• 05.07.2012 23:13

  • von Stefan Ziegler

Briten bei typisch britischem Regenwetter im Vorteil?

Regen bringt Segen: Sind britische Rennfahrer aufgrund ihrer Ortskenntnis im Vorteil, wenn die Formel 1 bei typisch britischem Wetter fährt?

(Motorsport-Total.com) - Die Fans der Formel 1 dürfen sich auf ein spannendes Wochenende freuen: Silverstone dürfte dieser Tage gleich mehrfach von dicken Regenwolken heimgesucht werden. Es ist also mit nasser Strecke zu rechnen, wenn die Formel-1-Piloten ihrer Arbeit nachgehen. Und dann darf man gespannt sein, wer bei diesen Bedingungen die Nase vorn hat. Vielleicht sind es ja die drei britischen Lokalmatadoren.

Titel-Bild zur News: Reifenwärmer

Regenreifen in den Heizdecken: In Silverstone wird es wohl nass werden

Jenson Button (McLaren) und Lewis Hamilton (McLaren) haben in dieser Saison ja bereits gewonnen, Paul di Resta (Force India) konnte immerhin schon punkten. Alle drei rechnen sich gute Chancen aus, sollten das Wetter in Silverstone - wie angekündigt - sehr regnerisch werden. "Wir Briten sollten im Nassen ziemlich gut sein", meint Hamilton. Der McLaren-Pilot führt dies auf die Ortskenntnis zurück.

Als Kinder und Jugendliche drehen die angehenden Rennfahrer aus Großbritannien schließlich oft ihre Runden auf den großen Strecken - und damit natürlich automatisch auch bei typisch britischem Wetter. "Es regnet hier wirklich sehr oft", sagt Hamilton. "Ich bin sehr dankbar für die wechselhaften Bedingungen während meiner Karriere." So habe er früh gelernt, mit nassem Asphalt auszukommen.

Was dies bedeuten kann, zeigte Hamilton 2008 in Silverstone, als wahre Sturzbäche über den Kurs liefen. Hamilton brillierte bei diesen Bedingungen und siegte überlegen. "Ich hatte die Strecke ja schon viele Jahre vor meiner Formel-1-Zeit kennengelernt", erklärt der Ex-Champion. "Es ging darum, der Strecke viel Grip zu entlocken. Ich wusste, wo dieser Grip zu finden war und konnte es umsetzen."

Die Erfahrung war also der Schlüssel zum Erfolg. Vielleicht war es auch der Heimvorteil durch die vielen Fans auf den Tribünen, wie di Resta andeutet. "Es ist halt deine Heimat und ich verbinde sehr gute Erinnerungen damit", meint der Force-India-Pilot. "Als Kind reiste ich durch das ganze Land, um an vielen Kartrennen teilzunehmen. All dies brachte mich dorthin, wo ich heute bin", sagt di Resta.

Möglicherweise macht den ambitionierten Lokalmatadoren aber just ein Spanier einen Strich durch die Silverstone-Rechnung: Fernando Alonso (Ferrari) hat 2012 bereits das Regenrennen von Malaysia für sich entschieden und gilt ebenfalls als Spezialist für nasse Bedingungen. Warum, wisse er eigentlich gar nicht zu sagen. Solche Rennen seien "eine Kombination aus verschiedenen Faktoren", meint er.

Auch er habe als Nachwuchspilot viele Regenrennen bestritten, doch in der Formel 1 sei dies nur bedingt von Vorteil. "In meinen ersten Formel-1-Regenrennen vor zehn oder elf Jahren machte ich eine Menge Fehler, die ich jetzt zu vermeiden suche. Je mehr Rennen du bestreitest, umso besser fühlst du dich", sagt Alonso. "Es kommt auf deine Erfahrung an. Und natürlich auch auf dein Auto."