• 17.01.2010 14:53

  • von David Pergler

Button erklärt, warum er 2010 mit McLaren rechnet

Glaubt man Jenson Button, sprechen viele Grunde dafür, dass McLaren 2010 zu den Favoriten gehört - McLarens Entwicklungspotenzial beeindruckt den Briten

(Motorsport-Total.com) - Wenn man schon von dem ersten Testtag an über eine gute Basis verfügt, dann hat man die halbe Miete, das weiß Jenson Button nicht erst seit 2009, als sich aus den Honda-Überresten ein wahres Geschoss herauskristallisierte, welches das Brawn-Märchen möglich machte. Daher hofft Button, dass McLaren 2010 ein ähnlich guter Wurf gelingt und die Anzeichen dafür seien gar nicht mal so schlecht, erklärt Button gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Weltmeister Jenson Button hat vollstes Vertrauen in sein neues Team

2009 begann für McLaren extrem schlecht und nicht selten schied der erfolgsverwöhnte McLarenstar Lewis Hamilton schon im ersten Abschnitt des Qualifyings aus. Doch das Entwicklungstempo, welches McLaren an den Tag legte, beeindruckte Button nachhaltig, während sein eigenes Team in der Startaufstellung weiter zurückfiel. McLaren machte aus dem schlechten Ausgangschassis ein brauchbares Auto, welches immerhin für zwei Saisonsiege und Platz drei bei den Konstrukteuren gut war.#w1#

Einen ähnlichen Verlauf gab es zuletzt 2004, als sich das Team aus Woking an den eigenen Haaren aus dem Pechsumpf herauszog und im Jahr darauf den schnellsten Wagen im Feld stellte. Das und viel mehr sprächen dafür, dass McLaren 2010 sehr stark sein sollte, lautet Buttons Überzeugung.

Die Geschichte gibt McLaren recht

"Ich habe die Entwicklung von McLaren eingehend studiert, sie haben sich massiv gesteigert." Jenson Button

"Ich habe die Entwicklung von McLaren eingehend studiert, sie haben sich massiv gesteigert. Die Anzahl an neuen Teilen, die sie 2009 am Auto verbaut haben, war immens. Kein anderes Team hat so was geschafft. Die Leute mögen denken, dass sich McLaren zu stark auf 2009 konzentriert hätte. Aber das glaube ich nicht. Viele Teile, die 2009 entwickelt worden sind, werden auch 2010 verwendet werden, insofern hat das Team die Sache richtig gemacht", erklärt der Weltmeister.

Im Vergleich zu McLaren hat beispielsweise Ferrari die gegenteilige Strategie eingeschlagen und das schlechte Auto nicht mehr weiterentwickelt, sondern sich ganz auf den Renner der Saison 2010 konzentriert - ein Schema, welches bereits bei Honda resp. Brawn 2008/2009 gut funktioniert hat. Trotzdem hält Button McLarens Weg für den richtigen.

"Ich spreche jetzt nicht für das Team, aber aus meiner Sicht war 2009 ein gutes Jahr für sie, weil sie zu Jahresbeginn massive Probleme hatten und das hat sie stärker gemacht. Sie haben gemerkt, dass sie Unmengen an neuen Teilen am Auto anbauen können und es so im Jahresverlauf verbessern können. Und vielleicht brauchen wir alle manchmal einen Weckruf. Ich bin daher zuversichtlich, dass sie 2010 am Ball bleiben werden."

Button möchte nichts dem Zufall überlassen

"70 Prozent aller Athleten und Sportler, die eine Weltmeisterschaft gewinnen, können im Folgejahr nicht daran anknüpfen." Jenson Button

Diesmal soll die Ausgangsbasis des Teams schon beim ersten Test stimmen. Und selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, "können wir das auch noch später schaffen, aber das ist sehr schwierig." Der Saisonstart sei danach schließlich nur noch einen Monat entfernt.

"Wir hoffen auf einen positiven Test, zuvor liegt aber noch viel Arbeit vor uns. Ich verbringe davor sehr viel zeit im Simulator und in der Fabrik. Ich möchte mich auf diesen Test so gut vorbereiten, als wäre es das erste Rennen. Ich möchte keine Ausreden gelten lassen, wenn ich in Melbourne neben Lewis antrete. Ich möchte für das erste Rennen zu hundert Prozent bereit sein", so Button, der dabei verkennt, dass die Reise zunächst nach Bahrain und nicht nach Melbourne geht.

Die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung betrachtet der Brite nüchtern rein statistisch: "70 Prozent aller Athleten und Sportler, die eine Weltmeisterschaft gewinnen, können im Folgejahr nicht daran anknüpfen. Ich muss positiv denken und mich an die anderen 30 Prozent erinnern, die es geschafft haben, abermals zu gewinnen. Vor Saisonbeginn denken wir aber nicht an solche Sachen. Ich habe die richtigen Leute um mich herum und habe einige Tage über alles nachgedacht und an mir gearbeitet."