Brunners Ziel: "Führende Rolle hinter den Top-Teams"
Toyota-Chefdesigner Gustav Brunner über den neuen TF103 und die Saisonziele für das zweite Jahr von Toyota in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Zwei WM-Punkte gab es in der Anfangsphase der Formel-1-Saison für Neuling Toyota, doch dann ging es mit den Leistungen des Teams zwar nicht dramatisch bergab, aber man konnte nicht mit dem Entwicklungstempo der Konkurrenz Schritt halten und fiel dadurch zurück. Laut Gustav Brunner, dem Chefdesigner des TF102, war das Chassis schlechter als der Motor, was aber nicht verwunderlich sei: "Die Motorenabteilung gibt es schon länger und deren Prüfstände laufen einwandfrei. Unser Prüfstand ist der Windkanal, der erst seit einigen Monaten in Betrieb ist. Wir arbeiten aber sehr hart daran, zu den Motorenjungs aufzuschließen", so der Österreicher gegenüber dem 'Express'.

© Toyota
Gustav Brunner wird beim TF103 mehr Risiken eingehen als beim TF102
Das neue Monocoque für die kommende Saison befindet sich wegen seiner langen Bauzeit von rund neun Wochen bereits im Bau, alle anderen Teile befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Vor allem an der Aerodynamik legt man noch den letzten Feinschliff an, dazu arbeitet der Windkanal 16 Stunden am Tag und wird im Zwei-Schicht-Betrieb betrieben: "Wir machen am TF103 alles neu, jede Schraube, selbst die Bremsscheibe. Es gibt nur ein Teil, das bleibt, und das auch nur ein paar Rennen, das ist das Lenkrad. Darum kümmern wir uns ein wenig später." Dabei will man für kommende Saison auch mehr Risiko eingehen.
Gustav Brunner gilt als eines der größte Allround-Talente der Formel 1 und dank seiner 24-jährigen Formel-1-Erfahrung sollte man dem 50-Jährigen zutrauen, dass er einigermaßen realistisch die Ziele für die kommende Saison vorgeben kann und die klingen für ein neues Formel-1-Team sehr optimistisch: "Wir wollen aus eigener Kraft in die Punkte fahren. Das ist nicht so einfach, doch ich bin zuversichtlich, dass wir schon soweit sind. Wir wollen hinter den Top-Teams Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Williams und Renault eine führende Rolle übernehmen."
Noch steht der zweite Fahrer neben Olivier Panis nicht fest, auch wenn es sich wohl um CART-Star Cristiano da Matta handeln wird: "Ich habe den gleichen Wunschkandidaten wie alle anderen, der kommt hier ganz aus der Nähe. Aber den gibt?s nicht", gibt Brunner einen Hinweis auf Michael Schumacher, der unweit von Köln geboren ist. "Der zweite Bursche sollte ein jüngerer Fahrer sein, der richtig reinhaut. Aber die Jungen in der Formel 1 sind ja alle weg, deshalb dauert es halt. In unserer dritten Phase werden wir auch einen Teuren einkaufen, wenn der Teure denn gut ist."

