Bridgestone wehrt sich gegen Spionage-Vorwürfe
In Spa soll Bridgestone einen Michelin-Reifen gestohlen haben, nun wehren sich die Japaner gegen alle diesbezüglichen Anschuldigungen
(Motorsport-Total.com) - Als Jenson Button wegen seines Reifenschadens in Spa mit Zsolt Baumgartner kollidierte, wurden von den Streckenposten die beiden Wracks zurück zu den Teams gebracht - aber bei BAR-Honda fehlte ein Michelin-Reifen. Augenzeugen berichteten, dass irrtümlich ein Reifen bei Bridgestone-Partner Minardi abgeladen wurde.

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Bridgestone behauptet, keine Michelin-Reifen gestohlen zu haben
Ein Reifen der Michelin-Konkurrenz in den Händen Bridgestones könnte im Labor genau analysiert werden. Daraus wiederum würde man wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der eigenen Pneus schöpfen. Michelin hat inzwischen mit rechtlichen Schritten gedroht, falls die Spionage-Vorwürfe stimmen sollten, und die Franzosen behaupten außerdem, sie hätten Augenzeugen. Umgekehrt gibt es aber auch Gerüchte, dass Michelin selbst nach dem Reifenschaden von Michael Schumacher bei den Tests in Monza einzelne Gummistückchen aufgesammelt hat.#w1#
Für Bridgestone ist der Fall jedenfalls klar - man sieht sich in eine Schmutzkübelkampagne verwickelt, ohne sich dafür verantwortlich zu fühlen: "Es steckt nichts hinter den Beschuldigungen, wonach wir Einzelteile von Jenson Buttons Reifen haben", erklärte Bridgestone-Sprecher Adrian Atkinson gegenüber 'F1Total.com'. Überhaupt sucht Bridgestone den Kontakt mit den Medien, um die Reputation des Unternehmens durch die Spionage-Vorwürfe nicht zu gefährden.
Wie die Causa weitergehen wird, ist noch völlig unklar. Aller Voraussicht nach dürfte über die Geschichte langsam Gras wachsen. Dass tatsächlich rechtliche Schritte in die Wege geleitet werden, ist angesichts der zwielichten Beweislage unwahrscheinlich.

