

Während der F2002 in den meisten Gebieten also einfach eine Verbesserung des F2001 war, gab es aber ein bestimmtes Gebiet, das Byrne als "außergewöhnlich" bezeichnet: Die Kraftübertragung. Besonders mit dem Getriebe habe man sehr große Fortschritte gemacht: "Es war kleiner und leichter als alles andere, was wir zuvor hatten. Es hatte im Vergleich zu früheren Designs einen schnelleren und besseren Schaltmechanismus. Das hat uns meiner Meinung nach die größte Verbesserung auf einem Einzelgebiet verschafft."

Byrne, der schon bei Benetton mit Michael Schumacher zusammenarbeitete und nach dessen Wechsel zu Ferrari vom Deutschen aus der Rente zurück zu Ferrari in die Formel 1 gelockt wurde, weiß allerdings auch, dass sein Auto letztendlich auch wegen des Weltmeisters am Steuer so enorm stark war: "Michael mag einfach das Fahren, er liebt es. Auch wenn er nicht für Tests eingeteilt ist, ruft er an oder schaut vorbei. Ohne Zweifel hat seine Motivation Ferrari in schwierigen Zeiten geholfen. Er kam in die Fabrik, sprach mit den Leuten, erklärte Sachverhalte. Alles in allem hat er gezeigt, dass er genauso gut geben kann wie er nimmt."

Dass Ferrari durch das neue Reglement in der nächsten Saison einschneidend weniger dominant sein wird, glaubt Byrne nicht: "Die Veränderungen werden den Rennsport oder das Überholen nicht verbessern, da sich die technischen Regeln nicht verändert haben sondern nur die sportlichen Regeln. Die diesjährigen Designparameter sind grundsätzlich die gleichen wie die für das kommende Jahr. Das bringt Stabilität, was eine gute Sache ist, aber auch Stagnation, ich denke also nicht, dass wir viele Veränderungen sehen werden. Die Reifenregel könnte ein wenig helfen, aber das ist auch die einzige bedeutende Veränderung."