Buemi: "Will beweisen, dass ich Webber nachfolgen kann"

Red-Bull-Ersatzmann Sebastian Buemi lässt keinen Zweifel daran, dass er auf die Nachfolge von Mark Webber spitzt und möchte sich in Le Mans für die Formel 1 fit halten

(Motorsport-Total.com) - Der Toro-Rosso-Rauswurf traf Sebastien Buemi wie der Blitz. Der Schweizer hatte sich nicht nach Alternativen umgesehen - durch die späte Bekanntgabe blieben ihm kaum Optionen, wodurch er schließlich die Rolle als dritter Fahrer bei Red Bull akzeptierte. "Ich bin sehr glücklich über diesen Vertrag", sagt der 23-Jährige gegenüber 'Le Matin'. "Ich denke, das war die beste Option für mich und es ist der logische Schritt nach meinen drei Saisons bei Toro Rosso und meiner Karriere davor, denn Red Bull unterstützt mich seit 2004."

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Ersatzmann Sebastien Buemi sieht bei Red Bull eine langfristige Zukunft

Laut dem ehemaligen Toro-Rosso-Piloten wurde ihm der Vertrag unmittelbar nach dem Rauswurf angeboten. "Ich habe darüber nachgedacht und dann eingewilligt", sagt er. Im Weltmeister-Team hat Buemi freilich nicht die Möglichkeit, in den Freitag-Trainings einen der Einsatzpiloten zu ersetzen - im Kampf um die Titelverteidigung ist jeder Kilometer für die Stammpiloten entscheidend.

"Ich werde das Auto im Simulator entwickeln", erklärt Buemi seine Aufgaben, zu denen auch zahlreiche Promotion-Termine zählen. "Der Simulator in Milton Keynes ist ein sehr wichtiger Teil meiner Arbeit. Dadurch lerne ich die Ingenieure und das Team kennen - das ist der beste Weg, um eines Tages einen Platz in ihrem Team zu bekommen."

Webber-Cockpit im Visier

Der Eidgenosse stellt damit klar, dass er auf die Nachfolge von Mark Webber spitzt, dessen Vertrag bei Red Bull stets um ein Jahr verlängert wird. "Es ist besser, dritter Fahrer im besten Team als Rennfahrer in einem Nachzügler-Team zu sein", findet Buemi. "Seit Dezember war ich in Kontakt mit anderen Teams, hatte woanders auch Möglichkeiten."

"Das ist der beste Weg, um eines Tages einen Platz in diesem Team zu bekommen." Sebastien Buemi

Der Red-Bull-Neuzugang möchte sich nun mit seiner Arbeit im Simulator für höhere Dienste empfehlen: "Es liegt an mir, ihnen beim Simulator den nötigen Background zu liefern, um zu beweisen, dass ich es verdiene, für Red Bull zu fahren, sollte der Vertrag von Webber 2013 nicht erneuert werden."

Rennpraxis durch Le Mans?

Gibt es im Vertrag Klauseln, die Buemi Perspektiven für die Zukunft geben? "Nein, der Vertrag gilt nur für ein Jahr", stellt er klar. "Darüber hinaus wurde mir nichts versprochen. Es ist schwer zu sagen, was 2013 passieren wird, denn die Verträge vieler Piloten gehen diese Saison zu Ende. Es wird freie Plätze geben."

"Ich würde gerne bei den 24 Stunden von Le Mans antreten." Sebastien Buemi

Nicht ganz auszuschließen ist allerdings auch, dass Buemi bereits diese Saison eine unverhoffte Red-Bull-Chance erhält. Als Ersatzmann muss er bei jedem Rennen bereit stehen, sollte sich einer der Einsatzfahrer verletzen. "Daher werde ich mein Training aufrecht erhalten und mich nach einer zusätzlichen Rennserie umsehen", deutet er an, dass er neben seiner Tätigkeit als Ersatzmann Renneinsätze plant.

"Ideal wäre es, neben der Formel 1 Langstrecken-Rennen zu fahren", sagt Buemi. "Ich würde gerne bei den 24 Stunden von Le Mans antreten. Das wäre auch möglich, denn an diesem Wochenende findet kein Grand Prix statt. Und die großen Teams beginnen bald mit ihren Tests, da könnte ich auch teilnehmen. Wahrscheinlich werde ich bald bekanntgeben, wie mein Programm für 2012 aussehen wird."