Button: "Lewis ist definitiv mein Hauptrivale"

Jenson Button sieht seinen Teamkollegen als Hauptgegner und rechnet mit Red Bull - Auch sein Teamchef fürchtet nach wie vor die Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Sieg beim Saisonauftakt im Melbourne waren am Wochenende in Sepang eigentlich alle Zutaten für eine weitere Button-Show vorhanden. Bei wechselnden Bedingungen mit Regen und abtrocknender Fahrbahn hatte der Brite in der Vergangenheit mehrfach seine Klasse unter Beweis gestellt und auch ohne ein überlegenes Auto gewinnen können. Doch diesmal erlebte der 32-Jährige ein Rennen zum Vergessen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Mark Webber, Sebastian Vettel

Button bleibt trotz des unglücklichen Rennens in Sepang entspannt

Bei einem missglückten Überholversuch gegen HRT-Pilot Narain Karthikeyan beschädigte Button seinen Frontflügel. Nach dem Reparaturstopp kam der McLaren-Fahrer dann nicht mehr über den 14. Rang hinaus und blieb ohne Punkte. "Hoffentlich ist mein Pech für dieses Jahr aufgebraucht", sagt Button gegenüber 'Sky Sports'. Trotz des Nullers von Sepang bleibt der Brite jedoch gelassen: "Aber selbst nach diesem schlechten Rennen liege ich nur zehn Punkte hinter dem Führenden - und das ist Alonso in einem Ferrari. Es gibt also keinen Grund zur Sorge."

Während Button den aktuell WM-Führenden offensichtlich nicht auf der Rechnung hat, sieht er seine Teamkollegen hingegen als ernstzunehmenden Gegner an: "Ich bin auch nur fünf Punkte hinter Lewis, das ist nach diesem Tag immer noch ganz gut. Lewis ist definitiv mein Hauptrivale, und natürlich die Red Bull. Das sind momentan und sicherlich auch während der kommenden Rennen meine Hauptgegner."

Die Konkurrenz schläft nicht

Einen anderen Gegner kann der Weltmeister von 2009 noch nicht richtig einschätzen: "Die Mercedes sind im Qualifying richtig schnell, aber wir müssen erst noch sehen, wozu sie in einem Rennen unter normalen Bedingungen in der Lage sind. Erst dann wissen wir, wo wir im Vergleich zu ihnen stehen." Daher bleiben für ihn trotz des verhaltenen Saisonstarts die Weltmeister der vergangenen beiden Jahre die gefährlicheren Gegner: "Das Team, vor dem ich immer noch die meisten Sorgen habe, ist Red Bull", so Button.

Auch sein Teamchef hat die Konkurrenz weiterhin auf dem Zettel, selbst die bis Malaysia kriselnde Scuderia: "Man darf Ferrari niemals unterschätzen", sagt Martin Whtimarsh. "Aber dass sie in der Lage waren, den Sieg einzufahren, war schon überraschend." Dennoch will Whtimarsh Ferrari nicht abschreiben und schließt nicht aus, dass die Italiener zum Europaauftakt in Barcelona ein überarbeitetes und schnelleres Auto präsentieren.

"Wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfst, musst du bei jedem Rennen damit rechnen, dass jemand eine bessere Leistung abliefert, als du selbst", sagt der Teamchef, den dieser Gedanke nach eigener Aussage ständig verfolgt: "Ehrlich gesagt hat man immer im Hinterkopf, dass jemand plötzlich einen Geistesblitz hat und an dir vorbeizieht."

Button hat "Schmerzen verdient"

Trotz der der starken Vorstellung seiner Fahrer bei den ersten beiden Rennen weiß Whtimarsh, dass sich das Blatt schnell wenden kann: "Die Saison ist sehr lang, und auch wenn wir jetzt gut in Form sind, haben wir noch nichts gewonnen. Niemand kann überzeugend vorhersagen, wie die Weltmeisterschaft in diesem Jahr ausgehen wird, und genau so sollte es auch sein."

Kurz vor der Abreise aus Malaysia verriet Button noch, dass er sich selbst für das schlechte Rennen bestrafen wolle: "Ich fliege jetzt nach Hawaii, dort habe ich am Sonntag ein weiteres Rennen, einen Triathlon. Das Rennen heißt 'Lavaman', ich liebe es. Da werde ich mir selbst richtig wehtun, denn nach einem solchen Tag habe ich Schmerzen verdient."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Malaysia