Buemi bleibt weiterhin in Bahrain

Toro-Rosso-Neuzugang Sébastien Buemi hat trotz des Einstiegs in die Formel 1 nicht vor, von Bahrain in die Schweiz umzuziehen

(Motorsport-Total.com) - Es ist auf den ersten Blick schon ein wenig paradox: Viele Formel-1-Piloten - allen voran Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen und davor Michael Schumacher - sind in den vergangenen Jahren nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen in die Schweiz gezogen, doch ausgerechnet der Schweizer Sébastien Buemi will nicht in seiner Heimat leben.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Sébastien Buemi wird im März in Australien sein erstes Rennen bestreiten

Derzeit ist der 20-Jährige in Bahrain gemeldet - und daran wird sich auch 2009 nichts ändern: Ein Umzug ist "eigentlich nicht vorgesehen", sagte er der 'Basler Zeitung' in einem Interview. "Vorgesehen ist, dass ich in Manama bleibe, wo auch Verwandte leben. Außerdem ist es klimatisch ein sehr guter Ort - meistens scheint die Sonne und es ist warm. Aber eigentlich bin ich überall, wenn ich mein Programm in nächster Zeit anschaue."#w1#

Voller Reiseplan

Derzeit hält sich Buemi in Italien auf, dann geht es weiter zu Testfahrten in Portugal, am kommenden Wochenende bestreitet er im Rahmen eines Skirennens PR-Termine für Red Bull in Österreich, anschließend geht es zurück nach Bahrain und dann wieder nach Italien. Das Bonusmeilenkonto des Schweizers dürfte sich also rasch füllen. Dabei freut er sich am allermeisten darauf, Rennkilometer im Formel-1-Auto zurückzulegen.

Mit dem Toro-Rosso-Deal ging für den Red-Bull-Nachwuchspiloten ein Traum in Erfüllung: "Als ich den Vertrag unterschrieb, war das ein wunderbarer Moment", erinnerte er sich an den 22. Dezember 2008. "Mit fünf, sechs Jahren träumte ich davon, einmal in der Formel 1 fahren zu können. Irgendwann wurde aus dem Traum ein Ziel. Das habe ich jetzt erreicht. Ich habe den Platz und will ihn nicht mehr so schnell hergeben."

Lob von Marc Surer

Unser Experte Marc Surer bezeichnet Buemi als Naturtalent. Eine Ehre für dich, Sébastien? "Talent", entgegnete er, "ist eine Grundvoraussetzung, reicht aber allein nicht, um Erfolg zu haben. Es braucht harte Arbeit. Wer in der Formel 1 bestehen will, muss alles dem Sport unterordnen und gedanklich parat sein, im Prinzip rund um die Uhr. Er muss dafür leben. Und man muss natürlich ein schnelles Auto haben, das ist klar."

Im Scherz spricht er davon, schon im ersten Jahr Weltmeister zu werden, im Ernst weiß er allerdings, dass das kaum möglich sein wird. Selbst seine Vorbilder haben dafür mehrere Jahre gebraucht. Am meisten beeindruckt hat ihn - wie könnte es anders sein - der siebenfache Weltmeister: "Michael Schumacher war zweifellos einer, der mir imponiert hat. Er hat alles gewonnen." Das Privileg, selbst gegen "Schumi" zu fahren, bleibt ihm allerdings vorenthalten...