Barrichello: "Würde gerne gewinnen"

Rubens Barrichello durchlebt mit Williams eine schwierige Saison - Vor dem Rennen in Valencia analysiert der Routinier die Probleme

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 dreht sich sehr schnell. In der vergangenen Saison stand Rubens Barrichello in Valencia auf der höchsten Stufe des Siegerpodestes und bejubelte seinen Triumph. Ein Jahr später kämpft der Brasilianer am hinteren Ende der Punkteränge. In den vergangenen drei Rennen kam kein Williams in die Top-10. Trotzdem kann sich der Routinier für seinen 296. Grand Prix immer noch motivieren.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello hat auch nach 295 Rennen noch viel Spaß an der Formel 1

"Am Freitag werden wir sehen wo wir stehen, denn wir haben einige Verbesserungen dabei", so Barrichello. "Danach richten wir unsere Ziele aus. Die müssen immer hoch gesteckt sein, denn sonst bringt man keine Leistung. Ich hoffe das Ziel ist hoch genug, um mich glücklich zu machen." Die größte Steigerung muss aber vom FW32 kommen, damit das Team in die Punkteränge fahren kann.#w1#

Deshalb hat Williams hart in der Fabrik geschuftet. "Wir haben einen neuen Front- und Heckflügel. Die Verbesserungen, die wir bereits in Kanada hatten, sollten in Valencia besser funktionieren", ist Barrichello optimistisch. Trotzdem fehlt es dem Blau-Weißen-Boliden in verschiedenen Bereichen. Die Traktion an der Hinterachse ist nicht gut, was sowohl auf aerodynamischer, als auch auf mechanischer Seite zu begründen ist. Dazu ist die Fahrbarkeit des Cosworth-Motors nicht ideal.

Zuletzt spielte die Mannschaft mit der Getriebeübersetzung, die das Fahren angenehmer macht. "Das war eine große Sache. Das Motormapping hilft ebenfalls, aber es löst das Problem nicht, sondern verschiebt es nur, speziell im unteren Drehzahlbereich müssen wir uns verbessern", beschreibt Barrichello. "Manchmal geht es aber besser. Wir spielen auch mit verschiedenen Einstellungen der Kupplung." Deshalb hat Williams auch auf den Routinier gesetzt, da er all seine Erfahrung einbringen kann.


Fotos: Williams, Großer Preis von Europa


Das Rennen in Kanada war für viele Fans sehr unterhaltsam. Abgesehen von der Reifensituation auf dem Circuit Gilles Villeneuve sieht Barrichello auch andere Gründe: "Die Strecke bietet hervorragendes Racing. Die Infrastruktur ist vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß, aber die Piste ist in Ordnung. Ähnlich verhält es sich auch mit Interlagos in Brasilien. Es bietet immer fantastische Rennen."

Für Valencia erwartet "Rubinho" weniger Spektakel. "Überholen ist hier sehr schwierig. Die Rahmenserien produzieren viel Gummiabrieb, der neben der Ideallinie liegt. Wenn man jemanden von der Linie abdrängt wird er gleich mehrere Positionen verlieren. Wenn das eine gute Show bietet, ist es in Ordnung. Abgesehen davon ist es schwierig, denn es gibt viele blinde Kurven."

"Wir hatten bisher so viele verschiedene Sieger. Es wäre schön, wenn das so bleibt" Rubens Barrichello

Im WM-Kampf spielt Barrichello in diesem Jahr keine Rolle. Trotzdem ist er von der Formel 1 2010 begeistert: "Ich finde es sehr aufregend, speziell für die Fans. Vor drei Rennen hätte niemand Lewis Hamilton eine Chance gegeben, aber plötzlich führt er die Meisterschaft an. Zu Saisonbeginn hätte man gesagt, dass Red Bull 100 Punkte mehr als alle anderen haben muss, aber sie hatten Probleme. Es ist alles offen. Ich denke Fernando Alonso hat eine Chance. Wenn Felipe Massa sich fängt gibt es sechs Autos, die um den Titel kämpfen."

"Wir hatten bisher so viele verschiedene Sieger. Es wäre schön, wenn das so bleibt." Vom Material her hat Barrichello derzeit keine Chance auf einen Podestplatz, aber bei einem chaotischen Rennen ist dem 38-Jährigen viel zuzutrauen. "Ich würde gerne 25 Punkte in diesem Jahr holen."