Testwahnsinn: Fast 500 Renndistanzen im Winter!

Die 'F1Total.com'-Auswertung einiger Zahlen der bisherigen Wintertests ergab, dass die Teams zusammengerechnet fast 500 Renndistanzen absolviert haben

(Motorsport-Total.com) - Dass in der Formel 1 viel zu viel getestet wird, hat sich inzwischen sogar bis zu jenen Fans durchgesprochen, die an und für sich nur alle zwei Wochen ihren Fernseher einschalten, mit der Fachpresse ansonsten aber nicht viel am Hut haben. 'F1Total.com' wertete aus diesem Grund einmal einige Zahlen der bisherigen Tests im Winter 2005/06 aus.

Titel-Bild zur News: Boxenausfahrt in Valencia

Alltag in Valencia: Vor leeren Tribünen absolvieren die Autos hunderte Runden...

Besonders beeindruckend dabei: Die Formel 1 hat seit dem letzten Rennen der vergangenen Saison in Shanghai nicht weniger als 147.606 Kilometer abseits der Grand-Prix-Bühne zurückgelegt, was insgesamt 484 einzelnen Renndistanzen entspricht - oder ungefähr 30 kompletten Renndistanzen des gesamten Feldes. Zum Vergleich: In den 19 Rennen der Saison 2005 hat die Königsklasse des Motorsports nur in etwa die Hälfte dessen zurückgelegt...#w1#

Ferrari mit 41 Testtagen wieder einsame Spitze

Die meisten Testtage, nämlich 41, gehen auf das Konto des Ferrari-Teams, gefolgt von McLaren-Mercedes (32), Honda (30), Williams (29), Toyota, das BMW Sauber F1 Team (je 28) und Renault (25). Schlusslicht dieser Wertung ist natürlich das Super-Aguri-Team mit bisher nur einem Testtag, aber auch die Scuderia Toro Rosso war erst an 13 Tagen - dazu kommen noch vier unter Minardi-Banner im November - auf den Strecken dieser Welt unterwegs.

Nicht zuletzt aufgrund des überaus produktiven Bahrain-Tests in dieser Woche führt Honda überlegen die Wertung der zurückgelegten Kilometer an: Jenson Button, Rubens Barrichello und Co. spulten zusammengerechnet nicht weniger als 22.437 Kilometer ab und hängten damit sogar die anderen Werksteams wie Ferrari (19.580), Renault (18.282), Toyota (17.328) und das BMW Sauber F1 Team (14.563) relativ deutlich ab.

Bisher größte Testdistanz für den neuen Toyota

Wesentlich aussagekräftiger ist aber, wie viel die Teams mit ihren neuen Modellen gefahren sind, und in dieser Bilanz hat sich Toyotas frühe Vorstellung des TF106 bezahlt gemacht: Das japanisch-deutsche Team hat mit dem 2006er Auto 17.328 Testkilometer zurückgelegt und liegt damit im direkten Vergleich deutlich vor dem Renault R26 (10.328), dem Honda RA106 (10.151) und dem BMW Sauber F1.06 (8.024). Am meisten genutztes Vorjahresmodell: McLaren-Mercedes' MP4-20B mit 8.375 Testkilometern auf Platz vier.

Die Konkurrenzfähigkeit der neuen Autos kann man am ehesten an den erzielten Tagesbestzeiten festmachen, wobei auch dieser Wert mit Vorsicht zu genießen ist, da Ferrari bei den vielen Versuchsfahrten auf den hauseigenen Strecken in Italien natürlich so manchen ersten Platz geschenkt bekommt. Nimmt man diese Tatsache aus der Rechnung heraus, so war bisher der Renault R26 mit sieben Bestzeiten das Maß aller Dinge.

Heikki Kovalainen

Renaults R26 war bisher das überlegene Auto der Wintersaison 2005/06 Zoom

Ein Blick auf die Fahrerstatistiken zeigt indes, wie ernsthaft sich Williams-Pilot Nico Rosberg auf sein Grand-Prix-Debüt vorbereitet, denn der Deutsche war seit Anfang November an 24 Tagen im Einsatz und bildet damit gemeinsam mit McLaren-Mercedes-Testfahrer Pedro de la Rosa die absolute Speerspitze. Ebenfalls fleißig: Nick Heidfeld mit 22 Tagen, Felipe Massa mit 21 und Jenson Button mit 20. Michael Schumacher kam 16 Mal zum Einsatz, sein Bruder Ralf 15 Mal. Kimi Räikkönen (7) scheint in dieser Wertung als mit Abstand faulster Superstar auf.

De la Rosa ist der fleißigste Pilot dieses Winters

Umgerechnet auf Testkilometer haben de la Rosa (8.904) und Button (8.802) ihre Nase vorne. Michael (4.378) und Ralf Schumacher (3.937) scheinen auf den Positionen 14 und 17 auf. Räikkönen (1.516) schaffte im Gegensatz dazu nicht einmal den Sprung unter die Top 30, was natürlich auch mit der schlechten Zuverlässigkeit seines "Silberpfeils" zusammenhängt. Insgesamt kamen diesen Winter bereits sagenhafte 57 Piloten zum Einsatz.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Reifenhersteller: Der Wechsel der beiden Topteams Toyota und Williams hat sich durchaus bemerkbar gemacht, denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ist das Kilometerverhältnis zwischen den beiden Fabrikaten diesen Winter relativ ausgeglichen. Michelin hat mit 87.857 Kilometern zwar weiterhin die Pole Position inne, wenn man so will, doch Bridgestone folgt mit ebenfalls beachtlichen 59.749 Kilometern.

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