• 15.12.2008 10:11

  • von Roman Wittemeier

Buemi: "Alles für die Formel 1"

Für Sébastien Buemi scheint der Vertrag mit Toro Rosso nur noch Formsache zu sein - Jenson Button als Wunschteamkollege

(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen ist Sébastien Buemi der klare Favorit auf eines der beiden Toro-Rosso-Cockpits 2009, doch eine offizielle Bestätigung seitens des Teams blieb bislang aus. Der junge Schweizer nutzte die Testfahrten in Jerez in der vergangenen Woche in optimaler Manier, um seine Ambitionen für das kommende Jahr deutlich zu unterstreichen: Drei Bestzeiten an drei Tagen. Takuma Sato und Sébastien Bourdais hatten teils erheblichen Rückstand.

Titel-Bild zur News:

Sébastien Buemi hat die besten Chancen auf ein Cockpit bei Toro Rosso

"Ich hatte die beiden jede Runde im Griff", erklärte Buemi im Gespräch mit der Zeitung 'Blick' stolz. "Beim Test zuvor in Barcelona hatte ich noch drei Zehntelsekunden Rückstand auf die beiden erfahrenen Piloten. Man machte mir bei Red Bull Druck und ich habe dem standgehalten." Der 20-Jährige ist Mitglied des Red-Bull-Juniorkaders, eine Beförderung in die Formel 1 also ein logischer Schritt.#w1#

Buemi hat zwar offziell noch keinen Vertrag bei Toro Rosso, aber selbst aus seiner Sicht scheint dies nur noch ein formeller Akt zu sein. Immerhin spricht der junge Schweizer schon über mögliche Teamkollegen. "Am liebsten wäre mir Button. Aber vielleicht kommt Honda ja zurück, wenn ab sofort dieses neue Sparprogramm greift und die Budgets bis zu 40 Prozent sinken." Mit seinen Worten verpasst Buemi den potentiellen Kandidaten Sato und Bourdais die nächste Klatsche, nachdem er sie auf der Piste geschlagen hat.

Der Youngster steckt mitten in der Vorbereitung auf seine erste Formel-1-Saison. Selbst im Rahmen der Testfahrten geht es täglich auf das Laufband. "Fitness ist alles", sagte der 20-Jährige. "Du musst 24 Stunden an die Formel 1 denken. Sonst hast du keine Chance." Schon in dieser Woche bekommt Buemi die nächste Chance, sich als Pilot zu profilieren. Drei Tage lang wird er für Red Bull in Jerez testen. "Da kommt auch Vettel. Das ist ein guter Vergleich für mich. Vor drei Monaten hat er mir zwei Zehntelsekunden abgenommen. Aber jetzt bin ich besser in Form."


Fotos: Sebastien Buemi, Testfahrten in Jerez


Buemi hat in den vergangenen Wochen bei vielen Tests mit Toro Rosso viel Erfahrung sammeln können, doch nach den Probefahrten in dieser Woche folgt zunächst eine längere Pause. Der Neuwagen für 2009 kommt erst im Februar - sehr spät. "Kein Problem. Ich werde mich sicher schnell an KERS gewöhnen, auch wenn man mir bei Renault sagte, dass das System gefährlich sei. Das große Problem liegt eher bei den neuen Slicks. Deshalb ist jeder Kilometer wichtig."

Der Red-Bull-Junior ordnet alles seinem großen Traum unter. Der Einstieg in die Formel 1 steht kurz bevor, daher werden Training, Analysen und Tests intensiviert. Und: Er hat seinen Wohnsitz vorsichtshalber verlegt, denn das Schweizer Militär wartet offenbar auf den 20-Jährigen. "Vier Monate Wehrdienst würden meine Karriere gefährden", sagte Buemi, der seinen offiziellen Wohnsitz mittlerweile in Bahrain hat.