GP Ungarn
Budapest-Samstag in der Analyse: Verstappen nimmt Red Bull in die Pflicht
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Erste McLaren-Doppelpole seit 2012 +++ Sainz: Ferrari-Rückstand so wie immer +++ Perez: Mache mir weiter keine Sorgen +++
Red Bull: Haben die Temperaturen entscheiden?
Wir bleiben bei den Bullen, denn Helmut Marko erklärt bei Sky: "Ausschlaggebend war auch, dass die Temperatur drastisch gesunken ist. Mit den heißen Temperaturen sind wir besser zurecht gekommen. Vielleicht war das Set-up auch in diese Richtung ausgelegt."
Zudem erinnert er daran, dass Verstappen lediglich 0,046 Sekunden auf die Pole fehlten und es auch ganz leicht andersherum hätte ausgehen können. Im Hinblick auf das Rennen gibt sich der Österreicher kämpferisch.
"Unser Longrun macht uns da sehr optimistisch. Beide Autos waren die schnellsten. Der Reifenverschleiß bei Max war minimalst. Das macht uns optimistisch", betont Marko.
Er weiß aber auch: "McLaren hat zwei Autos. Wenn die in der Strategie gut spielen, werden wir uns schwerer tun."
Verstappen: Schon das ganze Wochenende hinten
Für den Weltmeister selbst ist die heutige Niederlage keine Überraschung. Er erklärt: "Ich habe es versucht. Das ganze Wochenende lagen wir ein wenig zurück, und das war auch im Qualifying der Fall."
"Ich habe versucht, so nah wie möglich dran zu sein, aber leider hat es nicht gereicht. Es ist ein bisschen schwierig zu sagen, woran das liegt. Ich hätte gerne etwas mehr Grip gehabt, aber der ist im Moment nicht da", so Verstappen.
"Ich hoffe, dass das Auto morgen im Rennen gut ist und wir [den McLaren-Fahrern] zumindest folgen können und sehen, was wir dort tun können", so der Weltmeister, der Red Bull aktuell nur in der Verfolgerrolle sieht.
McLaren: "Wir werden clever sein"
Nicht nur Russell schied in Q1 aus, auch Perez schaffte den Cut erneut nicht. Die Konsequenz ist, dass Max Verstappen morgen wieder Einzelkämpfer gegen die beiden McLaren-Piloten sein wird.
Lando Norris betont: "Wir sind in der besten Position für alle Bedingungen. Zwei Autos in der ersten Reihe, von dort aus können wir es kontrollieren. Solange wir dort bleiben, wo wir sind, sind wir zufrieden."
"Wir werden clever sein", kündigt auch Oscar Piastri an und erklärt: "Wir haben ein sehr schnelles Auto, das an diesem Wochenende extrem gut funktioniert hat. Wir wollen einen Doppelsieg einfahren."
Er selbst wolle "natürlich" beim Start gerne die Führung übernehmen. "Aber wir stehen mit beiden Autos in der ersten Reihe, und wir haben eine große Aufgabe vor uns, um diese Meisterschaft als Team zu gewinnen", weiß er.
Heißt: Nur keinen Startcrash riskieren bei dieser Ausgangslage ...
Russell: "Eine totale Katastrophe"
Einer der großen Verlierer war heute George Russell, der bereits in Q1 ausgeschieden ist. Er erklärt: "Ich dachte nicht, dass es wieder regnen würde, also dachte ich, dass die Strecke schneller werden würde."
"In der ersten Runde ließ ich es ruhig angehen. Plötzlich fing es an zu regnen und das war die wichtigste Runde", ärgert sich Russell. Anschließend kam dann die rote Flagge durch Sergio Perez.
Danach passierte der nächste Fehler, weil er nicht genug Benzin im Auto hatte. So konnte er am Ende, als die Strecke wirklich am schnellsten war, nicht mehr mitmischen. "Keine Ahnung, wie das passieren konnte", ärgert er sich.
Das Qualifying sei "eine totale Katastrophe" gewesen, so Russell.
Erste McLaren-Doppelpole seit 2012
Für McLaren ist es die erste Doppelpole seit fast zwölf Jahren. Zuletzt gelang das 2012 in Brasilien, als noch Lewis Hamilton und Jenson Button für das Team gefahren sind. Ein fast schon historischer Tag also für das Team aus Woking.
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten beginnt das Qualifying in Budapest und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal wieder in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende der Qualifikation geht es an dieser Stelle weiter mit den Stimmen zum Samstag.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 am Ungarn-Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Stärkerer Regen
Tatsächlich hat der Regen an der Strecke nun doch noch etwas angezogen. Sehen wir hier also vielleicht doch Mischbedingungen, zumindest zu Beginn der Qualifikation? Es wird spannend!
Brundle: McLaren Favorit fürs Qualifying
Sollte der Regen keine große Rolle spielen, dann sieht Experte Martin Brundle McLaren gleich in der Favoritenrolle. Bei Sky erklärt er, dass das Team an diesem Wochenende bislang "sehr gut" ausgesehen habe.
"Es sieht also wieder einmal so aus, als ob McLaren jetzt das Tempo vorgibt", so Brundle, der auf der anderen Seite erklärt, dass Red Bull womöglich "etwas enttäuscht" von den Upgrades an diesem Wochenende sei.
"Das Auto sah nicht so aus, als würde es auf der Rennstrecke kleben, wie wir es bei Red Bull ab und zu schon gesehen haben", so Brundle, der aber auch erklärt, man müsse nun erst einmal das Qualifying abwarten.
Wetter
Wir sehen noch immer einige Regenschirme, aber schlimm ist der Regen nicht. Allerdings führt das Wetter natürlich dazu, dass es im Vergleich zu FT3 noch einmal etwas abkühlt. Das hilft dann den Teams, die eigentlich Probleme mit der Hitze haben.
Ich würde nach aktuellem Stand aber davon ausgehen, dass ganz normal die Slicks zum Einsatz kommen.
Leichter Regen
Hoppla, das hatten wir nicht auf dem Zettel! Weniger als eine Stunde vor dem Qualifying hat leichter Regen in Budapest eingesetzt. Warten wir mal ab, ob es sich einregnet oder ob es bei ein paar Tropfen bleibt, die dann keine Auswirkung auf die Qualifikation nachher hätten.
So eng wie im Vorjahr?
Noch gut eine Stunde bis zur Qualifikation und wir fragen uns, ob es wieder so knapp wie 2023 wird? Da bescherte uns der Hungaroring nämlich eines der engsten Qualifyings der vergangenen Jahre. Mehr dazu in dieser Fotostrecke:
Mercedes eine Macht im Qualifying
Apropos Mercedes: Die Silberpfeile haben seit 2013 unfassbare neun von elf Polepositions in Ungarn geholt. Lediglich 2017 (Sebastian Vettel im Ferrari) und 2019 (Max Verstappen im Red Bull) stand kein Mercedes-Pilot im Qualifying ganz vorne.
Seit 2020 holte man zuletzt sogar vier Poles in Serie. Die letzte McLaren-Pole in Budapest liegt derweil schon zwölf Jahre zurück. 2012 holte diese noch Hamilton in seiner letzten Saison für das Team aus Woking.
Kann man alles in unserer Datenbank nachlesen!
Mercedes: Haben etwas Rückstand
Toto Wolff erklärt nach FT3 bei Sky: "Ich denke, wir können noch ein bisschen mehr Leistung nachlegen, aber es gibt einen Rückstand. Ich weiß nicht, wie groß er sein wird. Im Moment sieht es nach zwei Zehnteln aus."
Wolff erinnert: "Wir wussten, dass es hier für uns schwierig werden würde, weil die Oberfläche der Hinterreifen überhitzt. Das war schon in den letzten Jahren so und deshalb ist es nicht wirklich eine Überraschung."
"Im Moment sieht man, dass McLaren ein wenig die Oberhand zu haben scheint", so Wolff. Doch Verstappen habe einen guten Longrun gehabt, weshalb es wohl "wieder sehr, sehr eng" werde.
Wo Mercedes sich in diesem Kampf einsortiert, das muss man noch abwarten.
Shovlin: "Ground-Effect-Cars" liegen Hamilton nicht
Kommt der Rekordweltmeister mit den aktuellen Formel-1-Autos nicht klar? "Lewis hat nicht versteckt, dass die Samstage seine härtesten Tage waren, aber er hat eigentlich mit dieser ganzen Auto-Generation Schwierigkeiten, die seinem Stil nicht so entgegenkommt", verrät Andrew Shovlin.
Er erklärt: "Er hat daran gearbeitet, wie er fährt. Aber wir hatten sehr viel Arbeit damit, das Auto einerseits schneller zu machen [...] und auch die Balance so hinzubekommen, dass die Fahrer damit schon auf eine Runde am Samstag angreifen können."
Seine kompletten Aussagen könnt ihr hier nachlesen!

