Bridgestone noch nicht hundertprozentig zufrieden

Im Reifenkrieg scheint Bridgestone auch 2006 das Nachsehen zu haben, doch die Japaner geben sich zwei Wochen vor dem Saisonbeginn recht optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Nach einem viel versprechenden Start in den Winter konnte Bridgestone bei den letzten Testfahrten nicht mehr wirklich überzeugen, was auf ein verglichen mit 2005 gleich bleibendes Kräfteverhältnis im Reifenkrieg schließen lässt. Speziell Toyota war mit der Performance der japanischen Pneus zuletzt nicht zufrieden - und ließ dies zwischen den Zeilen auch in den Pressemitteilungen durchklingen.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Bridgestone hat zwei Wochen vor dem ersten Saisonrennen noch Aufholbedarf

Seitens Bridgestone versucht man freilich, die doch recht augenscheinlichen Handicaps zu relativieren: "Der Test in Barcelona", erklärte Kazuyuki Hamamura, Leiter des Testteams, "war die letzte Gelegenheit, um die Spezifikationen der Konstruktionen für den ersten Grand Prix in Bahrain zu bestimmen. Anhand der gesammelten Daten werden unsere Teams nun gemeinsam mit Bridgestone ihre finale Entscheidung treffen."#w1#

"Im Winter testeten wir einige neue Konstruktionen, von denen wir zuversichtlich sind, dass sie in Bahrain debütieren werden", fuhr der Japaner fort. "Die neue Konstruktion verbessert viele Aspekte der Reifen, inklusive Grip und Konstanz, und diese Woche simulierten unsere Teams mehrere Renndistanzen, um die am besten geeigneten Spezifikationen für den Saisonauftakt auszuwählen."

Mark Webber mit einem Bridgestone-Ingenieur

Mark Webber: "Jungs, da habt ihr aber noch einiges an Arbeit vor euch!" Zoom

Ein Schlüsselerlebnis des vergangenen Winters war für die Bridgestone-Ingenieure der Test des Ferrari-Teams in der Sakhir-Wüste von Bahrain, wo am 12. März das erste Rennen zur Grand-Prix-Saison 2006 stattfinden wird. Zwar waren die Temperaturen dort nicht ganz so hoch wie erwartet, aber doch wesentlich höher als in Südspanien, wodurch man reifenseitig enorm wertvolle Erkenntnisse, die für alle Bridgestone-Partner von Interesse sind, gewinnen konnte.

"Die Daten dieses Tests, die all unseren Partnern zugänglich sind, sind für alle Teams sehr nützlich", gab Hamamura zu Protokoll. "Dieses System des Datenaustauschs war für unsere Weiterentwicklung in diesem Winter eine signifikante Verbesserung. Es scheint wunderbar zu funktionieren." Bisher war es ja bei Bridgestone so, dass Ferrari zwar viel testete, diese Daten jedoch nur für sich selbst beanspruchte. Neuerdings teilt Bridgestone die Reifendaten unter allen Partnerteams - also auch Toyota und Williams - auf.

"Zusätzlich zur Entwicklung der Konstruktionen", so Hamamura abschließend, "haben wir auch einige Optionen für die weiche und harte Mischung für Bahrain, und wir freuen uns schon darauf, die verschiedenen Elemente mit den Paketen zu kombinieren und die Leistung zu sehen. Ich hoffe, dass unsere harte Arbeit und die der Teams belohnt wird. Man kann nie hundertprozentig glücklich sein, aber wir glauben, dass es eine sehr enge, aufregende und umkämpfte Saison wird."