• 28.01.2003 13:01

  • von Fabian Hust

Button: "Es gibt keinen Grund schrecklich zu sein"

BAR-Honda-Pilot Jenson Button sieht keinen Grund, warum er außerhalb des Cockpits nicht einfach "nur ein netter Kerl" sein sollte

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve konnte es anlässlich der Präsentation des neuen BAR005 nicht lassen, ein wenig auf dem Image von Jenson Button herumzuhacken. Für ihn ist der junge Brite ein Rennfahrer, der auch gut in eine Teenie-Band hineinpassen könnte, den Teamchef David Richards zu PR-Zwecken verpflichtet hat, wohingegen sich der Kanadier selbst für die "harte Arbeit" zuständig sieht, die auf der Strecke in Rennsiegen enden soll.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button will weiterhin seinem Image als "netter" Rennfahrer treu bleiben

Für Jenson Button selbst sind solche Aussagen natürlich völlig unbegründet: "Wenn ich auf die Strecke gehe, dann ändere ich mich zu 100 Prozent. Als Mensch denke ich, bin ich eine ziemlich nette Person", so der 22-Jährige gegenüber der 'Sunday Times'. "Es gibt doch keinen Grund, einen auf Schrecklich zu machen. Wenn ich arbeite, ich in Rennwagen fahre, dann rege ich mich manchmal auf, aber wenn es dazu keinen Anlass gibt, dann gibt es auch keinen Grund dafür. Wir sind doch nur einmal hier, oder?"

Der ehemalige BMW-Williams-, Benetton- und Renault-Fahrer glaubt auch nicht, dass man nicht "nett" sein darf, will man eines Tages Weltmeister werden: "Prost hat den Titel gewonnen und er war ein netter Kerl. Ich würde eine Menge tun, um zu gewinnen, aber Dinge, die gefährlich sind, interessieren mich nicht. Alain war ein ruhigerer Fahrer. Sein Fahrstil war unglaublich weich. Er ist derjenige, an dem ich mich orientiere. Ayrton war großartig, aber im Auto habe ich Alain vorgezogen."

Erst vor kurzem hat Jenson Button erklärt, dass ihn die Politik in der Formel 1 aufregt, aber als Rennfahrer muss man sich damit eben abfinden: "Da rutscht jeder irgendwann einmal rein. Die Journalisten sagten zu mir Dinge, die Jacques angeblich gesagt haben soll. Doch er hat das nicht so gesagt, weil ich ihn einfach gefragt habe. Sie versuchten lediglich, eine Reaktion von mir zu bekommen. Sie wollten eine gute Geschichte, aber so etwas ist doch dummes Zeug."

So wird Button auch in Zukunft "nett" sein und nicht den "unangenehmen Rennfahrer" heraushängen lassen: "Man muss schon diplomatisch sein. Ich kann zum Beispiel nicht sagen 'dieses Auto ist absoluter Müll und ich fahre nur, weil ich unter Vertrag stehe'. Das ist nicht notwendig. Wir arbeiten alle als Team zusammen. Ich freue mich schon auf kommende Woche, denn dann werden wir wieder testen und das Auto für das erste Rennen verbessern."