Hamilton vergleicht MP4-26 mit 2009er Flop

Wie die McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button den MP4-26 beurteilen und welche Schwäche ihn mit dem missratenen MP4-24 verbindet

(Motorsport-Total.com) - Wenig deutet derzeit darauf hin, dass der McLaren-Poker 2011 aufgeht. Der Rennstall aus Woking setzte auf einen späteren Präsentationstermin als die anderen Topteams, um länger am MP4-26 arbeiten zu können. Zudem wollte man die neuen Pirelli-Reifen mit dem Vorjahresauto an einem bekannten Boliden ausprobieren.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Sorgenkind MP4-26: Hamilton und Button mussten lange Wartezeiten hinnehmen

Doch nach dem ermutigenden ersten Testtag mit dem neuen Auto, als Hamilton von einer deutlichen Verbesserung sprach, kehrte bei McLaren Ernüchterung ein. Zu oft standen die silbernen Autos in der Box, zu wenige Kilometer konnte man absolvieren. Jetzt vergleicht Lewis Hamilton den MP4-26 bereits mit dem völlig missratenen MP4-24, mit dem der Brite und Heikki Kovalainen 2009 lange Zeit chancenlos hinterher fuhren.

Hamilton klagt über zu wenig Abtrieb

"Das 2009er Auto war furchtbar", sagt Hamilton gegenüber 'Reuters'. "Es sprang herum, fuhr auf drei Rädern durch die Kurven, man verbremste sich ständig und es hatte keinen Abtrieb. Bei diesem Auto verbremst man sich zwar nicht, man fährt nicht auf drei Rädern und es fährt sich angenehm - sogar besser als das letztjährige Auto. Doch es hat nicht so viel Abtrieb, da fühlt es sich schwach an. Hoffentlich bekommen wir vor dem ersten Rennen noch etwas Abtrieb."

Auch wenn es derzeit einiges zu bemängeln gibt, stimmt laut Hamilton zumindest die Richtung: "Wir hätten gerne mehr Kilometer am Konto, doch wir haben gute Entwicklungen in der Pipeline und wir haben uns in den letzten Tagen definitiv verbessert. Am letzten Testtag fuhren wir 107 Runden."

"Hoffentlich bekommen wir vor dem ersten Rennen noch etwas Abtrieb." Lewis Hamilton

Auch Teamkollege Jenson Button wünscht sich mehr Abtrieb. "Als ich zum ersten Mal ins Auto sprang, war meine erste Reaktion nicht: 'Wow, wir werden sie alle wegblasen'", erinnert er sich gegenüber 'Reuters'. " Doch er ist nicht der Meinung, dass dies zwangsläufig an seinem neuen Boliden liegt: "Ich glaube nicht, dass irgendjemand dieses Gefühl hatte, denn es gibt viel weniger Abtrieb und die Pirelli-Reifen funktionieren ganz anders als die Bridgestone-Reifen."

Button hofft auf letzten Test

Allgemein gibt er sich zuversichtlich: "Es gibt nichts, was mir beim neuen Auto wirklich Sorgen bereitet. Wir können uns durch Arbeit am Setup aber noch deutlich verbessern." Seiner Meinung nach ist die Basis des Autos gut, dem Team fehlen aber Testkilometer: "Wir hatten beim Testen ein paar Probleme mit der Zuverlässigkeit, hatten auch nicht immer genügend Teile dabei. Wir konnten also nicht so viel fahren wie wir wollten. Darunter hat auch die Setup-Arbeit gelitten."

Jetzt ist man auf einen gelungenen Testabschluss in Barcelona angewiesen, will man zu Saisonbeginn um Siege mitfahren: "Wir haben noch vier Tage und hoffentlich läuft alles rund, damit wir viel fahren und unsere Basis verbessern können. Wir können noch viel aus dem Auto herausholen, weil wir bisher nicht dazu gekommen sind. Daher wissen wir nicht, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen."

"Wir können noch viel aus dem Auto herausholen, weil wir bisher nicht dazu gekommen sind." Jenson Button