• 07.06.2007 21:55

Button: "Arbeiten alle für eine bessere Zukunft"

Der Honda-Pilot im Mediengespräch über Montreal, die gemachten und ausstehenden Fortschritte mit dem RA107 und seine Rolle im Team als Teamplayer

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie geht es dir dabei, mit einem nicht so guten Auto fahren zu müssen?"
Button: "Ich genieße das Fahren, auch wenn wir mit den Jungs vorne nicht mithalten können. Aber es ist ein Auto, mit dem wir fahren und arbeiten können. Wenn wir hier ein gutes Ergebnis erzielen können, wäre dies natürlich schön."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button bleibt nach wie vor Optimist durch und durch

Frage: "Wir sind ja hier auch in einer Stadt, in der es sich gut leben lässt, oder?"
Button: "Mir gefällt es hier, es ist ein schöner Ort. Ich hoffe, dass eine gute Atmosphäre herrschen wird, auch wenn ich davon nicht viel habe, da ich ja fahre. Es gibt hier auch großartige Restaurants, ich habe das schon genossen."

Frage: "Auf was kommt es hier auf der Strecke an?"
Button: "Man braucht hier eine gute Stabilität der Bremsen, diesbezüglich ist sie Monaco sehr ähnlich. Beim Test in Paul Ricard konnten wir uns diesbezüglich verbessern. Die Abtriebslevel sind natürlich völlig anders, geringer als in Monte Carlo. Als wir in Paul Ricard mit wenig Abtrieb fuhren, hat sich das Auto gleich angefühlt, ich denke also, dass wir ganz gut waren."#w1#

Button hofft auf den Sprung nach vorn ins Mittelfeld

Frage: "In der Formel 1 geht es in diesem Jahr sehr eng zu, wo siehst du dein Team im Moment?"
Button: "Es geht im Feld im Moment massiv, massiv konkurrenzfähig zu. Das macht es hart, denn im Moment sind wir nicht allzu stark. Abgesehen von den drei Teams an der Front - McLaren, Ferrari und BMW - befinden sich alle in dieser Gruppe. Das ist für den Sport natürlich aufregend. Wir liegen da momentan eher weiter hinten, lieber würden wir vorne liegen."

Button machte in Monaco Fortschritte aus

Frage: "Hast du das Gefühl, dass die gute Leistung von Monaco ein Einzelfall war?"
Button: "Es war auf jeden Fall eine Verbesserung. Ich denke, dass uns im Qualifying etwas geholfen wurde, als Kimi die Leitplanke getroffen hat, aber auch so war eine Verbesserung auszumachen. Im Rennen konnte man sehen, dass wir nicht wie erwartet Leistung gezeigt haben, wir kamen nicht in die Punkte, so wie wir das erhofft hatten."

"Aber es kamen 19 Autos ins Ziel und wir waren im Mittelfeld, was für uns eine Verbesserung ist. Hinzu kommt, dass wir nicht die beste Strategie hatten. Wir dachten, dass wir sie haben, das ist immer der Fall, wenn man in ein Rennen geht, aber es stellte sich heraus, dass dies nicht der Fall war."

"Unsere Ergebnisse im Training waren nicht korrekt in Bezug auf die Reifen und wie lange sie im Rennen durchhalten würden. Wir haben die Strategie also nicht ganz richtig hinbekommen, aber das ist eine Erfahrung, die wir hierher mitgenommen haben."

Der große Sprung soll in Magny-Cours kommen

Frage: "Ist die größere Verbesserung nach wie vor für den Großen Preis von Frankreich geplant?"
Button: "Ja, ich denke, dass wir Verbesserungen sehen werden. Die gute Sache ist, dass während des Jahres viele Verbesserungen folgen werden und sie einen Unterschied ausmachen. Wir montieren im Moment keine Dinge an das Auto, die nicht funktionieren, so wie das zu Beginn der Saison passiert ist, aber Magny-Cours ist das Rennen, auf das ich mich persönlich freue."

"Ich denke dass hier, wo man ein sehr gutes Auto auf er Bremse braucht, man Vertrauen ins Auto haben muss. Vor Monaco hätte ich dieses Rennen nicht genossen, aber ich weiß nun, dass das Auto deutlich fahrbarer und beim Bremsen besser ist. Ich denke, dass wir hier in der Lage sein sollten, ein ordentliches Ergebnis einzufahren."

"Wir haben mit dem Auto in Paul Ricard wirklich einen Schritt nach vorn gemacht. Der Speed mag noch nicht da sein, aber die Konstanz ist definitiv vorhanden und das Vertrauen, das die Fahrer haben, ebenso. Es ist also ein guter Schritt nach vorn und hoffentlich können wir in den kommenden Wochen darauf aufbauen."

Button hat gute Erinnerungen an Montreal

Frage: "Du bist hier 2004 vom zweiten Startplatz Dritter geworden, standst 2005 auf der Pole, du warst hier also in der Vergangenheit gut in Form..."
Button: "Ja, ich habe mich hier gut qualifiziert. Erster und Zweiter in diesen zwei Jahren - ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wo ich vergangenes Jahr stand. Aber ich konnte das hier immer in Ergebnisse im Rennen umsetzen."

"Es wäre schön, in die Punkte zu kommen. Ich weiß, dass das im Moment schwierig ist, denn es gibt so viel Konkurrenz, besonders da die Zuverlässigkeit im Moment bei allen Teams gut ist. Aber wir müssen einfach schauen, ob wir ein besseres Ergebnis holen können als in Monaco, den ich denke, dass wir das Rennen mit dem Gedanken beendet haben, dass wir mehr hätten rausholen können."

Button unsicher, ob es eine erfolgreiche Aufholjagd geben wird

Frage: "Im vergangenen Jahr hat Honda während der zweiten Jahreshälfte eine deutlich bessere Leistung gezeigt, du hast eine Menge Punkte geholt. Erwartest du, dass es in diesem Jahr genauso kommen wird oder denkst du, dass sich das Team neu aufstellen und sich schon auf 2008 konzentrieren sollte?"
Button: "Nun, wenn wir uns auf 2008 konzentrieren, dann müssen wir daran denken, die Verbesserungen nun vorzunehmen. Es macht keinen Sinn, ein Auto für das kommende Jahr zu bauen, das komplett anders ist als das, was wir in der Vergangenheit hatten."

"Wir haben das im vergangenen Jahr ein wenig probiert und es hat nicht funktioniert. Was wir auch immer diese Saison tun werden, wird uns im Hinblick auf das 2008er-Auto helfen. Das ist natürlich unser Ziel."

"Als Team ist es unser Ziel, Rennen zu gewinnen und am Ende um die Weltmeisterschaft mitzufahren. Das wird in diesem Jahr nicht passieren, aber wir müssen nun auf das kommende Jahr zuarbeiten, was wir tun."

"Ich denke, dass sich unser Speed verbessern wird. Ich bin mir nicht sicher, ob es so sein wird, wie gegen Ende des vergangenen Jahres. Das wäre schön, ein netter Weg, um die Saison zu beenden, aber wir wissen es nicht. Es können sich während der Saison so viele Dinge verändern, so wie wir das vergangenes Jahr gesehen haben."

"Wir sind sehr stark in die Saison gestartet, hatten in der Mitte des Jahres einen Durchhänger und waren dann gegen Ende stark. Das ist etwas, an dem das Team arbeiten muss. Wir brauchen die Konstanz während der Saison, um an der Spitze kämpfen zu können. Das ist etwas, das wir realisieren und an dem wir hart arbeiten, um das zu schaffen."

Bei Honda ist keiner demotiviert

Frage: "Hast du eine Ahnung, was die Leute angesichts der bisherigen Saison verspüren? Enttäuschung?"
Button: "Mit Sicherheit sind alle involviert und jeder kennt die Gründe für unsere schlechte Leistung im ersten Teil der Saison. Diese Resultate heißen aber nicht, dass innerhalb des Teams eine schlechte Atmosphäre herrscht, ich denke, dass eine sehr gute Atmosphäre herrscht. Alle wollen tun, was sie tun können, um nach vorne zu kommen und die Dinge zum Laufen zu bekommen."

"Also nein, ich bin angesichts der Atmosphäre im Team positiv gestimmt, sei es in Japan oder in Großbritannien. Alle sind sehr positiv gestimmt und arbeiten sehr eng zusammen, um die Dinge zum Laufen zu bekommen, was schön zu sehen ist. Ich war in die Gespräche mit dem Team direkt involviert und die Ideen, die wir haben, und die Dinge, die während der Saison kommen werden, sind sehr positiv. Ich bin also in keiner Weise negativ gestimmt."

Frage: "Standest du im Kontakt mit Tokio?"
Button: "Natürlich stehe ich mit Japan in Kontakt. Sowohl persönlich als auch durch das Team."

"Aufbauhelfer" Jenson Button

Frage: "Welche Rolle nimmst du bei der Umstrukturierung des Teams für kommendes Jahr ein und welche Kontakte hast du nach Japan?"
Button: "Ich werde nicht zu viel über Leute innerhalb des Teams sprechen, aber ich denke, dass das bei allen Fahrern in allen Teams gleich ist. Ihr Feedback über das Gefühl des Autos ist sehr wichtig. Man muss auch sicher stellen, dass die richtigen Leute an den richtigen Stellen im Team sind und wir alle das gleiche Ziel haben."

"Es ist für jeden Fahrer wichtig, fokussiert zu sein und zu zeigen, dass sie entschlossen sind, den bestmöglichen Job für das Team und mit dem Team zu erledigen. Wenn der Fahrer sich nicht widmet oder konzentriert ist, dann wird nichts aus dem Team. Aber ich kann sagen, dass das ganze Team hinter den Fahrern steht und dass die Fahrer hinter dem Team stehen und wir alle zusammen für eine bessere Zukunft arbeiten. Aber das wird erst die Zeit zeigen."

Frage: "Der Druck auf die Teams, Ergebnisse zu zeigen, wird größer und größer. Macht man sich als Fahrer Sorgen um die Zukunft und seinen Vertrag? Oder akzeptiert man einfach, dass das Schicksal in den Händen des Autos und der Designer liegt?"
Button: "Für Fahrer und Teams ist es das gleiche. Die Leistung muss da sein. Beide müssen Leistung zeigen und wenn das nicht passiert, ändert sich etwas."

Button über Boost-Buttons, Hamilton und Nachtrennen

Frage: "Was denkst du über den Vorschlag der FIA, wonach ab 2011 ein System zur Energierückgewinnung eingesetzt werden soll, sodass du beim Überholen einen Knopf drückst, um zusätzliche Leistung zu erhalten?"
Button: "Ich habe darüber noch nicht nachgedacht. Wenn es beim Überholen hilft, ja, dann ist das eine gute Sache, aber man muss es natürlich testen. Und wir als Fahrer müssen das Gefühl haben, dass es der richtige Weg ist, denn es ist für den Sport etwas völlig Neues."

Frage: "Jacques Villeneuve hat die Starts von Lewis Hamilton hart kritisiert, meint, dass er dafür sogar disqualifiziert werden sollte. Was denkst du darüber?"
Button: "Ich habe es nicht gesehen, ich bin so weit hinten. Ich habe keine Manöver beim Start des Rennens gesehen. Ich wünschte, das hätte ich, aber ich habe es nicht."

Frage: "Was denkst du über den Vorschlag, Nachtrennen zu veranstalten. Könnte das gefährlich sein?"
Button: "Es ist ja noch nichts ernsthaft besprochen worden. Ich habe darüber noch nicht wirklich nachgedacht, es war zu viel los, als dass ich darüber hätte nachdenken können. Die Möglichkeit für die Zukunft besteht und ich bin mir sicher, dass die Sicherheitsstandards so sein werden wie bei jedem anderen Grand Prix zur Tageszeit, was wir natürlich alle verlangen."

Frage: "Bist du für oder gegen 20 Grands Prix pro Saison?"
Button: "Ich mag die Idee. 20 Grands Prix und etwas weniger Tests sind der richtige Weg für mich. Wir sind Rennfahrer, also sind 20 Grands Prix für mich kein Problem."