• 09.04.2011 20:49

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Bringt der Regen Segen für Silber?

Mercedes ist nach dem durchwachsenen Qualifying auf Fehlersuche und wäre nicht unfroh darüber, sollte der angesagte Regen tatsächlich eintreffen

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg und Michael Schumacher stehen vor einem schwierigen Rennen. In den Trainings zum Großen Preis von Sepang konnte das Mercedes-Duo nur bedingt überzeugen, in der Qualifikation streikte der verstellbare Heckflügel. Zudem konnte man in Malaysia bislang nicht die erhofften Fortschritte erzielen, was die Aussichten für das Rennen trübt. Rosberg wünscht sich daher Regen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg war einmal mehr der bessere der beiden Formel-1-Piloten von Mercedes

Pünktlich zum Rennstart um 16 Uhr Ortszeit könnte es am Sonntag tatsächlich so weit sein. Im Lager der Silberpfeile könnte man sich sehr gut damit arrangieren. "Ich wäre nicht allzu unglücklich darüber, wenn es am Sonntag regnen würde", sagt Rosberg und erklärt seinen Standpunkt zur Wetterlage: "Der Regen könnte uns eine gewisse Chance bieten, besser abzuschneiden als im Trockenen."

Rosbergs Prognose für einen Grand Prix unter normalen Bedingungen liest sich nämlich recht pessimistisch: "Im Rennen sollten wir aktuell einen schwereren Stand haben als in der Qualifikation", meint der deutsche Rennfahrer. Dem Team sei es allerdings sehr wohl gelungen, einige Lehren aus dem Auftaktevent in Australien zu ziehen. "Das kann man durchaus so sagen", meint Schumacher.

Mercedes: Noch gibt es einige Baustellen

"Wir konnten unsere Situation verbessern. Das zeigt sich zwar nicht unbedingt im Ergebnis, doch nach den letzten Runden lagen wir recht gut - zumindest ausgehend von unseren Erwartungen. Wir fuhren in etwa in der Region von Ferrari", erklärt der Rekordchampion. Rosberg geht ins Detail und stellt heraus, dass Mercedes rund die Hälfte aller bestehenden Baustellen bereits bearbeitet habe.

"Leider sind noch ein paar Schwierigkeiten übrig geblieben..." Nico Rosberg

"Wir analysierten unsere Leistung aus Melbourne ganz genau und das Team fand diverse Probleme. Vieles davon konnten wir nachvollziehen und etwa 50 Prozent davon wurde bereits abgestellt. Leider sind aber noch ein paar Schwierigkeiten übrig geblieben. Das macht es uns an diesem Wochenende schwer, die Leistung zu zeigen, die das Auto eigentlich verdient hätte", erläutert der Youngster.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Malaysia


"Jetzt geht es für uns darum, auch alle weiteren Fehlerquellen zu eliminieren - und das so schnell wie möglich. Angesichts der Umstände sind uns aber gute Fortschritte gelungen", findet Rosberg. Der 25-Jährige geht vom neunten Platz ins zweite Rennen des Jahres und hat damit eine etwas bessere Ausgangslage inne als Teamkollege Schumacher, der seinerseits über die freie Reifenwahl verfügt.

Kann Schumacher über die Strategie punkten?

Könnte es "Schumi" am Sonntag im ersten Stint also gelingen, dank frischen Pneus einige Rivalen hinter sich zu lassen und in die Punkteränge vorzudringen? Der siebenmalige Weltmeister zeigt sich vorsichtig optimistisch: "Es gibt den kleinen Vorteil, dass man am Start mehr Grip hat. Ich kann ja mit neuen Reifen losfahren, während die anderen vor mir mit gebrauchten Pneus starten müssen."

"Die harten Pneus halten nicht so viel länger als die weiche Mischung." Michael Schumacher

"Das könnte mir einen kleinen Vorteil bescheren", meint Schumacher, der im Gegensatz zu den Top 10 auf harten Reifen ins Rennen gehen und damit möglicherweise einen längeren ersten Stint hinlegen könnte. Doch Schumacher winkt ab: "Die harten Pneus halten unterm Strich nicht so viel länger als die weiche Mischung." Man werde sich über Nacht mit dieser Thematik befassen.

"Wir analysieren alle uns zur Verfügung stehenden Informationen", erklärt Teamchef Ross Brawn. "In gewisser Weise ist es ja positiv, dass Michael beide Möglichkeiten offenstehen. Noch ist aber keine Entscheidung gefallen", stellt der Brite heraus. "Wir gehen jedenfalls nicht davon aus, dass man es mit der weichen Reifenmischung zu Rennbeginn bis weit in den zweistelligen Rundenbereich schafft."