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  • 16.01.2011 14:00

  • von Stefan Ziegler

Button oder Hamilton: Wer setzt sich 2011 durch?

Formel-1-Experte Martin Brundle ist gespannt auf das teaminterne Duell bei McLaren: Kann Jenson Button in diesem Jahr an Lewis Hamilton vorbeiziehen?

(Motorsport-Total.com) - Vor knapp einem Jahr wagte sich Jenson Button als amtierender Formel-1-Weltmeister in die "Höhle des Löwen", als er sich von seinem Brawn-Team verabschiedete und bei McLaren andockte. Dort traf der britische Rennfahrer auf seinen Landsmann und Titelvorgänger Lewis Hamilton, wobei ihm viele Experten einen überaus schweren Stand prophezeiten. Button zog sich aber achtbar aus der Affäre.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Jenson Button

Teamduell bei McLaren: Wer macht in der neuen Rennsaison 2011 wen nass?

Der 30-Jährige sammelte unterm Strich zwar weniger Punkte als sein Stallgefährte und siegte auch weniger oft als Hamilton, ließ diesen aber auch bei einigen Gelegenheiten hinter sich und wusste nicht zuletzt durch eine sehr sanfte Fahrweise zu begeistern. Der ehemalige Formel-1-Pilot und jetzige TV-Kommentator Martin Brundle stellt Button aus diesem Grund ein gutes McLaren-Jahreszeugnis aus.

"Meiner Meinung nach verkaufte sich Jenson im vergangenen Jahr wesentlich besser gegen Lewis, als viele das erwartet hatten", wird Brundle von 'Autosport' zitiert. "Seine beiden Rennsiege 2010 waren ausgezeichnet. Diese Erfolge hätte wohl jeder gerne in seinem Lebenslauf stehen." Sowohl in Australien als auch in China hatte Button im Nassen genau die richtige Reifenwahl getroffen.

Weitere Überraschungen dieser Art blieben allerdings aus, denn im Saisonverlauf kam Hamilton immer besser in Fahrt. "Lewis ist wohl der Schnellere der beiden, was den schieren Speed angeht", meint Brundle. "Jenson legte in Abu Dhabi allerdings 49 Runden auf einem Reifensatz zurück, den die meisten Piloten schon nach elf bis 15 Runden ausgetauscht hatten. Er kann das Auto überlisten."


Fotos: Highlights 2010: McLaren


"Es macht mir großen Spaß, ihn beim Fahren zu beobachten. Er geht so ökonomisch mit seinem Formel-1-Rennwagen um. Das verschafft ihm Probleme, wenn das Auto viel herumrutscht, denn das passt wiederum gar nicht zu seinem Fahrstil. Sollte er sein Qualifying auf die Reihe kriegen, wird er Lewis eine noch härtere Zeit bescheren", gibt der ehemalige Formel-1-Rennfahrer zu Protokoll.

In diesem Fall dürfe man gespannt darauf sein, wie sich das Verhältnis der beiden Briten entwickle. "Gegen Saisonende hatte Lewis ziemlich die Nase vorne. Ein richtiges Duell zwischen den beiden haben wir noch nicht gesehen", erklärt Brundle. "Sie kommen recht gut miteinander aus. Es gibt aber keinen Grund, sich so gut mit dem Teamkollegen - oder anderen Formel-1-Piloten - zu verstehen."

"Ein richtiges Duell zwischen den beiden haben wir noch nicht gesehen." Martin Brundle

"Sollten sie also wirklich einmal aufeinander treffen, könnte das für eine andere Dynamik zwischen ihnen sorgen. Man denke nur an das Rennen in Istanbul und an die Mimik von Lewis auf dem Podium", hält Brundle abschließend fest und merkt an: "Jenson hatte ihn überholt und Lewis war nicht darauf gefasst gewesen. Ich denke, das war ein Vorgeschmack auf das, was da passieren könnte."