• 11.11.2011 19:16

Button: "Es gibt noch Raum für Verbesserungen"

McLaren-Fahrer Jenson Button nimmt Kurs auf ein Podestergebnis in Abu Dhabi, zeigt sich nach dem ersten Trainingstag aber noch nicht ganz zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button begann das vorletzte Wochenende des Jahres mit der Bestzeit im Freien Training und musste sich in der zweiten Session lediglich seinem McLaren-Teamkollegen Lewis Hamilton geschlagen geben. Unterm Strich fehlten Button knapp zwei Zehntel auf den Topwert des Tages, doch Zufriedenheit wollte sich beim Ex-Champion trotzdem nicht einstellen. Wie Button in seiner Medienrunde erläutert, gibt es hier und da noch kleinere Baustellen beim Setup seines Autos.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hat noch etwas Arbeit vor sich, um das Autosetup anzupassen

Frage: "Jenson, wie schätzt du den Trainingsauftakt in Abu Dhabi ein? Du warst einmal Erster und einmal Zweiter..."
Jenson Button: "Es war ein guter Tag. Mit der Balance war ich aber nie vollkommen zufrieden und bin es auch jetzt noch nicht. Wir probierten einige Dinge aus und bewegten uns damit auch in die richtige Richtung."

"Trotzdem gibt es da noch Bereiche, wo es einfach an etwas fehlt. Das betrifft sowohl die eine schnelle Runde als auch den Longrun. Das müssen wir nun erst einmal verstehen. Die Geschwindigkeit des Autos scheint aber sehr gut zu sein, denn Lewis war richtig schnell. Das zeigt, wie gut das Fahrzeug ist. Mein Longrun war okay, doch es gibt noch genug Raum für Verbesserungen."

Frage: "Ist es ein Vorteil für McLaren, dass ihr einen sauberen Freitag hattet, wohingegen Ferrari und Red Bull gewisse Probleme zu haben schienen? Fernando Alonso und Sebastian Vettel strandeten beide in den Leitplanken..."
Button: "Das ist schon überraschend. Es lag wohl am Randstein. Wenn du diesen beim Einlenken erwischst, scheint das Heck wegzugehen. Es ist eine seltsame Stelle, um abzufliegen. Vielleicht verhält es sich aber, wie beschrieben. Am besten ist wohl, wir halten uns davon fern."

"Wir haben ein ziemlich gutes Auto." Jenson Button

Frage: "Wie zuversichtlich bist du, was ein Podestergebnis oder gar einen Sieg angeht?"
Button: "Wir haben ein ziemlich gutes Auto. Da muss man ganz klar sagen: Wir wären enttäuscht, wenn wir hier nicht auf das Treppchen fahren würden. Der Sieg ist immer eine schwierige Nummer, wenn man bedenkt, wie gut Seb (Sebastian Vettel; Anm. d. Red.) und Red Bull meist unterwegs sind."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Abu Dhabi


"Seb hatte in der Vergangenheit am Freitag schon öfters einige Ausrutscher, was später keinerlei Auswirkungen auf die Rennen am Sonntag hatte. Das wird ihn also nicht weiter zurückwerfen. Wir sind natürlich hier, um zu siegen. Das ist nach wie vor das Ziel. Einfach wird das nicht, wie wir in den vergangenen Rennen sahen. Wenn aber jemand Red Bull herausfordern kann, dann werden wohl wir das sein."

Die Temperaturen als Zünglein an der Waage

Frage: "Wie würdest du die Bedingungen beschreiben? Wie verhielten sich die Reifen?"
Button: "Es ist nicht einfach hier. Die erste Session wird bei strahlendem Sonnenschein ausgetragen. Die Temperaturen betragen dann 32 Grad Celsius und die Strecke ist rund 45 Grad Celsius warm."

"In Einheit zwei ist es ziemlich dunkel und die Temperaturen fallen um etwa 15 Grad Celsius. Da fällt es schwer, einen Vergleich zwischen den beiden Sessions anzustellen. Im ersten Freien Training ging es darum, sich warmzufahren und zu schauen, ob die Aerodynamik-Teile funktionieren. Am Nachmittag hatten wir ebenfalls einiges zu tun."

"Am Nachmittag gelangen uns einige Fortschritte." Jenson Button

"Das wird sich im dritten Freien Training fortsetzen. Man will aber nicht zu viel Arbeit investieren, um nachher festzustellen, dass das Auto im Qualifying dann doch ganz anders reagiert. Es ist halt nicht einfach. Am Nachmittag gelangen uns aber einige Fortschritte. Hoffentlich lernen wir im dritten Training noch mehr dazu, sodass wir mit einem guten Auto ins Qualifying gehen können."

Frage: "Du warst mit den Experimentalreifen von Pirelli unterwegs. Was kannst du darüber sagen?"
Button: "Das war interessant. Wir setzten diese Pneus im zweiten Training ein, weil wir in Einheit eins nicht unser Testprogramm durcheinanderbringen wollten."

"Darauf kommt es schließlich an. Wir fuhren einen guten Vergleichstest und es ist ein großer Schock, wenn du anschließend wieder den härteren Reifen aufziehen lässt. Der Unterschied ist doch gewaltig. Im Rennen wird das nicht einfach. Wir werden möglicherweise Probleme damit bekommen, beide Mischungen zum Arbeiten zu kriegen."¿pbvin|512|4233||0|1pb¿

Überholen unmöglich?

Frage: "Was glaubst du: Wie schwierig ist es in Abu Dhabi, einen Gegner zu überholen?"
Button: "Auf meinem Longrun spielte ich ein bisschen herum und versuchte, andere Fahrer zu überholen. Das war selbst in der Überholzone sehr schwierig. Wir haben hier zwar zwei Abschnitte dieser Art, doch Abu Dhabi ist möglicherweise der kniffligste Ort für Überholmanöver."

"Das liegt vielleicht daran, dass die Kurven davor jeweils im ersten Gang durchfahren werden. Wenn dein Vordermann nur eine halbe Sekunde vor dir auf dem Gas steht, flitzt er dir davon. Das macht es unheimlich schwierig. Im Rennen könnten wir da einige Probleme bekommen. Du musst schon vorne mit dabei sein."

"Das ist ganz schön knifflig..." Jenson Button

Frage: "Wie wichtig ist es hier in Abu Dhabi, das richtige Visier auf dem Helm zu haben?"
Button: "Das ist ganz schön knifflig. Bei Tageslicht brauchst du natürlich ein dunkles Visier. Ein solches brauchst du zum Beispiel auch auf einer Strecke wie Singapur, weil dort die Lichter so hell sind."

"Hier ist es irgendwo dazwischen, denn die Lampen sind nicht gar so grell. Das Schlimmste sind die Abziehfolien auf dem Visier. Da kann sich ein Spiegeleffekt einstellen, sodass eine Lampe aus deiner Sicht gleich viermal aufscheint. Du hast halt dein Visier und noch drei Folien. Das ist schon ziemlich ungewöhnlich, doch wir alle sitzen da im selben Boot."

Frage: "Sprechen wir noch über deinen Schnauzbart. Gefällt es deiner Freundin?"
Button: "Ach, der Schnauzbart? Ich mache das für Movember, wie wir es nennen. In Großbritannien ist das eine ziemlich große Sache. Ich denke, es nimmt weltweit an Fahrt auf."

"Dabei geht es um Prostatakrebs und Hodenkrebs bei Männern. Wir sammeln Spendengelder, doch ich werde auch selbst einiges spenden. Ja, ich dachte einfach, ich mache da einmal mit und versuche, mir einen Schnauzbart stehen zu lassen. Es gibt einige Leute im Fahrerlager und weltweit sehr viele Menschen, die ihr Gesicht für diesen guten Zweck einsetzen."

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