Button: "Als dritte Kraft wären wir in Melbourne zufrieden"
Jenson Button lobt die Fortschritte bei McLaren und hofft, die Lücke zu Red Bull und Ferrari früher oder später schließen zu können - Wenig Abtrieb kein Nachteil
(Motorsport-Total.com) - Im McLaren-Team ist man gut zwei Wochen vor Trainingsbeginn in Melbourne noch nicht ganz dort, wo man hinsichtlich der Performance sein will, um mit dem Weltmeisterteam Red Bull mithalten zu können. Auch Ferrari sieht die Truppe aus Woking derzeit im Vorsprung, wenngleich eine verlässliche Einschätzung des Kräfteverhältnisses nur basierend auf den Testergebnissen schwierig ist.

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Button sieht McLaren nach dem ersten Tag in Barcelona auf dem richtigen Weg
Jenson Button jedenfalls zeigt sich nach dem ersten Testtag in Barcelona mit den Fortschritten am neuen MP4-26 zufrieden. "Ich fühle mich im Wagen nun schon wesentlich mehr zu Hause als das noch beim letzten Test der Fall gewesen ist. An der Performance müssen wir noch etwas arbeiten, aber wir haben schließlich noch drei Tage vor uns." Vom Verhalten des Fahrzeugs mit vollen Tanks zeigt sich der Brite nach 74 Runden am Eröffnungstag der letzten Testwoche schon jetzt angetan.
McLaren braucht noch etwas Zeit
Für den Saisonauftakt in Melbourne sieht er das britische Team allerdings noch nicht ganz auf Höhe der Spitze. "Ich wäre überrascht, wenn wir tatsächlich mit den Red Bulls und den Ferraris mithalten könnten. Wenn man bedenkt, wie wenig Kilometer wir bisher auf das Auto gebracht haben, so ist das glaube ich eine ziemlich hohe Erwartung", schätzt Button die aktuelle Lage ein und ergänzt: "Man sollte niemals nie sagen. Wir werden den Rest dieser Woche auf jeden Fall noch brauchen, um mit dem Setup weiter voran zu kommen."
Eine der Hauptauffälligkeiten des neuen McLaren für die Techniker ist, dass der Wagen im Vergleich zur Konkurrenz nicht genügend Abtrieb produziert, weshalb auf mehr Flügel zugegriffen werden muss, was sich wiederum negativ auf den Reifenverschleiß auswirken würde.Für Button ist dies auf lange Sicht gesehen jedoch nicht zwangläufig ein Nachteil: "Ich glaube nicht, dass bei uns die Reifen schneller verschleißen als bei anderen. Der hohe Abrieb liegt ohnehin in der Natur der neuen Reifen. Mehr Abtrieb am Auto zu haben, ist in diesem Zusammenhang sicher nicht hilfreich."
Konstanz am Saisonbeginn wichtiger als purer Speed
Nur anhand der Testergebnisse vermag derzeit keiner der Beteiligten zu beurteilen, wo sie wirklich stehen. Button jedenfalls wäre nicht unzufrieden, sollte McLaren beim Saisonauftakt in Australien die dritte Kraft hinter Red Bull und Ferrari bilden. "Das wäre sicher kein schlechter Start in die Saison. Natürlich ist man mit einem dritten Platz nie zufrieden, aber es wäre eine gute Ausgangsposition", so der Brite, der vor allem auf den Faktor Konstanz setzt.
"Zu Beginn der Saison Punkte zu machen, das ist sehr wichtig. Darauf lässt sich mit einem besseren Verständnis des Wagens und der Reifen aufbauen. Du versuchst natürlich als Rennfahrer immer, das Auto bis ans Limit auszureizen. Manchmal hast du das Gefühl, das tun zu können und plötzlich stehst du ohne Grip da", weiß Button. Nach Ansicht des Briten wird es in Melbourne vor allem darauf ankommen, mit den Pirelli-Reifen zu haushalten. "Die Fahrer, die den Reifen verstehen, werden beim ersten Rennen gut aussehen", sagt er und ist sich seiner eigenen Stärke auf diesem Gebiet dabei durchaus bewusst ist.

