Villeneuve: "Reaktion von Red Bull war eigenartig"

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve wundert sich über Red Bulls Verhalten nach dem Stallcrash und schiebt McLaren in Kanada die Favoritenrolle zu

(Motorsport-Total.com) - Das Red-Bull-Stallduell zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber elektrisiert noch immer die Formel 1. Und das, obwohl der Energydrink-Konzern versucht hat, die Wogen zu glätten und den Australier eben für die Saison 2011 bestätigte. Rechtzeitig vor dem kanadischen Grand Prix in Montréal meldet sich nun auch Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve zu Wort - und zeigt in seiner Kolumne auf 'RDS.ca' Verständnis für die Streithähne im "Bullen-Lager": "Beide Autos lagen in Führung, doch Fahrer sind Fahrer. Es ist immer schwierig für den Einen, 110 Prozent zu geben, wenn der Andere das nicht tut."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve zeigt Verständnis für Sebastian Vettel und Mark Webber

Nicht nachvollziehen kann Villeneuve allerdings die klaren Schuldzuweisungen des Teams an Mark Webber: "Ich fand die Reaktion des Teams nach dem Rennen eigenartig, jemandem so schnell und kategorisch die Schuld zuzuweisen." Dennoch relativiert der für seine Direktheit bekannte Kanadier seine Meinung: "Man weiß nie so genau, was wirklich passiert ist, wenn man die Situation so wie ich von außen verfolgt hat."#w1#

Beim Grand Prix von Kanada hat er Red Bull klarerweise auf der Rechnung: "Wir dürfen sie nicht vergessen, denn ihre Qualifying-Leistung ist dieses Jahr monumental." Dennoch sieht er auf dem Circuit Gilles Villeneuve leichte Vorteile für McLaren: "Ich liebe die Strecke und ich glaube, dass die mit einem F-Schacht ausgerüsteten Autos hier eine starke Leistung abliefern werden. Der Kurs benötigt wenig Abtrieb und hat viele langsame Kurven, das liegt McLaren."

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh will sich von Villeneuve hingegen nicht so einfach in die Favoritenrolle drängen lassen. "Es ist für jeden Experten unmöglich, den Ausgang dieses Wochenendes vorherzusagen. Genau so sollte es im Sport sein", meint der Brite. Und erinnert an die vergangenen Rennen: "Da sagten die Leute einen Durchmarsch von Red Bull voraus, doch heute rechnen sie damit, dass es um einiges enger sein wird."