• 25.07.2003 10:04

  • von Marcus Kollmann

Bridgestone gibt sich kämpferisch

Hisao Suganuma gibt einen Einblick in die zuletzt durchgeführten umfangreichen Reifentests - neuer Mammut-Test angekündigt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Bridgestone-bereiften Teams in den letzten Grand Prix gegenüber der Michelin-bereiften Konkurrenz im Hintertreffen waren und der japanische Reifenlieferant sich eingestehen musste, dass man in Tokio nicht genauso so große Fortschritte wie in Clermont-Ferrand erzielen hatte können, deutete sich in Silverstone wieder eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses an.

Titel-Bild zur News: Hisao Suganuma (Bridgestones Technischer Manager)

Sieht Bridgestone auf dem richtigen Entwicklungsweg: Hisao Suganuma

Mit Ferrari holten die Japaner die Pole Position, den Rennsieg und die schnellste Rennrunde und neben Sieger Rubens Barrichello fuhren auch Michael Schumacher und Jenson Button WM-Punkte ein.

Saison 2003 sehr hart für Bridgestone

Ein Grund, warum das schwarze Gummi aus Japan plötzlich wieder konkurrenzfähiger war, dürfte wohl in dem umfangreichen Testprogramm gelegen haben welches Ferrari und British American Racing vor dem freiwilligen Testverbot in Barcelona absolvierten.

"Diese Saison ist eine sehr harte Saison für uns", gesteht Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone Motorsport, dass man, nach dem beinahe spielend einfachen Gewinn der Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft mit Ferrari im letzten Jahr, sich dieses Jahr stärker anstrengen muss.

Erkenntnis: Unternommene Anstrengungen waren nicht gut genug

"Wir haben große Anstrengungen unternommen, um unsere Reifenperformance seit dem letzten Jahr zu verbessern, doch es scheint, dass das nicht gut genug gewesen ist und wir jetzt mehr gefordert sind unsere Reifen zu verbessern", erklärt der Japaner auch, dass man sich in der Vorbereitung auf die Saison 2003 zwar nicht ausgeruht hat, jedoch im Vergleich zur Konkurrenz zurückgefallen ist.

"Vor Silverstone haben wir eine Menge getestet und die Ergebnisblätter die wir dabei erstellt haben sind vom Umfang doppelt so dick wie bei normalen Testfahrten, was darauf hinweist, dass wir eine Menge an Dingen auszuprobieren hatten. Natürlich bedeutet die Anzahl an Papier nichts, doch wir konnten bei diesem Test einen guten Schritt in der Entwicklungsrichtung feststellen, den wir in den zukünftigen Rennen beschreiten könnten und der den Bridgestone-Teams während des Testverbots helfen könnte."

Mammut-Test für Anfang September angesetzt

"Durch das Testverbot während der im August stattfindenden Rennen, haben wir nun die Gelegenheit uns alles genau anzuschauen und darüber nachzudenken welchen Weg wir gehen wollen. Anfang September, nach dem Testverbot, werden wir einen weiteren großen Test durchführen", erklärt Suganuma, dass man als Partner von Ferrari, BAR, Jordan, Sauber und Minardi alles unternehmen wird, um seinen Teams in der finalen Phase der Saison konkurrenzfähige Reifen zur Verfügung stellen zu können.

"Man ist nur so gut, wie das letzte Ergebnis"

Wenn an dem auf den Motorsport zutreffenden Spruch, "Man ist nur so gut, wie das letzte Ergebnis", etwas Wahres ist, dann hat Bridgestone zumindest nach Beurteilung des letzten Rennwochenendes wieder einen Schritt nach vorne gemacht.

Auf Grund der über vier Top-Teams verfügenden französischen Konkurrenz und angesichts des Kräfteverhältnisses aller Teams untereinander, kann das realistische Ziel der Japaner für die Restsaison aber nur lauten, dass man seinem einzigen Top-Team, Ferrari, die Titelverteidigung ermöglicht und die anderen Partner den Michelin-bereiften Gegnern so viele Punkte wie möglich wegnehmen.

Derzeit liegt Michelin in der Addition aller geholten Punkte seiner Teams mit 277 Zählern gegenüber den für Bridgestone zu Buche stehenden 152 Punkten deutlich vorne.

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