• 10.04.2005 12:50

  • von Marco Helgert

Briatore: "Das ist ein Erfolg für alle"

Der Renault-Teamchef lobt einen "veränderten" Giancarlo Fisichella, der sich als Teamspieler präsentiert und nicht auf Alonso eifersüchtig ist

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore, der Erfolgsmanager. Der Italiener sieht sich selbst nicht als Motorsportenthusiast, sondern als unermüdlicher Arbeiter. Schließlich gehe es auch in der Formel 1 um ein Produkt, das es zu entwickeln und zu vermarkten gilt. Dass Briatore nicht aus einem motorsportlichen Umfeld kommt, wird ihm noch heute von einigen Seiten vorgeworfen, doch genau seine pragmatische Haltung führte ihn schließlich zum Erfolg.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore hebt nicht ab: Zum Feiern sei es noch zu früh

Oftmals bewies er dabei auch ein Händchen für die richtigen Fahrerentscheidungen, insofern war es eine zumindest kleine Überraschung, als er Giancarlo Fisichella zurückholte, von dem er sich zu Benetton-Zeiten trennte. "Giancarlo Fisichella hat sich verändert", erklärte er dem 'Daily Telegraph'. "Ich hatte bei Benetton mit ihm Streit, wir gingen getrennte Wege."#w1#

"Wir hatten vollkommen verschiedene Visionen", fuhr er fort. "Ich bat um komplette Konzentration und Glauben. Er aber dachte, er wäre besser, als er es in Wirklichkeit war. Ich denke, er war einfach unreif. Mental hat er sich nun verändert. Er ist stärker und ein wirklicher Teamspieler. Er ist nicht eifersüchtig auf Alonso. Es ist wichtig, dass wir ein Siegerauto haben. Das ist ein Erfolg für alle."

Sein Erfolg wiederum ist es, aus Renault eine schlagkräftige Gruppe geformt zu haben, die in diesem Jahr nach dem Weltmeistertitel greifen möchte. "Aber es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen", so der 54-Jährige. "Ich muss diesen Erfolg einfach managen und daran erinnern, dass hinter uns fünf Teams lauern, die größere Budgets haben als wir."

Doch bisher schaffte es Briatore, sich auch mit weniger Geld prachtvoll in Szene zu setzen. "Ein Geschäft aufzubauen, ist eine Frage der Kreativität, nicht nur der Gelegenheit", erklärte er. "Man sagt, man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, aber das ist nicht wahr. Man kann sich den richtigen Ort zur richtigen Zeit schaffen, denn wenn man am falschen Ort wartet, dann wartet man ewig."