Bürgerinitiative gegen ein Nachtrennen in Melbourne

Hinter den Kulissen wird neuerdings eifrig an einem Nachtrennen in Melbourne gearbeitet - Bürgerinitiative setzt sich vehement dagegen ein

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone wurde am vergangenen Wochenende in Melbourne auf Schritt und Tritt von einigen Repräsentanten aus Singapur begleitet, die in einigen Jahren das erste Formel-1-Nachtrennen der Geschichte austragen könnte. Dabei dürfte dem Grand-Prix-Zampano die Idee gekommen sein, dass man doch auch im Albert Park unter Flutlicht fahren könnte.

Titel-Bild zur News: Grid in Melbourne

Derzeit wird in Australien bei Tageslicht gefahren, aber wie lange noch?

Dies würde kommerziell gesehen in vielerlei Hinsicht Sinn machen: Erstens würde das Rennen später starten und somit in Europa wegen der günstigeren TV-Zeiten ein breiteres Publikum erreichen, zweitens könnte man vermutlich noch mehr Anrainer dazu bewegen, an die Strecke zu kommen, weil der Familientag nicht mehr geopfert werden müsste, und drittens wäre ein Nachtrennen rein optisch ganz einfach ein sensationelles Spektakel.#w1#

Ron Walker, Chef der Australian Grand Prix Corporation und enger Vertrauter von Ecclestone, signalisierte bereits seine grundsätzliche Zustimmung, doch die Idee droht nun zum Politikum zu werden. Wie so oft in Melbourne steigen nämlich Umweltaktivisten auf die Barrikaden - weil ein Nachtrennen zu laut wäre, weil es mehr Geld kosten würde und weil das weltweite TV-Publikum die wunderschöne Skyline der Stadt nicht mehr wahrnehmen könnten.

"Schön und gut", so Peter Goad von der Bürgerinitiative "Save Albert Park" zur Tageszeitung 'The Age', "wenn Ron Walker sagt, dass die Kosten eines Nachtrennens vom Verkauf der TV-Rechte an ein potenziell größeres Publikum in Europa locker übertroffen werden könnten, aber der Steuerzahler in Victoria hat nun einmal nichts von den TV-Rechten. Die TV-Rechte gehören Bernie Ecclestone, sowohl international wie national."

"Der Steuerzahler in Victoria hat nun einmal nichts von den TV-Rechten." Peter Goad

Goad wärmte damit die Kostendiskussion wieder auf, die in Melbourne seit einiger Zeit für Wirbel sorgt. Der Grand Prix schreibt nämlich seit Jahren Verluste, 2006 waren es immerhin zwölf Millionen Euro - die zum Teil aus Steuergeldern kompensiert wurden. Gleichzeitig wurde seitens der Australian Grand Prix Corporation jedoch ein Jahresgehalt von fast 200.000 Euro an Geschäftsführer Tim Bamford ausgezahlt, was in der Öffentlichkeit natürlich nicht gut ankommt...

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