• 06.03.2006 20:54

  • von Fabian Hust

Brundle: Alonso und Räikkönen würden Schumi schlagen

Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle sieht Schumacher nicht auf einem Niveau mit Alonso und Räikkönen und schätzt Honda als stärksten Renault-Verfolger ein

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2006 könnte zu einer spannenden Angelegenheit werden, blickt man einmal auf die unterschiedlichen Einschätzungen der Formel-1-Experten. Einig sind sich nur alle darüber, dass Renault stark sein wird, aber der Meinung, dass die Franzosen ganz vorne sein werden, kann schon nicht mehr jeder Insider beipflichten.

Titel-Bild zur News: Martin Brundle

Martin Brundle sieht Michael Schumacher auf dem absteigenden Ast

Noch heißer diskutiert wird die Frage nach der Verfolgerrolle der Franzosen. Die einen haben diesbezüglich McLaren-Mercedes auf der Rechnung, andere wiederum Ferrari. Martin Brundle ist einer jener Experten, die das Honda Racing F1 Team als sehr stark einschätzen.#w1#

"Die Wintertests geben einen Hinweis darauf, dass die vorderen Teams über eine sehr ähnliche Geschwindigkeit verfügen", so der Brite gegenüber der 'Sunday Times'. "Renault ist der Favorit auf die Verteidigung des Fahrer- und Konstrukteurstitels, die wahre Bedrohung für sie scheint das Honda-Team darzustellen."

"Es ist fast unvorstellbar, dass Jenson Button nicht seinen ersten Grand Prix gewinnen wird." Martin Brundle

"Das Auto scheint wirklich bei der Musik zu sein und es ist fast unvorstellbar, dass Jenson Button nicht seinen ersten Grand Prix gewinnen wird", so der ehemalige Formel-1-Pilot, der zudem positiv betont, dass der 26-Jährige sich nun nicht mehr von anderen Dingen im Leben ablenken lässt, sondern sich voll auf seinen Beruf konzentriert: "Button befindet sich wieder auf dem aufsteigenden Ast und wenn das Auto so gut ist, wie es aussieht, dann wird er eine großartige Saison haben."

Nach Ansicht des 46-Jährigen werde sich auch die Tatsache positiv auswirken, dass er mit Rubens Barrichello nun einen "kooperativen" Teamkollegen hat: "Er bringt wertvolle Erfahrungen und Input von Ferrari mit und er wird nun aufblühen, wo er aus Schumachers Schatten herausgetreten ist."

Renault und McLaren gehen mit Handicaps in die Saison

Honda könnte nach Brundles Meinung von der Tatsache profitieren, dass weder Renault, noch McLaren-Merceds eine optimale Saisonvorbereitung hatten: "Renault hilft Alonsos vorzeitige Wechselnews zu McLaren nicht, das wird ihn in diesem Jahr bei Renault in eine schwierige Lage bringen, das sorgt für Spannung."

"McLarens neues Auto, der MP4-21, ist locker das schönste Auto in der Startaufstellung, es sieht sogar schnell aus, wenn es still steht, und ich gehe davon aus, dass es regelmäßig den Ton angeben wird. Ich verstehe jedoch nicht, wie ein Team mit so vielen Ressourcen solche Probleme hat, Zuverlässigkeit zu erzielen."

"Treiben sie es vielleicht auf der Suche nach einer fantastischen Aerodynamik-Leistung zu weit", fragt sich der 158-malige Grand-Prix-Teilnehmer. "Gibt es ein Problem mit der Motorabteilung und dem Chassis-Team? Kimi Räikkönen muss sich fragen, ob sie ihm ein Paket zur Verfügung stellen können, das er dank seiner Leistungen verdient. Er wird sicherlich auch sein Netz nach anderen Teams auswerfen, was ihn etwas an Konzentration kosten wird."

"Ich glaube, dass Schumacher auf gleichem Material Alonso oder Räikkönen nun nicht schlagen würde." Martin Brundle

Auch bei Ferrari sieht Brundle keine optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche Saison: "Michael Schumacher geht als ältester Fahrer in die Saison. Ich glaube, dass Schumacher auf gleichem Material Alonso oder Räikkönen nun nicht schlagen würde - das sah ich in Brasilien im letzten Jahr und erneut in Istanbul, als der Deutsche eher wie ein guter als ein super Fahrer aussah. Das heißt nicht, dass er keine Rennen gewinnen kann, aber wir kommen dem Ende seiner Karriere näher."