• 01.11.2002 11:33

  • von Fabian Hust

Brundle und Blundell analysieren das neue Reglement

Die ehemaligen F1-Fahrer Brundle und Blundell analysieren die neuen Regeln, mit denen die Formel 1 spannender werden soll

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle hat sich zufrieden über die neuen Formel-1-Regeln geäußert. Vor allem der neue Qualifying-Modus hat es dem heute 43-Jährigen angetan: "Das Einzelzeitfahren ist meiner Meinung nach eine großartige Idee", so der Brite gegenüber 'ITV-F1.com'. "Es ist die größte Herausforderung, die ein Grand-Prix-Fahrer je in einem Qualifying hatte. Von Zeit zu Zeit werden es einige der Jungs vorne vermasseln, das wird die Sache interessant machen."

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Mark Blundell sieht das Hauptproblem der Formel 1 als ungelöst an

Froh ist der 158-fache Grand-Prix-Teilnehmer darüber, dass man nicht hingehen wird, und die Zeiten des Qualifyings am Freitag mit denen des Samstags addiert, wie das einmal vorgesehen war. Dann nämlich, so der heutige TV-Kommentator, sei die ganze Sache für die Zuschauer undurchsichtig, weil die Zeiten immer erst addiert werden müssten und die schnellste Runde am Samstag nicht zwangsläufig bedeuten würde, dass der Fahrer auch wirklich von ganz vorne starten darf.

Etwas kritischer sieht Mark Blundell den neuen Qualifyingmodus: "Ich bin mir da nicht so sicher, abgesehen von der Tatsache, dass es für das Fernsehen und die Zuschauer spektakulärer sein wird, Fahrer zu sehen, die in einer Runde 100 Prozent geben. Ich bin mir aber alles andere als sicher, dass dies wirklich die Rennen am Samstagnachmittag verbessern wird. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass es nicht das Problem so beheben wird wie erhofft. Das Thema war doch das gewesen, was wir am Sonntag zu sehen bekommen ? das Qualifying war schon immer der aufregendste Teil eines Rennwochenendes und es scheint so, als hätte man da an etwas herumgebastelt, wo es gar nicht notwendig war."

Der 36-Jährige schreibt in einer Kolumne auf seiner Homepage weiter, dass er das Einzelzeitfahren nicht unbedingt fair findet: "Wenn ich ein Fahrer wäre und dann auf schlechte Bedingungen wie zum Beispiel leichten Regen treffe und dann meine Runde fahren müsste, so wäre ich ein wenig frustriert und würde es als unfair empfinden. Das könnte die Startaufstellung ein bisschen durcheinander wirbeln aber wie wir in diesem Jahr gesehen haben, kann Michael Schumacher auch Rennen von weiter hinten gewinnen. Ich glaube also nicht, dass sich der Sonntagnachmittag dadurch stark verändern wird."

Für den 61-fachen Grand-Prix-Teilnehmer ist dafür die neue Punktevergaberegel ein Zugewinn: "Das gibt jedem die Möglichkeit, mehr zu erreichen und die kleinen Teams werden mehr belohnt, wenn sie in die Top 8 kommen können. Ich kann mich aber nur wiederholen, dass dies aber nichts mit dem primären Ziel zu tun hat, den Rennsport zu verbessern. Ich meine damit richtigen Rennsport. Ich möchte Formel-1-Autos sehen, die Seite an Seite fahren und ich habe nichts gefunden, dass dies wahr machen wird."