• 11.09.2005 19:34

Button: "Wir hatten kein gutes Setup"

Nach einer schwierigen Anfangsphase fuhr Jenson Button am Ende allen um die Ohren und wurde Dritter - Interview mit dem BAR-Honda-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jenson, das waren zum siebenten Mal hintereinander Punkte für dich - und die ersten für BAR-Honda überhaupt in Spa-Francorchamps..."
Jenson Button: "Dabei hätte ich anfangs wirklich nicht gedacht, dass es heute so gut laufen würde! Ich hatte massive Probleme mit Übersteuern, hätte im ersten Stint wahrscheinlich nicht einmal einlenken müssen, weil sich das Auto sowieso um die Kurve gedreht hätte (grinst)."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hat bis heute schon lange keinen Schampus mehr versprüht...

"Beim ersten Boxenstopp haben wir die Flügel umgestellt und Trockenreifen aufgezogen, was sich als Fehler erwiesen hat, also musste ich nach nur einer Runde noch einmal hereinkommen. Es war aber klasse, in den letzten Runden auf die Führenden so schnell aufholen zu können."#w1#

Hektik in der Boxengasse war schon fast am Limit

Frage: "Wie war es in der Boxengasse mit so vielen Autos in einer so engen Boxengasse wie hier?"
Button: "Das war schon schwierig, denn manche Teams hatten beide Autos gleichzeitig an der Box, wodurch es wirklich sehr eng war. Taku war zu dem Zeitpunkt vor mir an der Box, daher konnte ich nicht einmal auf meinen Platz fahren, sondern ich musste erst warten. Am Ende war es dann aber die richtige Entscheidung, beim zweiten Stopp die Reifen nicht mehr zu wechseln. Ich denke, das hat sich am Ende für uns bezahlt gemacht."

Frage: "Am Ende gab es dann noch tolle Zweikämpfe mit Mark Webber und Rubens Barrichello..."
Button: "Ja, definitiv. Es war ein unterhaltsames Rennen, aber das ist bei solchen Bedingungen ja meistens so. Es war fantastisch, aber ich muss mich dafür beim Team bedanken, das bei den Stopps gute Arbeit geleistet und die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Dankeschön!"

Frage: "Die Mechaniker sind es wahrscheinlich nicht mehr gewöhnt, so oft Reifen zu wechseln, nicht wahr?"
Button: "Genau! Ich denke, sie waren ziemlich überrascht, dass wir so oft zum Reifenwechseln hereingekommen sind, aber sie haben einen großartigen Job gemacht."

Button glänzte durch zahlreiche Überholmanöver

Frage: "Du hast zu Beginn Ralf Schumacher und Giancarlo Fisichella überholt, dann Tiago Monteiro, Jacques Villeneuve, Rubens Barrichello und Mark Webber. Ziemlich aufregend, oder?"
Button: "Ja, das kann man wohl sagen! Der erste Teil des Rennens war sehr schwierig. Wir hatten kein gutes Setup, das Auto übersteuerte sehr stark und dadurch war die Tür für die Autos hinter mir meistens weit offen."

"Beim ersten Boxenstopp haben wir aber die Flügel umgestellt, wodurch das Fahrverhalten viel besser wurde. Beim letzten Boxenstopp haben wir dann die Reifen draufgelassen, was auch einen großen Unterschied gemacht hat. Dadurch war meine Pace so viel schneller als die der anderen Autos."

Frage: "Hattest du eine Lieblingsstelle zum Überholen heute?"
Button: "Ich hätte überall überholen können, denn meine Reifen waren in einem sehr guten Zustand. Nicht zu wechseln, war eine goldrichtige Entscheidung von mir und dem Team, denn anfangs war ich nur 16., aber dann haben wir doch noch den Sprung auf das Podium geschafft. Ich möchte mich bei jedem bedanken, der mir heute geholfen hat."

Neue Teile sollen BAR-Honda auf das Podium spülen

Frage: "Es muss ein tolles Gefühl sein, wieder auf dem Podium zu stehen, nicht wahr?"
Button: "Das ist nett, ja, denn es ist schon ein Weilchen her seit dem letzten Mal. Die nächsten drei Rennen werden hoffentlich besser für uns, ich bin jedenfalls guter Dinge. Wir bekommen viele neue Teile für die Aerodynamik, und Renault wird es gleichzeitig vielleicht ein bisschen lockerer angehen. Dadurch könnten wir ein paar Punkte erben, was mir natürlich sehr gelegen käme."

Frage: "Glaubst du, dass du in den letzten drei Rennen im Titelkampf eine Rolle spielen wirst?"
Button: "Wir bekommen wie gesagt eine neue Aerodynamik, aber Renault auch, daher weiß ich nicht, wo wir stehen werden. Es freut mich, dass wir uns verbessern werden, aber die Frage ist, wie stark sich Renault verbessern kann. Wir sind sehr positiv eingestellt, denn die Abtriebslevels der letzten drei Rennen müssten unserem Auto entgegenkommen. Vielleicht gelingt mir noch das eine oder andere Podium. Das wäre ein netter Saisonabschluss."