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Button: "Lewis ist mein stärkster WM-Rivale"

Die McLaren-Fahrer auf Kuschelkurs: Jenson Button sieht im Teamkollegen den stärksten Rivalen - Lewis Hamilton erklärt, was Button besser kann als Kovalainen

(Motorsport-Total.com) - Das Teamduell zwischen McLaren und Red Bull elektrisiert derzeit die Formel 1 - auf der Strecke und auch hinter den Kulissen. Bereits seit Beginn der Saison nützen die beiden Rennställe jede Gelegenheit, um sich mit gezielten verbalen Angriffen gegenseitig unter Druck zu setzen und die interne Harmonie des anderen Rennstalls aus dem Gleichgewicht zu bringen. Bei den vergangen zwei Rennen musste Red Bull zwei empfindliche Niederlagen gegen die Konkurrenz aus Woking einstecken - kein Wunder, dass McLaren seine zwei Doppelsiege in der Türkei und in Kanada besonders euphorisch zelebrierte.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Jenson Button

Beste Freunde? Jenson Button und Lewis Hamilton überschütten sich mit Lob

Jetzt folgt die Verbalattacke gegen das Austro-Team - durchgeführt von McLaren-Pilot Jenson Button gegenüber der Tageszeitung 'Guardian'. Der Brite sieht nicht Mark Webber oder Sebastian Vettel als härtesten WM-Konkurrenten, sondern seinen eigenen Teamkollegen: "Ich denke, dass wohl Lewis mein größter Rivale ist. Und das tolle ist, dass ich als Teamkollege genau weiß, was er mit seinem Auto macht. Wir arbeiten gut zusammen und das ist für uns das Wichtigste. Es wird Momente geben, wo wir Rad an Rad gegeneinander kämpfen. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir uns gegenseitig auf der Strecke respektieren und keinen Blödsinn machen."#w1#

Warum Button besser als Kovalainen ist

Im Gegensatz zu Red Bull, wo die Stallkollision von Istanbul noch immer nicht aus den Köpfen der Teammitglieder entwichen ist, läuft das Stallduell zwischen den Weltmeistern Jenson Button und Lewis Hamilton bisher ohne gröbere Zwischenfälle ab. Und der 30-Jährige wird nicht müde, dies zu betonen: "Ich pushe Lewis sehr hart und er hat mich bisher sehr hart gepusht. Wir haben uns beide in Sachen Geschwindigkeit und in unseren Fähigkeiten weiterentwickelt - mehr als in anderen Saisonen."

Und wie es sich bei guten Teamkollegen gehört, revanchiert sich Lewis Hamilton für das Kompliment. "Wir hatten bereits mit Heikki eine solide Basis. Er hat viel zu unserem Team beigetragen, war sehr enthusiastisch und hat hart gearbeitet", lobt er auch die Leistung von Buttons Vorgänger, Heikki Kovalainen. Doch Neuzugang Button sei eben noch einen Tick besser, erklärt Hamilton: "Er macht das Gleiche wie Heikki, nur bringt er die Resultate. Heikki konnte mich in den Rennen nicht pushen, dafür war er im Training und im Qualifying sehr konkurrenzfähig. Das Renntempo war nicht seine Stärke."

Teamrivalität als Vorteil?

Ein starker Teamkollege sei wichtig für den Teamgeist, findet der aktuelle WM-Leader: "Je stärker dein Teamkollege ist, desto mehr Unterstützung spürt man, desto konkurrenzfähiger ist man. Das ist wie in jedem Wettkampf - wenn er es irgendwo besser macht, dann musst du dich auch verbessern, um dort hinzukommen." Das bestätigt auch Teamchef Martin Whitmarsh: "Lewis kann viel von Jenson lernen, vielleicht mehr als er sich ursprünglich dachte."

Im McLaren-Team scheint der Hausfrieden trotz der Doppelführung in der WM gewährleistet. Bleibt die Frage, ob dies auch so wäre, hätte Jenson Button statt Lewis Hamilton den Grand Prix von Istanbul gewonnen. Der 25-Jährige hatte einen Funkspruch bekommen, dass ihn sein routinierter Teamkollege nicht angreifen würde, was dann doch geschah. Dadurch wurde klar: Auch McLaren bewegt sich in Sachen Teamrivalität auf einem schmalen Grat.

"Lewis kann viel von Jenson lernen, vielleicht mehr als er sich ursprünglich dachte." Martin Whitmarsh