• 26.01.2003 12:28

"Patriot" Button muss sich erst noch beweisen

Laut Mike Gascoyne muss sich Jenson Button erst noch beweisen ? David Richard spricht vom "Patriotismus-Faktor"

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei eher enttäuschenden Jahren bei Benetton und Renault steht Jenson Button bei BAR-Honda eine echte Bewährungsprobe bevor, immerhin fährt der Brite dort an der Seite des ehemaligen Ex-Weltmeisters Jacques Villeneuve, der für den 22-Jährigen eine echte Messlatte darstellen wird. "Er ist ein besonderer junger Kerl und er ist vor allem verdammt schnell", erklärte Mike Gascoyne, Technischer Direktor bei Renault, anlässlich der Präsentation des neuen R23.

Titel-Bild zur News: Button und Richards

Button ist Richards neuer Liebling - Jacques Villeneuve missfällt das...

Dennoch steht für den Briten fest, dass sich sein Landsmann noch zu beweisen hat: "Jenson ist einer jener Fahrer, die man in einen Ferrari setzen könnte und er dann Rennen und den Titel gewinnen könnte. Aber das könnten viele da draußen. Er ist nun seit drei Jahren in der Formel 1 und hat einen respektablen Job erledigt. Wir haben ihm ein schlechtes Auto zur Verfügung gestellt, klar, und man muss in diesem Fall eben ein erfahrener Pilot sein. Langfristig gesehen kann Jenson Rennen gewinnen, wenn er ein gutes Auto hat. Ob er dieses gewisse Etwas hat? Das muss er erst noch beweisen. Gegen Villeneuve wünsche ich ihm viel Glück. Er ist ein netter Kerl, aber er muss nun auf einem höheren Level Leistungen zeigen."

Das Team tauschte für die kommende Saison Olivier Panis gegen Jenson Button aus. Laut Villeneuve war Panis "der schnellste Teamkollege, den ich je hatte", doch laut BAR-Teamchef David Richards ist man um einen Fahrerwechsel nicht herumgekommen: "Ich habe vor Olivier Panis größten Respekt und ich mag ihn sehr. Er war ein großartiges Teammitglied, aber wir mussten bei bestimmten Aspekten des Teams eine Veränderung vornehmen", so Richards gegenüber der britischen Presse.

Und dann gibt Richards indirekt zu, dass die Nationalität von Panis ein Problem dargestellt hat: "Die Ankunft von Jenson ? einem britischen Element in einem britischen Team ? hat alle motiviert und die Stimmung ist sehr positiv. Jeder ist auf seine Art und Weise ein wenig patriotisch. Seinem Nachbar sagen zu können 'Ich arbeite für ein Team, das mit Jenson Button fährt und wir helfen ihm, Grand Prix zu gewinnen' wird sehr motivierend für alle Teammitglieder sein."

Kein Wunder also, dass es Jacques Villeneuve in Zukunft ein wenig schwieriger haben wird, nicht zuletzt wegen der folgenden Worte, die er wieder einmal in Richtung des jungen Briten richtet: "Ich finde die Vergleiche mit Button beleidigend. Die Leute stellen uns auf eine Stufe, aber er hat noch nichts erreicht. David Richards ist zur Projektmitte eingestiegen und beachtet absolut nicht, was ich zuvor hier alles getan habe."