• 26.07.2001 13:50

  • von Marcus Kollmann

Button sieht Licht am Ende des Tunnels

Benetton-Renaults Jenson Button gibt sich vor dem Rennen in Hockenheim selbstbewusst und optimistisch

(Motorsport-Total.com) - In seiner Debütsaison mit BMW-Williams an der Seite von Ralf Schumacher vermochte sich Jenson Button bereits in Szene zu setzen und avancierte schon bald zum Liebling der britischen Medien. Als größte Motorsporthoffnung Großbritanniens seit Nigel Mansell sahen einige Zeitungen und Magazine den 21-Jährigen an. Seit seinem Wechsel zu Benetton-Renault ist die Euphorie um den jungen Mann aus Frome geringer geworden. Statt wie im Vorjahr mit Lob und Anerkennung überschüttet zu werden, musste er sich nach einem schlechten Start und deutlichen Niederlagen im Vergleich zu seinem Teamkollegen in den letzten Monaten stattdessen viel Kritik anhören.

Titel-Bild zur News: Jenson Button (Benetton-Renault)

Jenson Button kommt immer besser mit dem Team und dem B201 klar

Er sei zu verliebt in seine Luxusgüter und spiele lieber mit seiner Yacht, seinen schnellen Autos und genieße lieber das Jetset-Leben, so lauteten die Vorwürfe. Einige seiner Fahrerkollegen, die letztes Jahr noch beeindruckt von ihm waren, haben mittlerweile ihre Meinung bezüglich seines Könnens relativiert. Aber erfreulicherweise geht es seit dem Großen Preis von Frankreich wieder aufwärts für Button, der in den britischen Medien die Gründe für sein besseres Zurechtkommen mit der Situation des Teams und dem B201 folgendermaßen umschrieb: "Je mehr ich in dem Auto teste, desto vertrauter werde ich mit allem und nähere mich dem Level meines Teamkollegen. Giancarlo hat einfach mehr Vertrauen in das Auto und geht so von seiner ersten Runde an das Limit, während ich mich erst da herantasten muss", sagt der 21-Jährige, der in Magny-Cours und Silverstone am Ende der Qualifikation nur ein beziehungsweise zwei Zehntelsekunden langsamer war als der Italiener.

Wenngleich Button, der unlängst erklärte, dass seine Sitzposition im B201 nicht optimal sei, am diesjährigen Boliden nichts mehr ändern kann, so glaubt er, dass es in der nächsten Saison besser laufen wird. "Fest steht, dass ich auch nächstes Jahr bei Benetton-Renault sein werde und meinen Einfluss in Bezug auf den Boliden für die kommende Saison einbringen kann", sieht Button Licht am Ende des Tunnels, zumindest in Bezug auf die ihn dieses Jahr die halbe Saison plagenden Probleme in punkte Abstimmung des Autos. Durch seinen Einfluss bei der Konstruktion des neuen Boliden hofft der Engländer auch, dass er von Beginn an ein Gefühl für sein neues Gefährt entwickeln kann und der Vorteil den Fisichella ihm gegenüber hatte sich aufhebt.

"Die Mechaniker und ich kommen jetzt besser miteinander zurecht. Darüber hinaus habe ich von Giancarlo einiges gelernt, wenngleich wir beide zwei unterschiedliche Typen sind, so treiben wir uns doch immer zu neuen Leistungen an", zeugen Buttons Worte von neuem Selbstbewusstsein und der Zuversicht, die verbleibenden Rennen besser zu meistern als die ersten der Saison.

Beim Großen Preis von Deutschland im letzten Jahr startete der 21-Jährige übrigens als 16., sah am Ende aber sogar als Viertplatzierter die Zielflagge. Wenngleich man erst das Freie Training am Freitag und Sonnabend abwarten wird müssen, um zu beurteilen wie leistungsfähig das Benetton-Renault-Paket auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Hockenheim ist, so sind Überraschungen niemals ausgeschlossen. Zumindest verliefen die Vorbereitungen des Teams, über die sich Button positiv äußerte, letzte Woche in Monza ganz gut.