• 10.04.2005 13:27

  • von Marco Helgert

Buttons Kritik ist bei BAR-Honda erwünscht

BAR-Honda-Teamchef Nick Fry stört sich nicht daran, wenn Jenson Button kritische Worte über das Team findet, denn auch dies sei wichtig

(Motorsport-Total.com) - Als Jenson Button in Malaysia seinem BAR-Honda 007 nach nur zwei komplettierten Runden entsteigen musste, schritt er durch die Rauchfahnen, die den soeben geplatzten Honda-Motor einhüllten, direkt auf seine Mannschaft zu und stellte unmissverständlich klar, dass man mit solchen Vorstellungen noch nicht einmal in die Nähe der Ergebnisse des Vorjahres kommen wird. Wer aber gedacht hat, teamintern würden die Gefühlsausbrüche negativ gewertet, der irrt offenbar.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Nick Fry

Nick Fry (rechts) findet nichts Verächtliches an der Kritik von Jenson Button

Vielmehr sollen die klaren Worte das Team aufrütteln, außerdem würden sie beweisen, wie sehr er in das Team integriert sei, obschon immer wieder durch die Medien geistert, der Engländer würde 2006 ohnehin zum BMW WilliamsF1 Team gehen. "Jenson und ich haben viel darüber geredet", erklärte Teamchef Nick Fry gegenüber dem 'Sunday Mirror'. "Leute wie Michel Schumacher oder Rallye-Fahrer Petter Solberg wurden nicht Weltmeister, weil sie 'Mr. Nice Guy' sind."#w1#

"Sie wissen sehr genau, was sie wollen. Sie schaue dir in die Augen und sagen: 'Ich möchte Erfolg haben. Ich sitze am Steuer und dieses und jenes müsst ihr mir geben!'", fuhr der Engländer fort. "So etwas muss sehr bestimmt gesagt werden, aber nicht rüde oder aggressiv. Das ist das, was gute Fahrer machen - und Jenson weiß das. Sein angeblicher Wutausbruch in Malaysia war verständlich. Er hatte ein Auto, das gut funktionierte, er hätte Dritter werden können. Also war er sehr enttäuscht."

Zudem zeige diese Geschichte, wie sehr sich Button in das BAR-Team einbringe. "Diese Leidenschaft zeigt gut, wie entschlossen Jenson ist, mit uns erfolgreich zu sein", so Fry. Und um erfolgreich zu sein, muss das gesamte Team mithelfen. "Die besten Fahrer der Welt sind nicht nur außergewöhnliche Piloten, sie beteiligen sich auch an der Teamführung. Daher ist Michael (Schumacher) so gut."

"Einige sind vielleicht nicht so talentiert, aber wenn sie im Management mitarbeiten, das Team wirklich führen und motivieren, dann fahren sie auch enorme Ergebnisse ein", erklärte er weiter. "Es gibt aber auch andere, die weit talentierter sind, diese Dinge aber nicht tun, und daher unter Wert geschlagen werden. Jenson kommt, wann immer er kann, in die Fabrik. Er hat mit der gesamten Belegschaft eine fantastische Beziehung. Jeder steht hinter ihm und mit ihm kommt man auch sehr gut aus."