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Brundle: "Die Liste wird länger"
Für den Ex-Schumacher-Teamkollegen ist es bedenklich, dass nach der Streckenblockade eigentlich niemand an Schumachers Unschuld glaubte
(Motorsport-Total.com) - Mit Unverständnis reagierte Michael Schumacher auf die zum Teil äußerst direkten Fragen, ob er seinen Ferrari mit Absicht in der 'Rascasse' anhielt, um den Konkurrenten eine weitere schnelle Runde zu nehmen. Der Rekordweltmeister beteuerte seine Unschuld, es sei ein Fahrfehler gewesen, alles andere seien boshafte Unterstellungen.

© BAR
Auch Martin Brundle glaubt nicht an die Fahrfehlerversion von Schumacher
Die Rennleitung in Monaco sah das anders, strich Schumacher alle Qualifyingrunden und setzte ihn damit an das Ende des Feldes. Für Ex-Formel-1-Pilot und Ex-Schumacher-Teamkollege Martin Brundle eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, bei der auch die Reputation des Deutschen eine Rolle spielte.#w1#
Durch seine Karriere ziehen sich nun einmal Vorkommnisse, die der vom Monaco-Samstag ähneln: Kollision mit Mika Häkkinen beim Formel-3-Rennen in Macao, Rammstöße 1994 und 1997 bei den WM-Entscheidungen, einige Stallorderentscheidungen, Abdrängen seines Bruders Ralf. Die Liste ist lang.
"Michaels Reputation stellt sich nun einmal so dar, dass man bei ihm Zweifel nicht einräumt", so Brundle in der 'Sunday Times'. Dass sich die Presse auf Schumacher einschießt, sei nur ein Teil. "Viel schlimmer ist, dass es auch ehemalige Weltmeister tun." Darunter Keke Rosberg und Jackie Stewart, die keine sehr netten Worte fanden.
Auch Brundle kann der Argumentation des siebenfachen Weltmeisters nicht folgen. "Es sah eher amateurhaft aus, wie ein siebenfacher Weltmeister einen kleinen Rutscher korrigieren wollte", erklärte er. Zunächst stand er aber auf der Pole Position. "Aber genau wie in Österreich 2002, als ihm der Sieg vom Teamkollegen Rubens Barrichello geschenkt wurde, verstand er kurze Zeit später einfach nicht, welche Aggressionen auf ihn einstürzten."
"Auch ich dachte nicht, dass er in der Pressekonferenz die Wahrheit erzählt", fuhr Brundle fort. "Seine Körpersprache drückte sein Unbehagen aus, er verweigerte die Fernsehinterviews, die sonst weltweit Normalität sind." Der Vorfall setze ein weiteres Fragezeichen hinter Schumachers Einstellung zum Sport. "Fast jeder bezweifelte sofort diese Situation, und für mich ist das die schlimmste Sache daran."

