Button soll Honda aus den Problemen führen
Honda-Teamchef Nick Fry über die Krisensitzung am Montag und die Art und Weise, wie Jenson Button auf den ersten Sieg hinarbeitet
(Motorsport-Total.com) - Den ganzen Winter hindurch baute sich auf Jenson Button ein immenser Druck auf, weil er auch nach 100 Grand-Prix-Starts noch immer keinen Sieg auf seinem Konto hatte, doch obwohl ihm der erlösende Durchbruch nach wie vor nicht gelungen ist, gilt er als eine der positiveren Erscheinungen der bisherigen Saison 2006. Zumindest sein Team steht voll und ganz hinter ihm.

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Jenson Button nimmt bei Honda mehr und mehr die Rolle des Teamleaders ein
Honda hat möglicherweise sogar das schnellste Auto der Formel-1-Generation 2006, was Button mit überragenden Leistungen im Qualifying schon mehrfach unter Beweis stellen konnte, doch auf eine gesamte Renndistanz gesehen kann der RA106 nicht genug aus den Reifen herausholen. Daher wurde nach dem ernüchternden Wochenende in Imola für Montag eine Krisensitzung einberufen, zu der auch beide Fahrer in die Fabrik nach Brackley kamen.#w1#
Button wird immer mehr zum internen Motivator
"Am Montag nach jedem Rennen halten wir ein Briefing ab", erklärte Teamchef Nick Fry gegenüber 'ITV'. "Jenson und Rubens (Barrichello; Anm. d. Red.) kommen zu jedem dritten oder vierten dieser Meetings. Die Sache wurde ein bisschen aufgebläht, aber das sind schon Dinge, die Jenson ganz gerne mal macht. Er ist sehr gut darin, in die Fabrik zu kommen, mit den Leuten zu reden und sicherzustellen, dass alle hinter ihm stehen."
Button hatte sich unmittelbar nach dem vierten Grand Prix der laufenden Saison recht kritisch geäußert, doch als er dann tatsächlich in Brackley seinen Ingenieuren gegenübersaß, soll er nicht laut geworden sein, sondern genau die richtigen Worte gefunden haben. Dies wird bei Honda derzeit umso mehr geschätzt, als einige der Techniker alles andere als begeistert darüber sind, wie abfällig sich Barrichello intern über das Brems- und Traktionsverhalten des RA106 äußert.
Fry lobt Buttons Steigerung in vielen Bereichen
Button sei hingegen auf dem besten Weg dazu, sein großes Potenzial endlich voll zu entfalten: "Jenson hat sich seit vergangenem Jahr nicht nur als Fahrer dramatisch verbessert, sondern auch als Teamleader, in der Arbeit mit den Sponsoren und in all den anderen Dingen, die ein Formel-1-Fahrer tun muss. Er hat sich gesteigert, seine Fitness verbessert und er kümmert sich um jedes noch so kleine Detail", lobte Fry.
Diese akribische Arbeit wird dem 26-Jährigen nach dem Wechseltheater der vergangenen Jahre hoch angerechnet, weil sich "JB", wie er in Großbritannien genannt wird, offenbar verpflichtet fühlt, die Scharte seiner Wankelmütigkeit im Nachhinein voller Reue wieder gutzumachen. Fry glaubt zu wissen, wohin das führen könnte: "Was er macht, braucht man, wenn man Weltmeister werden will. Er unternimmt alles, um das zu schaffen", so der Brite abschließend.

